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02.11.2025 - 22:28 Uhr

Deutschland: E-Government-Projekt vor dem Scheitern?

Nur 15 Prozent der Bürger glauben an moderne Verwaltung. Studien belegen massive Mängel bei Digitalisierung, Benutzerfreundlichkeit und IT-Sicherheit der Behörden.

Deutschlands Traum vom digitalen Staat wird zum Alptraum der Bürger. Trotz jahrelanger Bemühungen und Gesetze wie dem Onlinezugangsgesetz (OZG) vertrauen nur noch 15 Prozent der Deutschen darauf, dass der Staat eine moderne Verwaltung schaffen kann. Die ernüchternden Zahlen aus aktuellen Studien zeigen: Die digitale Transformation stockt, die Bürger sind frustriert.

Der eGovernment MONITOR 2025 offenbart ein dramatisches Bild. Mehr als die Hälfte der Befragten zweifelt mittlerweile an der grundsätzlichen Leistungsfähigkeit des Staates – und zwar allein wegen der mangelhaften digitalen Angebote. Rund 60 Prozent empfinden den Kontakt mit Behörden als stressig. Das zeigt: Die Digitalisierung hat die Bürokratie keineswegs vereinfacht.

OZG 2.0: Reform ohne Biss

Das Herzstück der deutschen Digitalisierungsstrategie sollte das Onlinezugangsgesetz werden. Die überarbeitete Fassung “OZG 2.0” sollte endlich den Durchbruch bringen. Doch der Nationale Normenkontrollrat (NKR) zerpflückt die Reform gnadenlos.

“Sieben Jahre nach Verabschiedung des ursprünglichen OZG sind wir weit von unserem Versprechen entfernt”, kritisiert NKR-Vorsitzender Lutz Goebel. Er spricht von einem “Mangel an strategischer Klarheit und professioneller Steuerung”. Kann ein Gesetz ohne klare Vision überhaupt funktionieren?

Die Antwort scheint ein klares Nein zu sein. Die komplexe Föderalismusstruktur Deutschlands macht eine einheitliche digitale Transformation noch schwieriger.

Verwaltung blockiert sich selbst

Das Problem sitzt tief im System. Die Studie “Barometer Digitale Verwaltung” zeigt: 38 Prozent aller Verwaltungsaufgaben könnten automatisiert werden – ein Anstieg um neun Prozentpunkte seit 2021. Passiert ist wenig.

Noch alarmierender: Nur ein Viertel der Beschäftigten kann sein volles Potenzial ausschöpfen. Die Prozesse wurden nicht für das digitale Zeitalter neu gedacht, sondern nur oberflächlich digitalisiert.

Besonders kritisch wird es bei der IT-Sicherheit. Lediglich 22 Prozent der IT-Sicherheitsbeauftragten bewerten ihre Personalausstattung als ausreichend. Das macht den digitalen Staat zur Zielscheibe für Cyberangriffe.

Benutzerfreundlichkeit? Fehlanzeige

Der Hauptgrund für die schleppende Nutzung liegt auf der Hand: Die digitalen Angebote sind schlichtweg nicht benutzerfreundlich. Viele Services sind zwar online verfügbar, aber weder intuitiv noch barrierefrei gestaltet.

Experten fordern einen Paradigmenwechsel: Weg von der simplen Digitalisierung analoger Formulare, hin zu vollständig neu gedachten, nutzerorientierten Prozessen. Solange Bürger zwischen digitalen und papierbasierten Schritten hin- und herwechseln müssen, bleibt die Digitalisierung frustrierend.

Vertrauenskrise mit weitreichenden Folgen

Die Probleme der E-Government-Dienste verstärken eine bereits bestehende Vertrauenskrise. Die dbb Bürgerbefragung 2025 dokumentiert einen Vertrauensverlust über fünf Jahre hinweg. 73 Prozent der Bürger sehen den Staat als überfordert an.

Während private Unternehmen nahtlose digitale Erfahrungen bieten, wirken staatliche Angebote antiquiert und unvollständig. Diese digitale Kluft untergräbt das Vertrauen in die Kompetenz des Staates und gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Ausblick: Langer Weg zum digitalen Staat

Der Weg zu einem funktionsfähigen E-Government-System bleibt steinig. Die Kritik am OZG 2.0 zeigt: Gesetzesänderungen allein reichen nicht aus. Erforderlich ist ein kultureller Wandel in der Verwaltung.

Das neu geschaffene Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung will frischen Wind bringen. Pilotprojekte in einzelnen Bundesländern sollen erfolgreiche Services testen und skalieren.

Doch die strukturellen Defizite sind tief verwurzelt. Ohne anhaltenden politischen Willen, massive Investitionen in Technologie und Mitarbeiterqualifikation sowie eine klare, einheitliche Vision wird die deutsche Föderalismusstruktur weiterhin als Bremse wirken.

Für die Bürger bedeutet das: Das Warten auf eine wirklich einfache und effiziente digitale Verwaltung geht weiter.

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