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04.11.2025 - 11:31 Uhr

EU-Standortdaten: Millionen Handys im Visier von Spionen

Eine Recherche enthüllt den Handel mit Bewegungsprofilen europäischer Beamter und Militärangehöriger. Datenschutzverstöße gefährden die Sicherheit, während Behörden überfordert sind.

Eine Recherche deckt auf: Metergenaue Standortdaten von Millionen EU-Bürgern stehen zum Verkauf – darunter Bewegungsprofile von EU-Beamten und NATO-Personal. Die “Databroker Files” eines Journalistenkonsortiums offenbaren eine massive Sicherheitslücke im Herzen Europas. Die EU-Kommission zeigt sich “besorgt”, Abgeordnete fordern Konsequenzen.

Unsichtbares Geschäft mit brisanten Daten

Tausende Smartphone-Apps – von Wetterdiensten bis zu Spielen – sammeln Standortinformationen. Mit Zustimmung der Nutzer, wohlgemerkt. Die Daten werden pseudonymisiert und mit einer Werbe-ID verknüpft, die wie ein digitales Nummernschild funktioniert.

Datenbroker kaufen diese Informationen massenhaft auf und verkaufen sie weiter. An Werbetreibende, Finanzunternehmen, Stadtplaner – und potenziell an ausländische Geheimdienste. Die aktuelle Recherche basiert auf 278 Millionen Handy-Standortdaten allein aus Belgien. Sie belegt: Detaillierte Bewegungsprofile lassen sich kinderleicht erstellen.

NATO-Hauptquartier im Datennetz

Besonders brisant: Selbst hochsensible EU-Institutionen sind betroffen. Die Journalisten rekonstruierten Bewegungsprofile von Spitzenbeamten der EU-Kommission, Diplomaten und Mitarbeitern des Europäischen Auswärtigen Dienstes.

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Die Zahlen sind alarmierend:

  • 5.800 Standortdaten von 756 Geräten im EU-Parlament
  • 9.600 Ortungen von 543 Geräten im NATO-Hauptquartier Brüssel

Ein NATO-Vertreter bestätigt das Bewusstsein für die “allgemeinen Risiken, die die Datenerfassung durch Dritten für das Bündnis darstellt”. Diese werbebasierte Aufklärung – Experten sprechen von ADINT (Advertising-based Intelligence) – entwickelt sich zur Massenüberwachung, die Europas Sicherheit gefährdet.

DSGVO: Papiertiger ohne Biss?

Der aufgedeckte Datenhandel verstößt nach Ansicht von Datenschutzexperten bereits heute gegen die DSGVO. Doch die Verordnung zeigt in der Praxis kaum Wirkung. Das Kernproblem: Nutzer stimmen Datenschutzbestimmungen zu, ohne zu verstehen, dass ihre Daten an ein unüberschaubares Netzwerk von Händlern weitergereicht werden.

Die Datenschutzbehörden sind überlastet und unterfinanziert. Sie werden meist nur nach konkreten Beschwerden aktiv – doch die unsichtbare Infrastruktur der Datenbroker kennen die wenigsten Bürger.

Die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp fordert eine “klarere gesetzliche Regulierung des Onlinetrackings und -profilings”. Das deutsche Verbraucherschutzministerium geht weiter: Ein generelles Verbot von Tracking zu Werbezwecken soll dem Handel die Datengrundlage entziehen.

System an der Belastungsgrenze

Die DSGVO gilt als eines der strengsten Datenschutzgesetze weltweit. Der Fall zeigt: Rechtliche Rahmenbedingungen allein reichen nicht. Die Komplexität des digitalen Werbemarktes und global vernetzte Akteure machen effektive Aufsicht extrem schwierig. Datenschutzbehörden agieren national, während Daten international gehandelt werden.

Experten sehen auch Apple und Google in der Pflicht. Ihre Betriebssysteme und Werbe-IDs bilden die technologische Grundlage für das Tracking. Erste Schritte wie Apples “App Tracking Transparency” wurden unternommen – das grundlegende Geschäftsmodell bleibt jedoch unangetastet.

Forderung nach schnellen Maßnahmen

EU-Abgeordnete fordern legislative Konsequenzen. Im Gespräch sind eine europaweite Registrierungspflicht für Datenhändler und konsequentere Durchsetzung bestehender Regeln. Die spanische EU-Abgeordnete Lina Gálvez Muñoz betont die Notwendigkeit, den rechtlichen Rahmen an den “aktuellen geopolitischen Kontext anzupassen”.

Neue Gesetze wie der EU Data Act könnten künftig die Rechte der Nutzer stärken. Kurzfristig dürften Datenschutzbehörden ihre Ermittlungen gegen die genannten Datenbroker intensivieren. Ob dies zu einem grundlegenden Wandel führt oder nur zu Einzelstrafen, bleibt abzuwarten. Für Verbraucher gilt: Wachsamkeit bei App-Berechtigungen ist wichtiger denn je.

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