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15.09.2025 - 17:51 Uhr

DigitalPakt Alter: 300 Zentren gegen die digitale Spaltung

Deutschland etabliert 300 digitale Erfahrungsorte für Senioren bis 2025, während fast die Hälfte der Bevölkerung digitale Defizite aufweist und die Debatte um analoge Grundrechte zunimmt.

Deutschland steht vor einer doppelten Herausforderung: Während die Regierung mit dem „DigitalPakt Alter“ bis Ende 2025 landesweit 300 Unterstützungszentren für Senioren aufbaut, wächst gleichzeitig der Ruf nach einem „Recht auf analoges Leben“. Die Debatte zeigt, wie schwierig es ist, echte Inklusion in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft zu gewährleisten.

Neue Zahlen verdeutlichen die Brisanz: Fast die Hälfte aller Deutschen verfügt über unzureichende digitale Kompetenzen. Bei Senioren über 80 Jahren nutzt nur etwa jeder Dritte überhaupt das Internet. Gleichzeitig wandern immer mehr Dienstleistungen ins Netz ab – ein Spagat zwischen technologischem Fortschritt und gesellschaftlicher Teilhabe.

300 Erfahrungsorte bis Jahresende

Der „DigitalPakt Alter“ nimmt Fahrt auf. Das gemeinsame Projekt des Bundesfamilienministeriums und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat mit 50 neuen Standorten in diesem Jahr einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die sogenannten „Erfahrungsorte“ bieten praktische Hilfe: Von Smartphone-Kursen über Online-Banking-Sicherheit bis hin zu Videoanrufen mit der Familie.
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Das Konzept setzt auf vertrauensvolle Umgebungen, in denen ältere Menschen ohne Zeitdruck digitale Fertigkeiten entwickeln können. „Wir wollen Menschen befähigen, selbstbestimmt am digitalen Leben teilzunehmen“, erklärt BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner die Philosophie hinter dem Projekt.

Alarmierende Zahlen zur digitalen Kluft

Der D21-Digital-Index 2024/2025 zeichnet ein ernüchterndes Bild: 49 Prozent der Deutschen mangelt es an grundlegenden digitalen Kompetenzen. Besonders dramatisch ist die Situation bei älteren Menschen. Laut Statistischem Bundesamt sind über vier Prozent der 16- bis 74-Jährigen „Offliner“, die noch nie das Internet genutzt haben. In der Altersgruppe 65 bis 74 Jahre steigt dieser Anteil auf zwölf Prozent.

Bei den über 80-Jährigen ist die Situation noch prekärer: Nur 37 Prozent nutzen überhaupt das Internet. Diese Zahlen verdeutlichen das Risiko, einen erheblichen Teil der Bevölkerung digital abzuhängen.
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Digitalzwang oder Wahlfreiheit?

Während die einen für mehr digitale Bildung kämpfen, formiert sich eine Gegenbewegung. Organisationen wie Digitalcourage fordern ein „Grundrecht auf analoges Leben“. Ihr Argument: Wenn Banken, Verkehrsbetriebe und Behörden nur noch online erreichbar sind, entsteht ein „Digitalzwang“ – eine indirekte Diskriminierung all jener, die nicht digital können oder wollen.

Ein Rechtsgutachten von Ende 2024 stützt diese Position. Es argumentiert, dass ein solches Recht implizit im Grundgesetz verankert sei – durch die Garantie persönlicher Freiheit und Gleichbehandlung. Die Forderung: Essenzielle Dienstleistungen müssen auch weiterhin analog – mit Papierformularen, persönlichen Schaltern und Barzahlung – verfügbar bleiben.

Der deutsche Mittelweg

Deutschlands Strategie zeigt einen durchdachten Ansatz. Statt einem reinen Digitalisierungsbefehl von oben verfolgt die Politik einen Doppelansatz: Digitale Kompetenz fördern und gleichzeitig analoge Zugangswege schützen.

„Digitalisierung muss den Menschen dienen, nicht umgekehrt“, bringt BAGSO-Chefin Görner die Philosophie auf den Punkt. Viele Senioren seien lernwillig, aber Technologie müsse benutzerfreundlich gestaltet sein. Gleichzeitig dürfe digitale Kompetenz keine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe werden.

Entscheidende 18 Monate

Die kommenden anderthalb Jahre werden wegweisend. Bis Ende 2025 müssen die letzten „Erfahrungsorte“ des DigitalPakt Alter etabliert und mit Personal ausgestattet werden. Ihre Wirksamkeit bei der Verbesserung digitaler Kompetenzen wird genau beobachtet.

Parallel dürfte die Debatte um analoge Rechte an Schärfe gewinnen. Während eine Grundgesetzänderung unrealistisch bleibt, werden gesetzliche Regelungen für spezifische Bereiche – etwa Verwaltung und Banking – immer wahrscheinlicher.

Die Herausforderung für die Politik: Technologische Innovation fördern, ohne gesellschaftliche Gräben zu vertiefen. Das Ziel bleibt klar formuliert – die Vorteile des digitalen Zeitalters für alle zugänglich machen, ohne die Rechte derjenigen zu beschneiden, die analog leben wollen oder müssen.

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