Cyberkrieg gegen Banken: KI-Betrug bedroht DACH-Region
Finanzaufsichten melden drastischen Anstieg KI-gestützter Anlagebetrügereien und massive Hackerangriffe auf Banken. Neue Sicherheitsstandards sollen ab 2025 Schutz bieten.
Finanzaufsichten schlagen Alarm: Eine neue Generation von Cyberkriminellen nutzt Künstliche Intelligenz für raffinierte Anlagebetrügereien und massive Hackerangriffe auf deutsche, österreichische und Schweizer Banken. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor einem drastischen Anstieg betrügerischer Handelsplattformen, die über soziale Medien Anleger ködern.
Gleichzeitig stehen Banken unter Dauerbeschuss: Über 16 Stunden bombardierten Hacker deutsche Geldhäuser mit mehr als 240 Millionen schädlichen Anfragen. Das Ziel? Das Vertrauen ins digitale Banking zu erschüttern.
Falsche Broker locken mit WhatsApp-Tricks
Die BaFin deckte am 29. Oktober ein perfides System auf: Betrüger erstellen gefälschte Broker-Identitäten und nicht autorisierte Trading-Apps. Über WhatsApp-Gruppen versprechen sie Insider-Tipps und schnelle Gewinne.
Ein besonders dreister Fall: Die Plattform “BMEBEX” warb mit angeblichen Geheimtipps, während die Betreiber die Identität einer legitimen spanischen Firma missbrauchten. In einem anderen Schema kaperten Kriminelle die Unternehmensidentität der deutschen Niederlassungen von Houlihan Lokey und betrieben dutzende Trading-Communities.
Die Schweizer Finanzaufsicht FINMA warnt parallel vor “Fairly Invest GmbH”, die ohne Lizenz US-Aktien anbot. Die Masche: Vertrauen durch vorgetäuschte Seriosität und digitale Manipulation schaffen.
KI revolutioniert den Cyberbetrug
Während Anlagebetrügereien bestimmte Zielgruppen ins Visier nehmen, bedrohen ausgefeiltere Angriffe alle Bankkunden. Phishing-Attacken werden durch “Spear-Phishing” – personalisierte Nachrichten – und “Smishing” über SMS immer gefährlicher.
Österreichische Banken melden vermehrt Anrufe von falschen “Bankmitarbeitern”, die durch technische Tricks die echte Bankrufnummer vortäuschen. Kein Wunder: Cybersicherheitsexperten erwarten KI als Schlüsselbedrohung für 2025.
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Die Zahlen sind alarmierend: Seit dem Aufkommen fortgeschrittener KI-Chatbots stieg die Zahl abgefangener Phishing-Angriffe um 4000 Prozent. Schätzungen zufolge sind bereits 40 Prozent aller Phishing-Attacken auf Unternehmen KI-generiert.
Deutsche Banken unter Dauerbeschuss
Nicht nur Privatkunden stehen im Fadenkreuz – Kriminelle greifen die Finanzinfrastruktur direkt an. Über 16 Stunden attackierten sie deutsche Banken und Finanzdienstleister mit koordinierten DDoS-Angriffen (Distributed Denial-of-Service).
Das Cybersicherheitsunternehmen Myra Security, das mehrere betroffene Institute verteidigte, blockierte über 240 Millionen schädliche Anfragen. Die Angreifer nutzten komplexe Methoden wie “Slowloris”-Attacken, die Server langsam auslasten und schwer zu erkennen sind.
Professionelle Kriminelle erfordern vereinte Abwehr
Der aktuelle Bedrohungsschwall zeigt einen klaren Trend: Cyberkriminelle agieren zunehmend professioneller und koordinierter. Eine Vorabstudie der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBA) belegt, dass über 40 Prozent der erkannten Betrugsversuche im europäischen Finanzsektor mittlerweile KI-gestützt sind.
Betrüger nutzen generative KI für Deepfakes, synthetische Identitäten und ausgeklügelte Phishing-Kampagnen. Diese Professionalisierung des Verbrechens verlangt eine ebenso professionelle Verteidigung von Finanzinstituten, Regulierungsbehörden und Strafverfolgung.
Neue Schutzmaßnahmen ab 2025
Regulierungsbehörden verschärfen die Sicherheitsstandards: Ab 2025 macht eine neue EU-Richtlinie Sofortzahlungen in Euro im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum verpflichtend.
Österreich prescht vor: Ab Januar 2025 müssen alle Banken Sofortzahlungen empfangen können, ab Oktober auch versenden. Das Highlight: Eine automatische Empfänger-IBAN-Prüfung gleicht Namen und Kontonummer ab – ein wirksames Mittel gegen Fehlüberweisungen und bestimmte Betrugsformen.
Die Schweiz startet 2026 die Initiative “Pay Attent!on” für institutionelle Zusammenarbeit und gemeinsame Aufklärungskampagnen. Kombiniert mit laufenden Aktionen wie #BanksNeverAskThat bilden diese Maßnahmen einen mehrschichtigen Schutz.
Die Botschaft ist klar: Während Kriminelle innovieren, hängt die Sicherheit des Online-Bankings von technischen Sicherheitsvorkehrungen, regulatorischer Durchsetzung und vor allem einer aufgeklärten, wachsamen Öffentlichkeit ab.


