Erkältungszeit beginnt: Deutschland rüstet sich für den Infektionsherbst
Influenza-Infektionen liegen deutlich über Vorjahresniveau, während Rhinoviren, COVID-19 und Parainfluenzaviren gleichzeitig zirkulieren. Experten empfehlen Impfungen und Hygienemaßnahmen.
Mit den fallenden Temperaturen startet Deutschlands Erkältungssaison richtig durch. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während COVID-19-Fälle stabil bleiben, liegen die Influenza-Infektionen bereits jetzt deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Robert Koch-Institut meldet einen Mix aus Rhinoviren, Parainfluenzaviren und der Omikron-Variante “Stratus” als Hauptverursacher der aktuellen Atemwegsinfekte.
Virale Dreifachbelastung im Umlauf
Derzeit dominieren gleich mehrere Erreger das Infektionsgeschehen. An der Spitze stehen Rhinoviren – die klassischen Erkältungsviren – gefolgt von SARS-CoV-2 und Parainfluenzaviren. Besonders auffällig: Die Grippewelle hat dieses Jahr früh begonnen.
Die Corona-Variante “Stratus” (XFG) verursacht zwar den Großteil der COVID-Infektionen, gilt aber als wenig bedrohlich. Ihre Symptome ähneln anderen viralen Atemwegsinfekten: Fieber, Husten, Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) macht wieder von sich reden – ein besonderes Risiko für Säuglinge und Senioren.
Dreifach-Impfung als Schutzschild
Die Ständige Impfkommission setzt auf Prävention: Grippeimpfung bis November für alle ab 60, Schwangere, chronisch Kranke und Gesundheitspersonal. Dazu kommt die jährliche COVID-Auffrischung im Herbst für Risikogruppen. Neu im Programm: Eine RSV-Impfung für Menschen ab 60 Jahren.
Doch Impfen allein reicht nicht. Die bewährten Hygiene-Basics bleiben unverzichtbar:
- Händewaschen: 20 bis 30 Sekunden mit Seife
- Husten und Niesen: In die Armbeuge, nicht in die Hand
- Abstand halten: Besonders zu Erkrankten
- Stoßlüften: Regelmäßig für frische, virenärmere Luft
Immunsystem auf Wintermodus
Ein starkes Immunsystem ist die beste Verteidigung. Die Rezeptur der Experten klingt simpel: ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf. Besonders wichtig jetzt: viel trinken. Trockene Heizungsluft macht die Schleimhäute anfälliger für Viren.
Alkohol und Nikotin schwächen dagegen die körpereigenen Abwehrkräfte – gerade jetzt ein denkbar schlechter Zeitpunkt dafür.
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Krank? Dann richtig krank sein
Wer Erkältungssymptome entwickelt, sollte drei bis fünf Tage zu Hause bleiben – bis zur deutlichen Besserung. Das schützt nicht nur Kollegen und Familie, sondern hilft auch dem eigenen Körper bei der Genesung.
Wichtig: Antibiotika helfen nicht gegen Viren. Fiebersenkende Mittel oder schleimlösende Präparate lindern die Symptome. Bei hohem Fieber, Atemnot oder Verschlechterung sollten besonders Risikopatienten schnell zum Arzt.
Endemische Realität statt Panik
Deutschland hat sich an die neue Normalität gewöhnt: COVID-19 zirkuliert nun dauerhaft neben Grippe, RSV und Erkältungsviren. Die höhere Immunität durch Impfungen und durchgemachte Infektionen sorgt meist für mildere Verläufe.
Dennoch bleibt die Winterbelastung für Kliniken und Praxen eine Herausforderung. Deshalb setzen Experten weiter auf Impfbereitschaft in den Risikogruppen – um schwere Verläufe und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.
Die gleichzeitige Zirkulation mehrerer Viren macht eine genaue Diagnose allein anhand der Symptome schwierig. Bei Risikopersonen kann daher eine frühzeitige ärztliche Beratung sinnvoll sein.
Der Höhepunkt der Grippewelle wird um die Jahreswende erwartet – Zeit genug, sich durch Impfung und gesunde Lebensweise zu wappnen. Die Devise bleibt: Eigenverantwortung übernehmen, um sich und andere zu schützen.