Digitalkurse: Neue Initiative bringt Senioren ins Internet
Umfassende Initiativen vermitteln älteren Menschen digitale Kompetenzen für Alltagsanwendungen wie Online-Banking und Telemedizin. Die Programme bekämpfen zugleich soziale Isolation.
Diese Woche starten umfassende Regierungsprogramme zur digitalen Bildung älterer Menschen. Die Initiativen sollen Senioren den Umgang mit Smartphones und Internet beibringen – eine Antwort auf die wachsende Digitalisierung des Alltags.
Von der Online-Banking bis zur Telemedizin: Immer mehr alltägliche Dienste verlagern sich ins Internet. Was für jüngere Generationen selbstverständlich ist, stellt viele ältere Menschen vor Herausforderungen. Eine aktuelle Studie der amerikanischen Seniorenorganisation AARP zeigt: Obwohl die Techniknutzung bei über 50-Jährigen steigt, fühlt sich noch immer ein Drittel unsicher im Umgang mit digitalen Geräten.
Die Corona-Pandemie hat diese Kluft dramatisch verdeutlicht. Plötzlich waren Videotelefonate und Online-Services überlebenswichtig – doch viele Senioren blieben außen vor.
Regierung investiert Millionen in Seniorenbildung
Die neuen Programme richten sich gezielt an Menschen über 70 Jahre und bieten kostenlose Schulungen. Im Fokus stehen praktische Fertigkeiten: Online-Banking, Gesundheitsdienste und sichere Kommunikation. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Schutz vor Internet-Betrug.
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In Massachusetts hat die Altersbehörde ein 1,6 Millionen Euro teures Hilfsprogramm entwickelt. Der “EDLOA-Leitfaden” unterstützt Gemeinden dabei, Senioren digitale Kompetenzen zu vermitteln. Das zweijährige Projekt erreichte bereits Tausende ältere Erwachsene mit technischer Hilfe und mehrsprachigen Kursen.
Auch Australien macht vor: Das “Be Connected”-Programm wurde bis 2028 verlängert und bietet über 50-Jährigen Ressourcen für den sicheren Umgang mit Smartphones und Internet.
Wenn Generationen voneinander lernen
Besonders erfolgreich sind Programme, bei denen Jung und Alt zusammenarbeiten. Die Organisation Cyber-Seniors verbindet technikaffine Studenten mit lernwilligen Senioren – kostenfrei und mit überraschendem Nebeneffekt: Beide Generationen profitieren von dem Austausch.
In Los Angeles arbeitet das “Delete the Divide”-Programm mit bezahlten Praktikanten in Bibliotheken. Sie helfen Senioren bei den ersten Schritten – vom simplen Kopieren bis hin zu komplexeren digitalen Aufgaben. Der Erfolg liegt im Detail: Man beginnt dort, wo der Lernende steht.
Die AARP kooperiert mit der gemeinnützigen Organisation OATS und bietet über das “Senior Planet”-Programm kostenlose Technik-Kurse. Die Schulungen gibt es auf Englisch, Spanisch und Chinesisch – von Smartphone-Grundlagen bis hin zur sicheren Internet-Nutzung.
Mehr als nur Technik: Kampf gegen Einsamkeit
Die Digitalkurse haben einen wichtigen Nebeneffekt: Sie durchbrechen soziale Isolation. Eine Studie der University of Georgia belegt, dass Senioren durch den Umgang mit Smartphones weniger einsam werden. Wer Video-Anrufe beherrscht, bleibt mit Familie und Freunden in Kontakt.
Das geht weit über private Kommunikation hinaus. Telemedizin, Online-Communities und digitale Behördengänge eröffnen neue Möglichkeiten – vorausgesetzt, man weiß, wie es geht.
Die Herausforderung bleibt gewaltig
Trotz aller Fortschritte: 22 Millionen ältere Amerikaner haben noch immer keinen Internetzugang. 64 Prozent der über 50-Jährigen finden, dass Technik nicht für ihr Alter entwickelt wurde. Ein klares Signal an die Industrie, benutzerfreundlicher zu werden.
Experten setzen auf das Peer-to-Peer-Prinzip: Senioren, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben, unterrichten Gleichaltrige. Diese Methode schafft eine entspanntere Lernatmosphäre als traditionelle Kurse.
Künstliche Intelligenz als nächste Stufe
Die nächste Evolution steht bereits vor der Tür: KI-gestützte Lernprogramme, die sich an das individuelle Tempo anpassen. Für 2025 kündigen sich personalisierte Bildungsansätze an, die speziell auf ältere Lerner zugeschnitten sind.
Die Vision ist klar: Technologie soll vom Hindernis zum Hilfsmittel werden. Doch ohne kontinuierliche Unterstützung und bezahlbaren Breitband-Zugang bleibt sie ein frommer Wunsch. Die aktuellen Programme sind ein wichtiger Schritt – aber nur der Anfang einer längeren Reise.


