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05.11.2025 - 16:59 Uhr

E-Rezept: Digitalisierung am Abgrund?

Über 50.000 veraltete Heilberufsausweise laufen ab und bedrohen die elektronische Rezeptversorgung. KBV warnt vor Rückkehr zu Papierformularen bei über 500 Millionen digitalen Verordnungen jährlich.

Deutschlands digitales Gesundheitssystem steht vor einem dramatischen Rückschlag. Zehntausende Ärzte könnten schon bald keine elektronischen Rezepte mehr ausstellen – die Folge: Rückkehr zu Papierformularen im großen Stil. Was nach einer technischen Panne klingt, entpuppt sich als fundamentales Problem der gesamten Digitalisierungsstrategie.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) schlägt Alarm: Über 50.000 elektronische Heilberufsausweise (eHBA) mit veralteter Verschlüsselung laufen ab. Ohne diese Karten können Ärzte keine E-Rezepte mehr rechtsgültig signieren. Die Ersatzbeschaffung stockt massiv – mindestens ein Zulieferer kämpft mit erheblichen Problemen bei der Kartenausgabe. Die Rechnung ist ernüchternd: Mehr als 500 Millionen E-Rezepte pro Jahr stehen auf dem Spiel.

Lieferengpass mit Ansage

Der eHBA-Ausweis ist kein schmückendes Beiwerk, sondern zwingende Voraussetzung für jedes elektronische Rezept. Die Karten mit RSA-Verschlüsselung werden aus Sicherheitsgründen ausgemustert – soweit nachvollziehbar. Doch der Austausch droht zu scheitern. Trotz angelaufener Ersatzbeschaffung hält die KBV eine vollständige Umstellung bis Jahresende für kaum realisierbar.

Die Bundesärztekammer hat bereits reagiert und bereitet betroffene Mediziner auf den Ernstfall vor: Rückkehr zum klassischen Muster-16-Formular aus Papier. Was wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirkt, könnte schon in wenigen Wochen wieder zum Alltag in deutschen Praxen gehören. Selbst Gematik, die nationale Agentur für digitale Medizin, bestätigt die Brisanz der Lage.

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Chronik einer angekündigten Krise

Ist das wirklich nur Pech? Die eHBA-Problematik reiht sich nahtlos in eine Serie von Pannen ein, die das E-Rezept seit seiner Pflichteinführung im Januar 2024 begleiten. Erst im August vergangenen Jahres wetterte Thomas Preis vom Apothekerverband ABDA, das E-Rezept übertreffe mittlerweile die Deutsche Bahn an Unzuverlässigkeit. Innerhalb von nur zwei Wochen fiel das System an fünf Tagen komplett oder teilweise aus – Zehntausende Patienten waren betroffen.

Die KBV bezeichnet das E-Rezept heute zwar als etablierten und hilfreichen Baustein der Versorgung. Doch diese positive Einschätzung wirkt angesichts der wiederholten Systemausfälle wie eine Zweckoptimismus. Die technische Fragilität ist kein Bug, sondern offenbar ein Feature der deutschen Gesundheitsdigitalisierung.

Digitalisierung ohne Fundament?

Der Kern des Problems liegt tiefer. Die E-Rezept-Infrastruktur sollte Arztbesuche reduzieren, Medikationsprozesse vereinfachen und nahtlos mit der elektronischen Patientenakte (ePA) zusammenspielen. 500 Millionen digitale Verordnungen pro Jahr sind beeindruckend – aber nur, wenn das System funktioniert.

Die aktuelle Krise offenbart eine gefährliche Schwachstelle: Abhängigkeit von komplexen Lieferketten ohne robuste Notfallpläne. Ein flächendeckender Rückfall auf Papier wäre nicht nur praktisch verheerend, sondern würde die Glaubwürdigkeit der gesamten Digitalisierungsstrategie erschüttern. Die Kluft zwischen politischer Ambition und technischer Realität könnte kaum größer sein.

Wettlauf gegen die Zeit

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Gematik und ihre Partner die Kartenverteilung noch rechtzeitig beschleunigen können. Die öffentliche Warnung der KBV ist dabei mehr als nur Information – sie ist massiver Druck auf alle Beteiligten. Das Ende des Jahres markiert die faktische Deadline, ab dann greifen die technischen Änderungen vollumfänglich.

Ärzte und Apotheker beobachten die Entwicklung mit wachsender Besorgnis. Scheitert die Lösung, droht Anfang 2026 ein chaotisches Nebeneinander aus digitalen und analogen Prozessen. Patienten wären verwirrt, Praxen und Apotheken administrativ überlastet. Die Stabilität eines Systems, das längst zum Versorgungsalltag gehören sollte, hängt am seidenen Faden.

Deutschland steht vor einer grundsätzlichen Frage: Kann ein Gesundheitssystem seine digitale Infrastruktur nicht nur innovieren, sondern auch verlässlich warten und aktualisieren? Die Antwort darauf entscheidet sich jetzt.

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