Bluttest erkennt Demenz 25 Jahre im Voraus
Eine Langzeitstudie zeigt: Erhöhte Troponinwerte im mittleren Alter weisen bis zu 25 Jahre vor Demenzdiagnose auf ein deutlich gesteigertes Erkrankungsrisiko hin.
Ein einfacher Herz-Marker sagt Demenz jahrzehntelang vorher. Forscher des University College London entdeckten: Erhöhte Troponinwerte im mittleren Alter warnen bereits ein Vierteljahrhundert vor der Diagnose.
Die diese Woche im European Heart Journal veröffentlichte Studie belegt einen direkten Zusammenhang zwischen Herzgesundheit und späterem Gedächtnisverlust. Was bedeutet das für die Früherkennung? Erstmals können Ärzte das Demenzrisiko anhand eines simplen Bluttests abschätzen – lange bevor erste Symptome auftreten.
6.000 Beamte, 25 Jahre Beobachtung
Die Whitehall-II-Studie verfolgt seit 1985 die Gesundheit britischer Beamter. Für die aktuelle Analyse untersuchten Wissenschaftler knapp 6.000 Teilnehmer im Alter zwischen 45 und 69 Jahren.
Keiner hatte zu Beginn eine Demenz- oder Herzdiagnose. Über durchschnittlich 25 Jahre hinweg beobachteten die Forscher die Probanden. Das Ergebnis: 695 Personen entwickelten eine Demenz.
Der entscheidende Befund: Alle Betroffenen wiesen bereits 7 bis 25 Jahre vor der Diagnose erhöhte Troponinwerte auf.
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Stiller Herzschaden, schleichender Hirnverfall
Troponin I gelangt ins Blut, sobald der Herzmuskel Schaden nimmt. Ärzte nutzen den Test standardmäßig zum Nachweis von Herzinfarkten. Die hochempfindlichen Tests in dieser Studie spüren aber auch minimale Erhöhungen auf.
Solche Werte deuten auf chronische, symptomlose Herzschäden hin. Die Folge: gestörter Blutfluss, geschädigte Gefäße, langsame Schädigung des Gehirns. MRT-Scans bestätigten den Zusammenhang – Teilnehmer mit den höchsten Troponinwerten zeigten 15 Jahre später einen geschrumpften Hippocampus, die zentrale Gedächtnisregion.
Die Zahlen sprechen für sich
Die Statistik ist eindeutig:
- 38 % höheres Risiko für Demenz bei den höchsten Troponinwerten
- Zusammenhang bleibt nach Berücksichtigung anderer Faktoren bestehen
- Beschleunigter kognitiver Abbau bei erhöhten Werten nachweisbar
- Stärkster Effekt im mittleren Lebensalter erkennbar
Professor Bryan Williams von der British Heart Foundation betont: „Diese Studie zeigt unmissverständlich: Herz- und Gehirngesundheit sind untrennbar verbunden.”
Das mittlere Alter als kritisches Zeitfenster
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Lebensmitte. Wer zwischen 45 und 65 Jahren seine kardiovaskulären Risikofaktoren kontrolliert, investiert direkt in seine spätere Gehirngesundheit.
Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Übergewicht – was dem Herzen schadet, gefährdet auch das Gehirn. Die gute Nachricht: Diese Faktoren lassen sich beeinflussen.
Was kommt als Nächstes?
Als Routine-Screening eignet sich der Troponin-Test noch nicht. Die Forscher planen weitere Studien zur Kombination mit anderen Biomarkern. Könnte ein umfassender Risiko-Score künftig Hochrisikopersonen frühzeitig identifizieren?
Bis dahin gilt die bewährte Empfehlung: Bewegung, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und Cholesterin schützen Herz und Hirn gleichermaßen. Was heute dem Herzen hilft, bewahrt morgen das Gedächtnis.
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