Digitale Senioren: DACH-Region kämpft gegen die digitale Kluft
Deutschland, Österreich und Schweiz koordinieren nationale Initiativen zur digitalen Inklusion älterer Menschen. Strategien umfassen lokale Zentren, Allianzen und datenbasierte Ansätze gegen die digitale Kluft.
Eine koordinierte Offensive in Deutschland, Österreich und der Schweiz soll älteren Menschen den Sprung ins digitale Zeitalter erleichtern. Neue nationale Allianzen, zielgerichtete Fördergelder und aktuelle Statistiken zeigen: Der DACH-Raum will niemanden zurücklassen.
Während sich die digitale Transformation beschleunigt, verstärken die drei deutschsprachigen Länder ihre Bemühungen mit unterschiedlichen, aber aufeinander abgestimmten Strategien. Was treibt diese Entwicklung an? Die Erkenntnis, dass digitale Teilhabe längst zur Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben geworden ist.
Schweiz: Erfolg schafft neue Herausforderungen
Die Schweiz kann stolz auf ihre Zahlen blicken: 89 Prozent der über 65-Jährigen sind mittlerweile online – ein dramatischer Anstieg von nur 38 Prozent im Jahr 2010. Die Studie „Digital Seniors 2025“ von Pro Senectute Schweiz zeigt jedoch auch die Kehrseite des Erfolgs.
Denn trotz der beeindruckenden Gesamtzahl bleiben Lücken bestehen, besonders bei Menschen über 85 Jahren und solchen mit niedrigerer Bildung. Die Antwort darauf: die Alliance for Digital Inclusion Switzerland (ADIS), die im November 2024 offiziell startete.
Diese neue nationale Allianz bringt Organisationen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Das Ziel ist klar definiert: digitale Barrieren systematisch abbauen und die verbleibende Offline-Bevölkerung gezielt unterstützen.
Deutschland: Lokale Zentren als Erfolgsrezept
Deutschland setzt auf Dezentralisierung mit dem DigitalPakt Alter. Seit August 2021 koordiniert diese Initiative des Familienministeriums und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen bundesweit Partner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Das Herzstück der Strategie sind sogenannte „Erfahrungsorte“ – niedrigschwellige Anlaufstellen, die praktische Hilfe bei Grundfragen bieten. Wie installiert man eine App? Wie funktioniert Online-Banking sicher? Bis Ende 2025 sollen 300 solcher Zentren gefördert werden.
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Zusätzlicher Anreiz: Ein bundesweiter Wettbewerb 2025 zeichnet Gemeinden mit innovativen Projekten zur digitalen Teilhabe aus. Die Botschaft ist eindeutig – digitale Bildung im Alter wird zur Chefsache auf kommunaler Ebene.
Österreich: Datenbasierte Lösungen für bekannte Probleme
Österreich geht systematisch vor. Die Ende 2024 veröffentlichten Zahlen von Statistik Austria zeichnen ein klares Bild der digitalen Kluft: Während 79 Prozent der 65- bis 74-Jährigen das Internet nutzen, sinkt der Anteil bei den 75- bis 84-Jährigen auf nur noch 54 Prozent.
Besonders auffällig ist der Bildungsunterschied: 88 Prozent der Senioren mit Universitätsabschluss sind online, bei Menschen mit geringerer formaler Bildung liegt der Anteil deutlich niedriger.
Die Antwort darauf ist fit4internet, eine bereits 2018 gestartete Initiative der Bundesregierung. Sie fungiert als zentrale Koordinationsplattform, definiert Kompetenzstandards und bietet Schulungen – mit der Generation 60+ als primärer Zielgruppe.
Europäischer Kontext: Vielfalt statt Einheitslösung
Die EU unterstützt diese nationalen Ansätze durch Programme wie Erasmus+, das Projekte wie MILEAGE und SmartHome4SENIORS fördert. Statt einer monolithischen Lösung setzt Europa auf ein vielfältiges Ökosystem verschiedener Initiativen.
Kann dieser Ansatz funktionieren? Die unterschiedlichen Strategien der DACH-Länder zeigen: Erfolgreich ist, wer die spezifischen Bedürfnisse seines Landes erkennt und darauf maßgeschneiderte Lösungen entwickelt.
Ausblick: Von Zugang zu echter Teilhabe
Der Fokus verschiebt sich von der reinen Internetanbindung hin zur kompetenten, sicheren und sinnvollen Teilhabe am digitalen Leben.
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Deutschland will bis Ende 2025 seine 300 Erfahrungsorte vollständig etablieren. Die Schweizer ADIS-Allianz steht vor ihren ersten gemeinsamen Projekten.
In Österreich konzentriert sich fit4internet darauf, die statistisch belegten Schwachstellen anzugehen – besonders bei Menschen mit niedrigerer Bildung. Die Botschaft aller drei Länder ist unmissverständlich: Digitale Kompetenz wird zum Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.