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01.11.2025 - 22:50 Uhr

Digitalisierung: Deutschland kämpft weiter gegen den Behördenfrust

Der Papierstau in der deutschen Bürokratie

Sechs Monate nach Gründung des neuen Digitalministeriums bleibt die Verwaltung im analogen Zeitalter gefangen. Trotz massiver Anstrengungen unter Minister Karsten Wildberger rangiert die größte Volkswirtschaft Europas nur auf Platz 21 von 27 EU-Staaten beim digitalen Fortschritt.

Was das für Bürger und Unternehmen bedeutet? Endlose Papierberge, Warteschlangen in Ämtern und ein Flickenteppich aus halbherzigen Online-Lösungen. Die Realität sieht ernüchternd aus: Während Nachbarländer längst ihre Verwaltung digitalisiert haben, kämpft Deutschland noch immer mit den Grundlagen.

Das Ausmaß des Problems wird bei einem Blick auf die Zahlen deutlich: Das Onlinezugangsgesetz von 2017 sollte bis Ende 2022 insgesamt 575 wichtige Verwaltungsleistungen digital verfügbar machen. Das Ziel wurde grandios verfehlt.

Ende 2025 präsentiert sich die Lage als “Flickenteppich”, wie Experten es nennen. Hunderte von Dienstleistungen sind bundesweit noch nicht digital verfügbar. Wer etwa ein Auto anmelden oder Elterngeld beantragen möchte, erlebt je nach Bundesland völlig unterschiedliche Erfahrungen.

Die Ursachen liegen tief: Deutschlands komplexer Föderalismus mit 16 Bundesländern, unterschiedliche IT-Landschaften in den Kommunen und eine über Jahrzehnte gewachsene Zettelwirtschaft blockieren einheitliche Lösungen.

Neustart mit zentraler Strategie

Im Mai 2025 zog die Bundesregierung die Notbremse: Sie gründete das Bundesministerium für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung und holte mit Karsten Wildberger einen Manager aus der Privatwirtschaft als Minister.

Die Botschaft war klar: Schluss mit der Zersplitterung der Zuständigkeiten. Das neue Ministerium bündelt alle wichtigen IT-Projekte des Bundes und entwickelt einheitliche Standards für digitale Dienste.

Das Herzstück der neuen Strategie: die BundID. Dieses zentrale Bürgerkonto soll als digitaler Schlüssel für alle Behördengänge fungieren. Einmal anmelden, alle Dienste nutzen – von der Steuererklärung bis zum Arbeitslosengeld.

BundID: Hoffnungsträger mit Anlaufschwierigkeiten

Die Zahlen zeigen das Dilemma: Von über 84 Millionen Deutschen haben bisher nur 4,9 Millionen eine aktive BundID eingerichtet. Immerhin verdoppelten sich die Anmeldungen im vergangenen Jahr.

Die BundID verspricht einiges: Anträge werden automatisch mit persönlichen Daten ausgefüllt, ein sicheres digitales Postfach ersetzt den Papierkrieg mit den Ämtern. Wer die höchste Sicherheitsstufe nutzen will, authentifiziert sich über die Online-Funktion des Personalausweises.

Für Unternehmen plant die Regierung eine radikale Wende: Binnen fünf Jahren sollen alle bundesweiten Verwaltungsleistungen ausschließlich digital angeboten werden. Schluss mit parallelen Papierverfahren.

Europäischer Druck treibt den Wandel

Deutschland steht nicht nur innenpolitisch unter Zugzwang. Die EU-Kommission hat klare Ziele für die “Digitale Dekade” ausgegeben – und Deutschland hinkt deutlich hinterher.

Besonders spannend wird die geplante Verknüpfung der BundID mit der kommenden Europäischen Digitalen Identität. Deutsche Bürger sollen künftig ihre digitale ID nahtlos in allen EU-Mitgliedstaaten nutzen können.

Steiniger Weg zur digitalen Verwaltung

Minister Wildberger und sein Team stehen vor einer Mammutaufgabe: Sie müssen nicht nur Technik implementieren, sondern auch einen Kulturwandel in einer der konservativsten Verwaltungen Europas durchsetzen.

Das ehrgeizige Ziel: Neue Gesetze sollen künftig von Beginn an digital gedacht werden. Bürokratieabbau und vereinfachte Verfahren sollen den Weg ebnen.

Ob die Deutschen bald ihre Behördengänge so einfach erledigen können wie Online-Banking? Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der Neustart gelingt oder Deutschland weiter im digitalen Mittelfeld verharrt.

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