ETH-Studie: Videospiele verändern das Gehirn messbar
Zwölf Wochen Training, messbare Hirnveränderungen
Schweizer Forscher liefern neurobiologische Beweise: Exergames verbessern nicht nur die geistige Leistung bei Senioren, sondern verändern sogar die Gehirnstruktur. Das könnte die Art revolutionieren, wie wir über Gedächtnistraining denken.
Die neuen Erkenntnisse der ETH Zürich und der Ostschweizer Fachhochschule zeigen eindrucksvoll: Das Gehirn bleibt bis ins hohe Alter formbar. Exergames – Fitnessspiele, die Bewegung mit kognitiven Aufgaben verbinden – können den altersbedingten geistigen Abbau nicht nur stoppen, sondern sogar umkehren.
Die Zürcher Wissenschaftler untersuchten 40 Personen mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren. Alle Teilnehmer litten an leichten kognitiven Beeinträchtigungen. Zwölf Wochen lang trainierten sie fünfmal wöchentlich für 25 Minuten mit einem System, das Bewegungsabfolgen auf einer Bodenplatte mit Bildschirmaufgaben verknüpfte.
Die Resultate überraschten selbst die Forscher: MRT-Aufnahmen zeigten deutliche Strukturveränderungen im Gehirn. Bei den trainierenden Probanden nahm das Volumen des Hippocampus – der zentralen Gedächtnisregion – zu. Die Kontrollgruppe hingegen zeigte die typische altersbedingte Schrumpfung dieser Hirnareale.
Noch wichtiger: Die geistige Leistungsfähigkeit der Trainingsprobanden verbesserte sich deutlich messbar.
Der Acetylcholin-Effekt: Warum manche Spiele wirken
Eine parallel veröffentlichte Studie erklärt den neurobiologischen Mechanismus dahinter. Intensives kognitives Training mit anspruchsvollen Spielen kurbelt die Produktion von Acetylcholin an – einem Neurotransmitter, der für Lernen, Gedächtnis und Aufmerksamkeit essentiell ist.
Der Clou: Mit dem Alter sinkt normalerweise der Acetylcholinspiegel. Gezieltes Gehirntraining kann diesen Prozess nicht nur stoppen, sondern umkehren. Allerdings funktioniert das nur bei komplexen Spielen, die mehrere Bereiche gleichzeitig ansprechen. Einfache Spiele wie Solitaire zeigten keinen Effekt.
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Gamification erobert den Mainstream
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse treffen auf einen boomenden Markt: Gamification – die Übertragung von Spielelementen in spielfremde Kontexte – soll bis 2025 einen Marktwert von über 30 Milliarden US-Dollar erreichen.
Der Erfolg basiert auf simplen psychologischen Mechanismen: Punkte, Abzeichen und Ranglisten setzen Dopamin frei und steigern die Motivation. Von Sprachlern-Apps wie Duolingo bis zur betrieblichen Weiterbildung – überall nutzen Anbieter den natürlichen Spieltrieb.
Unternehmen integrieren zunehmend spielerische Elemente in ihre Schulungsprogramme. Der Grund: Traditionelle Lernmethoden erzeugen oft nicht genügend Engagement für nachhaltigen Lernerfolg.
KI macht Training hochpersönlich
Die Zukunft gehört personalisierten Lernsystemen. Künstliche Intelligenz erkennt Wissenslücken in Echtzeit und passt Aufgaben an das individuelle Lerntempo an. Das verhindert Unter- oder Überforderung – entscheidend für optimale Trainingsergebnisse.
Augmented Reality und Virtual Reality werden das Lernen noch immersiver gestalten. Statt auf Bildschirme zu starren, tauchen Nutzer in virtuelle Welten ein, um komplexe Sachverhalte zu erleben oder Gedächtnisübungen in realitätsnahen Szenarien zu absolvieren.
Die Schweizer Studienergebnisse markieren einen Wendepunkt: Weg von vagen Versprechen des “Gehirnjoggings” hin zu wissenschaftlich validierten, personalisierten Anwendungen. Das Gehirn bleibt ein Leben lang trainierbar – wir müssen nur wissen, wie.


