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17.09.2025 - 14:41 Uhr

EU Data Act: Nutzer übernehmen Kontrolle über ihre Daten

Die neue EU-Verordnung ermöglicht umfassenden Zugriff auf IoT-Gerätedaten, bricht Hersteller-Monopole und erleichtert den Cloud-Wechsel mit milliardenhohen Strafen bei Verstößen.

Eine neue digitale Ära hat in Europa begonnen: Seit dem 12. September können Verbraucher und Unternehmen erstmals umfassend über die Daten ihrer vernetzten Geräte verfügen. Der bahnbrechende EU Data Act stellt die bisherigen Machtverhältnisse auf den Kopf – und könnte die Art, wie wir mit unseren smarten Geräten umgehen, fundamental verändern.

Von der Smartwatch am Handgelenk bis zum Industrieroboter in der Fabrik: Was bisher fast ausschließlich den Herstellern vorbehalten war, steht nun den Nutzern offen. Die neue Verordnung zwingt Unternehmen dazu, ihre Datensilos zu öffnen und schafft gleichzeitig eine fairere Wettbewerbssituation. „Der Data Act stärkt die Nutzer, öffnet Märkte und gibt Unternehmen die Daten, die sie für innovative Services brauchen“, erklärt Henna Virkkunen, EU-Vizepräsidentin für technologische Souveränität.

Schluss mit Datenmonopolen der Hersteller

Die neuen Regeln brechen mit einer jahrelangen Praxis: Hersteller von IoT-Geräten müssen ihre Produkte künftig so gestalten, dass Nutzer standardmäßig Zugang zu ihren Daten haben. Dieses „Access by Design“-Prinzip bedeutet das Ende der Datenmonopole, bei denen nur die ursprünglichen Gerätehersteller auf die wertvollen Informationen zugreifen konnten.

Konkret können Verbraucher nun Drittanbieter autorisieren, ihre Gerätedaten zu nutzen. Das öffnet den Markt für günstigere Reparaturen und Wartungsservices. Wer sein Auto reparieren lassen will, ist nicht mehr zwangsläufig auf die teure Vertragswerkstatt angewiesen – unabhängige Anbieter erhalten Zugang zu den technischen Daten.

Für Unternehmen, besonders in der Landwirtschaft und Industrie, bedeutet dies Zugang zu kritischen Leistungsdaten ihrer Maschinen. Diese Transparenz soll Effizienz steigern und neue datengetriebene Geschäftsmodelle ermöglichen. Die Verordnung erfasst sowohl persönliche als auch nicht-persönliche Daten und schließt damit eine Lücke, die die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hinterlassen hatte.

Ende der Cloud-Abhängigkeit

Ein zentraler Baustein des Data Act ist der Kampf gegen unfaire Verträge und Vendor Lock-in, besonders im Cloud-Computing. Die Gesetzgebung verbietet einseitig auferlegte Vertragsbedingungen – ein Schutzschild für kleinere Unternehmen gegen die Marktmacht der Tech-Giganten.

Der Wechsel zwischen Cloud-Anbietern wird künftig einfacher und perspektivisch kostenlos. Nutzer können ihre Daten nahtlos zu neuen Anbietern übertragen oder mehrere Services parallel nutzen. Diese Flexibilität fördert den Wettbewerb erheblich. Erste Tech-Konzerne reagieren bereits und schaffen Datenübertragungsgebühren ab.
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Cybersicherheit und digitale Souveränität

Der Data Act geht über reine Datenportabilität hinaus: Anbieter von Datenverarbeitungsservices müssen robuste Maßnahmen implementieren, um unrechtmäßigen Zugriff von Nicht-EU-Behörden zu verhindern. Diese Bestimmung stärkt Europas digitale Souveränität und den Schutz europäischer Daten.

Die Verordnung hat extraterritoriale Wirkung und erfasst auch Unternehmen außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums, sofern sie vernetzte Produkte oder Services im EU-Markt anbieten. Dieser globale Reichweite stellt sicher, dass alle Marktteilnehmer denselben hohen Standards unterliegen.
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Milliardenschwere Strafen bei Verstößen

Die Durchsetzung des Data Act hat echte Zähne: Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes – ähnlich wie bei der DSGVO. Unternehmen müssen jetzt ihre Datenpraktiken überprüfen, Verträge anpassen und technische Lösungen für Datenportabilität implementieren.

Branchenexperten erwarten disruptive Auswirkungen, da Hersteller ihre auf exklusiver Datenkontrolle basierenden Geschäftsmodelle überdenken müssen. Die neuen Regeln stärken Verbraucher und unabhängige Serviceanbieter – was zu einem Innovationsschub bei Aftermarket-Services führen könnte.

Stufenweise Einführung bis 2027

Die Umsetzung erfolgt phasenweise: Während die Kernanforderungen seit dem 12. September gelten, greifen spezifische Produktdesign-Vorschriften erst ab September 2026 für neue Geräte. Erleichterungen beim Cloud-Wechsel gelten für neue Verträge ab sofort, bestehende Vereinbarungen haben bis 2027 Zeit zur Anpassung.

Die Durchsetzung übernehmen nationale Behörden in jedem EU-Mitgliedstaat. Die Europäische Kommission unterstützt mit Leitfäden und einem „Data Act Legal Helpdesk“ für Unternehmen. Während sich Wirtschaft und Verbraucher in der neuen Regelungslandschaft zurechtfinden, wird sich zeigen, ob Europa tatsächlich einen globalen Standard für die Datenwirtschaft der Zukunft gesetzt hat.

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