Cybersicherheit: EU macht Schluss mit unsicheren Geräten
Ab Sommer 2025 gelten verschärfte EU-Sicherheitsstandards für alle neuen WLAN-Geräte, während Microsoft gleichzeitig moderne Authentifizierungssysteme einführt und KMU von vereinheitlichten Sicherheitslösungen profitieren.
Europa zieht die Zügel an: Neue EU-Regeln stellen ab August 2025 alle vernetzten Geräte auf den Prüfstand. Was bedeutet das für deutsche Verbraucher und Unternehmen?
Die Zeit der unsicheren Smart-Home-Geräte und schwachen Passwörter läuft ab. Während die EU ab Sommer 2025 strengste Cybersecurity-Standards für alle neuen WLAN-Geräte vorschreibt, modernisieren gleichzeitig Tech-Riesen wie Microsoft ihre Sicherheitssysteme. Das Ziel: Sicherheit soll endlich eingebaut statt nachgerüstet werden.
Neue EU-Regeln revolutionieren Gerätesicherheit
Ab dem 1. August 2025 greift die überarbeitete Radio Equipment Directive (RED) der EU. Jedes neue Gerät mit Funk- oder WLAN-Verbindung muss dann verschlüsselte Kommunikation, sichere Startprozesse und Manipulationsschutz vorweisen können. Ohne diese Nachweise gibt es keine Zulassung für den europäischen Markt.
Parallel dazu führt Microsoft bis zum 30. September 2025 ein neues Authentifizierungssystem ein. Die veralteten Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) wird durch moderne, benutzerfreundlichere Methoden ersetzt. Unternehmen müssen diese Umstellung manuell vornehmen – ein klares Signal für den Branchenwandel.
Deutschland folgt dem Trend zur Passwort-freien Zukunft
Auch deutsche Unternehmen spüren den Wandel: Biometrische Verfahren und physische Sicherheitsschlüssel ersetzen zunehmend unsichere SMS-Codes. Das britische Cyber Essentials-Programm, an dem sich viele deutsche Firmen orientieren, empfiehlt bereits 2025 offiziell passwortlose Authentifizierung.
Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verspricht die neue Generation von Sicherheitsplattformen Erleichterung. Statt hunderte verschiedene Sicherheitstools zu verwalten, ermöglichen einheitliche “Single-Pane-of-Glass”-Lösungen den Überblick über die gesamte IT-Landschaft.
Verbraucherschutz durch Gütesiegel
Verbraucher sollen künftig auf den ersten Blick sichere Geräte erkennen können. Nach US-Vorbild entwickelt die EU ein Cybersecurity-Gütesiegel für Smart-Home-Geräte. Große Einzelhändler wie Amazon und Saturn unterstützen bereits ähnliche Programme.
Doch was bedeutet das konkret? Router, Smart-TVs oder vernetzte Haushaltsgeräte ohne entsprechende Zertifizierung dürfen ab Sommer 2025 nicht mehr in deutschen Geschäften verkauft werden. Veraltete Geräte bleiben davon unberührt.
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Experten warnen vor Sicherheitslücken
Sicherheitsexperten sehen die Entwicklung grundsätzlich positiv, warnen aber vor überzogenen Erwartungen. Keine Technik könne Social Engineering oder gezielte Phishing-Angriffe vollständig verhindern. Die Zusammenarbeit zwischen IT- und Sicherheitsteams in Unternehmen bleibe daher unverzichtbar.
Kann die Regulierung den digitalen Alltag wirklich sicherer machen? Die Antwort hängt maßgeblich davon ab, wie konsequent Hersteller die neuen Standards umsetzen und ob Verbraucher die Gütesiegel tatsächlich als Kaufkriterium nutzen.
Die neue Sicherheitswelle verspricht jedenfalls eines: 2025 wird das Jahr, in dem Cybersecurity vom lästigen Zusatz zur selbstverständlichen Grundausstattung wird.


