Crude Oil: Kritische Signale?
Trotz aktueller Preisstützung durch Drohnenangriffe und Fed-Zinssenkung prognostizieren IEA und Macquarie einen massiven Öl-Überschuss von 3 Millionen Barrel pro Tag für 2026.
Geopolitische Spannungen treiben die Preise, während Analysten einen massiven Angebotsüberhang für 2026 prophezeien. Droht dem Ölmarkt nach der aktuellen Rally das böse Erwachen?
Die Ölmärkte stecken in einem fundamentalen Dilemma: Einerseits sorgen Drohnenangriffe auf russische Raffinerien und neue Sanktionsdrohungen für akute Versorgungsängste. Andererseits warnen Institutionen wie die IEA vor einem gewaltigen Angebotsüberschuss bereits im nächsten Jahr. Welche Kraft setzt sich durch – die akute Angst oder die nüchterne Prognose?
Geopolitisches Pulverfass: Russland unter Beschuss
Die Lage in Russlands Energieinfrastruktur bleibt brisant. Jüngste Angriffe auf wichtige Raffinerien wie die in Saratov schüren massive Befürchtungen vor Lieferausfällen. Gleichzeitig erwägt die EU schärfere Sanktionen gegen Unternehmen in Indien und China, die am russischen Ölhandel beteiligt sind. Diese Eskalation hält die Märkte in Atem und stützt die Preise kurzfristig.
Doch wie nachhaltig ist dieser Effekt? Transneft, Russlands Pipeline-Betreiber, wies entsprechende Warnungen vor Produktionskürzungen bereits als „westliche Desinformation“ zurück.
Fed als Game-Changer? Zinssenkung könnte Nachfrage ankurbeln
Ein komplett anderer Treiber kommt aus Übersee: Die US-Notenbank Fed wird heute mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. Diese geldpolitische Lockerung könnte gleich doppelt wirken:
* Stimulierung der Wirtschaft und damit der Kraftstoffnachfrage
* Schwächung des US-Dollars, was ölpreisstützend wirkt
Kann die Fed damit die Konjunktursorgen der Ölmärkte einfach wegzaubern?
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Die kalte Dusche: Analysten prophezeien massiven Überhang
Während sich alle auf aktuelle Krisen und die Fed fokussieren, zeichnen sich am Horiziton viel größere Probleme ab. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert für 2025-2026 einen erdrückenden Ölversorgungsüberschuss.
Noch dramatischer sehen Analysten der Macquarie Group die Lage: Sie erwarten für das vierte Quartal 2025 und das erste Quartal 2026 einen globalen Angebotsüberschuss von rund 3 Millionen Barrel pro Tag. Ein gewaltiger Puffer, der die Preise massiv unter Druck bringen könnte.
Aktuell notiert WTI bei 63,72 USD und liegt damit deutlich unter seinem 52-Wochen-Hoch von 78,78 USD (-19,12%). Seit Jahresanfang verlor der Preis über 12% an Wert – trotz aller geopolitischen Spannungen.
Die entscheidenden Faktoren im Überblick
- Akute Gefahr: Drohnenangriffe auf russische Infrastruktur könnten Lieferungen kurzfristig reduzieren
- Nachfrage-Hoffnung: Fed-Zinssenkung könnte Wirtschaft und Ölnachfrage stimulieren
- Datenlage: API meldet Rückgang der US-Rohölbestände um 3,42 Mio. Barrel
- Langfristiges Risiko: IEA und Macquarie prognostizieren massiven Angebotsüberhang ab Ende 2025
Die Ölmärkte tanzen derzeit auf vielen Hochzeiten gleichzeitig. Doch während die aktuellen Nachrichten kurzfristig stützen, droht langfristig eine fundamentale Kehrtwende. Die große Frage: Reicht die aktuelle Rally, um den kommenden Überhang zu überstehen?
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