Bas hält sich politische Zukunft offen
Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hält sich mit Blick auf die Postenvergabe in Regierung, Partei und Parlament alle Optionen offen.
Der Wunsch in der SPD nach ihr als künftiger Parteivorsitzenden sei ihr "nicht verborgen geblieben", sagte Bas dem "Tagesspiegel" (Online-Ausgabe). Wenn sie auf diese Frage eine Antwort habe, werde sie mit den SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken reden. Bas wird in SPD-Führungskreisen als künftige SPD-Vorsitzende, SPD-Fraktionschefin oder Bundesarbeitsministerin gehandelt.In der SPD gibt es Unmut über die bisherige SPD-Vorsitzende Esken. "Am Ende entscheide ich selbst über mein Leben", sagte Bas. Hinter ihr lägen "dreieinhalb spannende und anstrengende Jahre als Bundestagspräsidentin". Den Ruf nach ihr als Bundesarbeitsministerin habe sie "auch gehört", sagte die SPD-Politikerin. Mit Blick auf ein künftiges Amt sagte sie: "Das Personaltableau der SPD rüttelt sich noch zusammen. Warten Sie doch einfach den kommenden Montag ab." Am 5. Mai will SPD-Chef Klingbeil die Minister seiner Partei präsentieren. Er selbst will Finanzminister und Vizekanzler werden, wie er am Mittwoch mitgeteilt hatte. Der SPD stehen laut Koalitionsvertrag sieben Bundesministerien zu. Mit Blick auf die Nachfolge des SPD-Fraktionsvorsitzenden sagte Bas, in diesem Amt seien Erfahrung, Power und starke Nerven nötig. "Wer künftig an der Spitze der SPD-Fraktion stehen wird, braucht Erfahrung, Stärke und Pragmatismus. Er oder sie muss mit Power diese Regierung unterstützen", so Bas: "Ohne starke Nerven und ohne Kompromissbereitschaft kann man keine Fraktion führen. Die beiden Chefs der Regierungsfraktionen müssen einen guten Draht zueinander finden und miteinander klarkommen." Hier gelte: "Vertrauen ist nötig, damit wir Erfolg haben. Die Erwartungen an uns sind riesig." Der designierte Unionsfraktionsvorsitzende Jens Spahn (CDU) und sie würden sich "schon lange kennen", sagte Bas: "Wir haben schon gestritten, und wir haben schon gemeinsam Projekte erfolgreich durchgekämpft." Die künftigen Fraktionsvorsitzenden von SPD und Union "müssen Akzente setzen, ganz klar". Aber in diesen schweren Zeiten sollten alle "vor allem pragmatisch regieren". Bas verwies auf belastbare Kontakte zu führenden Unionspolitikern, wie zur designierten Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU), zur designierten Bildungsministerin Karin Prien (CDU) und zu CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann. "Ich habe etwa mit Dorothee Bär, Karin Prien und Carsten Linnemann verhandelt. Ich kann über diese langen Gespräche nur Gutes sagen. Das war konstruktiv, professionell und respektvoll, hat Vertrauen gestiftet. Diesen Geist brauchen wir."