Chrome: Kritische Sicherheitslücke stoppt halbe Welt
Eine schwerwiegende Schwachstelle in Chromium-Browsern gefährdet Millionen Nutzer, während Passkeys als passwortlose Alternative immer mehr Verbreitung finden und Sicherheit erhöhen.
Google schlägt Alarm: Eine schwerwiegende Schwachstelle in der V8-Engine von Chrome gefährdet Millionen Nutzer weltweit. Während Browser-Hersteller im Wochentakt kritische Updates veröffentlichen, beschleunigt die Tech-Branche den Abschied vom klassischen Passwort.
Die als CVE-2025-12036 identifizierte Lücke könnte Angreifern ermöglichen, schädlichen Code auf betroffenen Systemen auszuführen. Googles KI-gestützte Sicherheitsforschung entdeckte den Fehler am 15. Oktober – nur sechs Tage später folgte der Notfall-Patch. Cybersicherheitsbehörden weltweit, darunter das indische CERT-In, warnen eindringlich vor der Bedrohung.
Besonders brisant: Die Schwachstelle betrifft nicht nur Chrome, sondern alle Browser auf Chromium-Basis – und damit einen Großteil des weltweiten Browser-Marktes.
Browser-Hersteller im Dauerstress
Der Oktober entwickelt sich zum Albtraum für Sicherheitsteams. Microsoft flickte während seines monatlichen Patch Tuesday gleich 193 Schwachstellen, darunter 14 in seinem Edge-Browser. Mozilla kämpft parallel gegen mehrere kritische Lücken in Firefox und Thunderbird.
Die koordinierten Patch-Aktionen zeigen: Browser sind zum Haupteinfallstor für Cyberangriffe geworden. Was früher vereinzelte Sicherheitsupdates waren, ist heute ein permanenter Wettlauf gegen die Zeit.
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Doch warum häufen sich die Probleme? Die Antwort liegt in der Komplexität moderner Browser. Sie sind längst mehr als simple Webseiten-Betrachter – sie sind vollwertige Betriebssysteme für das Internet.
Revolution am Login-Bildschirm
Während Sicherheitsexperten reaktiv Löcher stopfen, arbeitet die Industrie proaktiv am Ende einer Ära: dem Passwort. Passkeys heißt die Zukunft – und sie ist bereits da.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Google verzeichnet über 800 Millionen Konten mit Passkey-Nutzung, Amazon meldete 175 Millionen Nutzer im ersten Jahr. Bei Reiseanbieter KAYAK entscheiden sich zwei Drittel der Neukunden für die passwortlose Anmeldung – und sparen dabei die Hälfte der Zeit.
Das Geheimnis: Statt unsicherer Kennwörter nutzen Passkeys kryptografische Schlüsselpaare in Kombination mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Phishing-Angriffe laufen damit ins Leere.
Deutsche Unternehmen hinken hinterher
Während US-Konzerne voranpreschen, zeigt sich hierzulande ein gemischtes Bild. 87 Prozent der Unternehmen weltweit haben Passkey-Lösungen implementiert oder planen dies – doch in Deutschland dominiert noch Zurückhaltung.
SAP-Konkurrent Salesforce berichtet von drastisch gesunkenen Betrugsversuchen seit der Passkey-Einführung. Deutsche Firmen könnten von diesen Erfahrungen profitieren – wenn sie den Sprung wagen.
Die Botschaft ist klar: Wer heute noch auf reine Passwort-Sicherheit setzt, spielt mit dem Feuer. Die Kombination aus häufigeren Browser-Schwachstellen und veralteten Authentifizierungsmethoden wird zum Sicherheitsrisiko.
KI als digitaler Wachhund
Googles KI-System entdeckte die jüngste kritische Lücke – ein Vorgeschmack auf die Zukunft der Cybersicherheit. Künstliche Intelligenz wird zum unverzichtbaren Werkzeug im Kampf gegen Bedrohungen, die sich schneller entwickeln, als Menschen sie erkennen können.
Die FIDO Alliance treibt mit ihrer “Passkey Pledge” den Wandel voran. Über 100 Organisationen haben sich bereits verpflichtet, passwortlose Authentifizierung zu unterstützen. Das Ziel: eine Welt ohne die Schwachstelle Passwort.
Fazit: Browser-Updates sind heute überlebenswichtig, Passkeys die Zukunft. Wer beide Entwicklungen ignoriert, macht sich zur leichten Beute.


