Bei unserem Partner direkt-TRADE.com 76,7% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

02.11.2025 - 21:21 Uhr

Den Haag: Internationaler Strafgerichtshof verabschiedet sich von Microsoft

Mehr als nur Software: Ein Souveränitätsprojekt

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat diese Woche seine vollständige Abkehr von Microsoft Office bestätigt. Als Ersatz dient openDesk, eine europäische Open-Source-Lösung für den öffentlichen Sektor. Die Entscheidung markiert einen der prominentesten Abschiede einer internationalen Organisation von US-amerikanischer Bürosoftware.

Was zunächst wie eine reine IT-Entscheidung aussieht, ist in Wahrheit ein geopolitisches Statement. Der Wechsel der rund 2.000 Arbeitsplätze folgt einer kontinentweiten Bewegung: Europa will seine digitale Souveränität zurückerobern. Dahinter stehen wachsende Sorgen über Datenschutz, Sicherheit und die Abhängigkeit von US-Technologiekonzernen.

Die Entscheidung des IStGH reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Schritte europäischer Behörden. Erst kürzlich migrierten 30.000 Beamte in Schleswig-Holstein von Microsoft-Produkten zu Open-Source-Alternativen. Österreichs Wirtschaftsministerium folgte mit 1.200 Mitarbeitern.

Der Umstieg ist mehr als eine technische Modernisierung. Die angespannten Beziehungen zwischen dem IStGH und den USA machen die Wahl einer europäischen Plattform zu einem strategischen Schachzug. US-Unternehmen unterliegen dem Cloud Act, der amerikanische Behörden berechtigt, auf Anfrage Zugang zu Daten zu verlangen – selbst wenn diese im Ausland gespeichert sind.

Diese Regelung bereitet europäischen öffentlichen Einrichtungen erhebliche Sorgen. Mit dem Wechsel zu openDesk bleiben sensible Daten unter europäischer Kontrolle. Das System bietet alle wesentlichen Bürofunktionen: Dateiverwaltung, Kalender, Chat und Videokonferenzen.

Anzeige: Passend zum Thema digitale Souveränität im Alltag: Wer privat unabhängiger von US-Software werden möchte, kann Linux risikofrei ausprobieren. Das kostenlose Linux-Startpaket enthält eine Ubuntu-Vollversion und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der Sie Linux parallel zu Windows installieren – ohne Datenverlust und ohne Lizenzkosten. Ihr PC wird spürbar schneller, stabiler und sicherer. Jetzt kostenloses Linux-Startpaket mit Ubuntu sichern

Deutsche Technologie erobert Europa

Das openDesk-Projekt stammt ursprünglich aus dem deutschen Bundesinnenministerium und wird heute vom Zentrum für Digitale Souveränität (Zendis) betreut. Die Lösung vereint mehrere etablierte europäische Open-Source-Anbieter unter einem Dach.

Hinter der Plattform stehen namhafte Unternehmen wie Collabora (Online-Office basierend auf LibreOffice), Nextcloud (Dateiaustausch), Open-Xchange (E-Mail) und Univention (Identitätsmanagement). Dieser modulare Ansatz verhindert die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern und ermöglicht transparente, flexible digitale Arbeitsplätze.

Das Ziel: Eine nachhaltige Alternative, die Europas Kontrolle über kritische digitale Infrastrukturen stärkt. Gleichzeitig fließen öffentliche Gelder in lokale Technologieunternehmen statt in US-Konzerne.

Kontinentweite Trendwende nimmt Fahrt auf

Der IStGH steht nicht allein. Diese Woche genehmigte die EU-Kommission ein Konsortium aus vier Mitgliedstaaten – Frankreich, Deutschland, Italien und den Niederlanden – zur Gründung des Digital Commons European Digital Infrastructure Consortium (EDIC). Das Gremium entwickelt Open-Source-Alternativen in Bereichen wie Cloud und KI.

Die Bewegung gewinnt an politischem Rückenwind. Auf dem OpenInfra Summit Europe 2025 wurde “digitale Souveränität” als wichtiger eingestuft als künstliche Intelligenz. Europäische Politiker sprechen zunehmend offen über die Notwendigkeit, die digitale Zukunft selbst zu gestalten.

Deutsche Bundesländer fungieren dabei als Pioniere. Schleswig-Holstein bewies mit seiner erfolgreichen Migration von 30.000 Arbeitsplätzen, dass großangelegte Umstellungen machbar sind. Diese Erfolge dienen anderen Behörden als Blaupause.

Ausblick: Von Experimenten zum Standard

Die offizielle Gründung des Digital Commons EDIC im Dezember dürfte die Koordination und Finanzierung solcher Projekte auf europäischer Ebene verstärken. Der symbolische Wert der IStGH-Entscheidung wird wahrscheinlich weitere öffentliche Institutionen ermutigen, ihre eigenen Migrationspläne zu beschleunigen.

Große IT-Migrationen erfordern erhebliche Planung, Investitionen und Schulungen. Doch der strategische Imperativ ist klar geworden. Da europäische Institutionen zunehmend Kontrolle, Transparenz und Sicherheit priorisieren, werden Open-Source-Alternativen vom Nischenprojekt zum zentralen Baustein kontinentaler Digitalstrategie.

Die Frage ist nicht mehr, ob weitere Institutionen folgen werden – sondern wann.

markets.com

CFD sind komplexe Finanzinstrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. Bei unserem Partner direkt-TRADE.com 83,70% der Kleinanlegerkonten Geld beim CFD Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.