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11.09.2025 - 06:01 Uhr

EU plant totale Chat-Überwachung: Experten warnen vor Demokratie-Gefahr

617 internationale Sicherheitsexperten warnen vor der EU-Chatkontrolle, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bedroht und Grundrechte gefährdet. Deutschland könnte das Vorhaben blockieren.

617 Top-Sicherheitsexperten aus 35 Ländern schlagen Alarm: Die EU-Pläne zur Überwachung aller privaten Nachrichten bedrohen die Grundrechte von 450 Millionen Bürgern. In einem heute veröffentlichten offenen Brief warnen Kryptographen und Wissenschaftler vor einem „Monster, das in die Privatsphäre eindringt“ – während sich die Entscheidung dramatisch zuspitzt.

Das Vorhaben trägt offiziell den Namen „Verordnung zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern“ (CSAR), doch Kritiker sprechen von „Chat Control“. Der Vorschlag würde Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal und Telegram dazu zwingen, sämtliche private Kommunikation zu scannen – auch verschlüsselte Nachrichten.

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Die Zeit drängt: Bis 12. September müssen die EU-Mitgliedstaaten ihre finalen Positionen festlegen, bevor am 14. Oktober die entscheidende Abstimmung stattfinden könnte.

Das Ende der sicheren Verschlüsselung?

Herzstück der Kontroverse ist das sogenannte „Client-Side-Scanning“. Dabei würden Nachrichten, Fotos und Videos direkt auf dem Gerät der Nutzer analysiert – bevor sie verschlüsselt und versendet werden. Was harmlos klingt, stellt laut Experten das Ende der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dar.

„Das System schafft eine Hintertür in die private Kommunikation“, warnen die Sicherheitsforscher. Selbst der niederländische Geheimdienst warnt vor den Risiken: Die Technologie mache die gesamte digitale Infrastruktur der EU anfälliger für Spionage und Cyberattacken.

Signal, einer der sichersten Messenger-Dienste, hat bereits angekündigt, den EU-Markt zu verlassen, bevor man die Verschlüsselung schwächt. Kann ein Gesetz wirklich Millionen Europäer ihrer digitalen Sicherheit berauben?

Falschalarme ohne Ende

Die internationale Wissenschaftsgemeinde ist sich einig: Die Technologie funktioniert schlicht nicht. Das Scannen von Milliarden Nachrichten täglich würde zu einer „inakzeptabel hohen“ Zahl von Fehlalarmen führen. Urlaubsfotos und harmlose Scherze würden massenhaft von Algorithmen als verdächtig eingestuft.

Noch problematischer: Echte Kriminelle könnten die Überwachung mit simplen technischen Tricks umgehen. Das Ergebnis? Ein gewaltiger Überwachungsapparat, der Unschuldige trifft, aber Verbrecher verschont.

Die Experten warnen zudem vor „Zweckentfremdung“: Die einmal geschaffene Infrastruktur könnte schnell für andere Inhalte genutzt werden – ein Einfallstor für politische Zensur.

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Deutschland als Zünglein an der Waage

Europa ist gespalten. 15 Mitgliedstaaten – darunter Frankreich, Italien und Spanien – unterstützen die Überwachungspläne. Sechs Länder stellen sich dagegen: Österreich, Belgien, die Niederlande, Polen, Tschechien und Finnland.

Die Entscheidung liegt nun bei sechs unentschlossenen Staaten. Der wichtigste: Deutschland. Mit 83 Millionen Einwohnern kann die Bundesrepublik das Gesetz im Alleingang blockieren. Für eine Verabschiedung braucht es eine „qualifizierte Mehrheit“ von 65 Prozent der EU-Bevölkerung.

Welchen Weg wird Berlin einschlagen? Die Anspannung steigt, während die dänische EU-Ratspräsidentschaft das Gesetz zur „hohen Priorität“ erklärt hat.

Überwachungsstaat oder Kinderschutz?

Der Konflikt offenbart ein Grundsatzproblem: Wo verläuft die Grenze zwischen Sicherheit und Freiheit? Selbst Rechtsexperte des EU-Parlaments sehen die Grundrechtecharta verletzt. Die Artikel 7 und 8 garantieren Privatsphäre und Datenschutz – Rechte, die durch Massenüberwachung ausgehöhlt würden.

Paradox dabei: Kinderschutz-Experten bezweifeln die Wirksamkeit des Vorhabens. Statt alle Bürger zu überwachen, sollten Ressourcen in bewährte Methoden fließen – bessere Ermittlungsarbeit und digitale Bildung.

Wendepunkt für Europas digitale Zukunft

Die kommenden Wochen entscheiden über die Zukunft der digitalen Kommunikation in Europa. Nach der Positionsfindung am 12. September folgt möglicherweise die Abstimmung am 14. Oktober. Bei einer Einigung beginnen die sogenannten „Trilog-Verhandlungen“ zwischen Rat, Parlament und Kommission.

Das Ergebnis wird Geschichte schreiben – im besten wie im schlechtesten Sinne. Kritiker befürchten den Aufbau des „umfangreichsten Massenüberwachungsapparats der demokratischen Welt“. Ein gefährlicher Präzedenzfall, der autoritären Regimen weltweit als Blaupause dienen könnte.

Europas Bürgerrechtsgruppen, Tech-Unternehmen und die internationale Wissenschaft sind alarmiert. Steht die EU vor der Wahl zwischen Überwachung und Grundrechten? Die Antwort fällt in den nächsten Wochen.

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