Bundeswehr fordert schnelle Freigabe von Geld für F-35-Fliegerhorst
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) benötigt deutlich mehr Geld zur Modernisierung des Luftwaffen-Standorts Büchel in Rheinland-Pfalz, auf dem ab 2027 die neuen Kampfjets vom Typ F-35 stationiert werden sollen.
In einer vertraulichen Vorlage beantragte sein Ministerium beim Haushaltsausschuss des Bundestags die Freigabe von 644 Millionen Euro für die "waffensystemspezifische Infrastruktur" auf dem Fliegerhorst, wie der "Spiegel" schreibt. Somit steigen die Gesamtkosten des Projekts auf knapp zwei Milliarden Euro. Zu Beginn hatte die Bundeswehr noch mit rund 700 Millionen geplant. Laut dem Wehrressort ist die Aufstockung aber alternativlos.Ohne die zusätzlichen Millionen sei die "zeitgerechte Bereitstellung der für die Aufnahme des Flugbetriebs dringend erforderlichen Infrastruktur" nicht möglich, heißt es in dem Papier. Ein Drittel der Mehrkosten sei aufgrund eines höheren Personalbedarfs zur Beschleunigung des Projekts, wegen aufwendiger Höhenarbeiten und "Besonderheiten im Baufeld" entstanden. Hinzu kämen höhere Materialkosten und strenge Sicherheitsvorschriften, so die Berechnung. Mit dem Papier räumt das Ministerium indirekt ein, dass es sich bei dem Prestige-Projekt mit einem Gesamtbudget von rund zehn Milliarden Euro massiv verkalkuliert hat.