Evonik Aktie: Asien-Offensive eskaliert!
Evonik verdoppelt Polyamid-Kapazitäten in China und verkauft Betaine-Geschäft in Indonesien. Der Chemiekonzern fokussiert sich auf nachhaltige Spezialchemikalien trotz Aktientiefs.
Während die Aktie auf Jahrestiefen dümpelt, vollzieht der Essener Chemiekonzern einen radikalen Strategiewechsel in Asien. Gleich zwei fundamentale Entscheidungen zeigen: Hier wird nicht gezögert, sondern komplett umgebaut. Doch können die Maßnahmen den Abwärtstrend stoppen?
Kapazitätsverdopplung in Shanghai
Evonik verdoppelt seine Polyamid-Produktion in China – ein klares Bekenntnis zum asiatischen Wachstumsmarkt. Die neue Produktionslinie für Hochleistungs-Polyamide soll bereits im Dezember 2025 an den Start gehen und unterstreicht den Fokus auf Spezialchemikalien.
Die Expansion umfasst:
– Verdopplung der Kapazitäten für langkettige Polyamide
– Produktionsstart bereits im Dezember 2025
– Fokus auf Hochleistungspolymere für verschiedene Industriezweige
Damit festigt Evonik seine Position als führender Anbieter in der Region – genau zu einem Zeitpunkt, wo viele Investoren den China-Markt skeptisch sehen.
Radikaler Portfolio-Umbau
Parallel zur China-Offensive vollendet Evonik den Ausstieg aus seinem Betaine-Geschäft in Indonesien. Der Verkauf an den südkoreanischen Konzern Aekyung Chemical ist seit 31. Oktober abgeschlossen und setzt eine jahrelange Strategie fort.
Der Deal beinhaltet:
– 100% der PT Evonik Sumi Asih Joint Venture
– Rund 60 Mitarbeiter und komplette Anlagen
– Management-Übernahme durch den Käufer
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Bereits 2020 und 2022 hatte Evonik ähnliche Geschäfte in Großbritannien und den USA verkauft. Jetzt konzentriert sich das Unternehmen nur noch auf Europa und Lateinamerika – und das mit gutem Grund.
Nachhaltigkeit als neuer Fokus
Ute Schick, Leiterin des Geschäftsbereichs Care Solutions, bringt es auf den Punkt: Der Fokus verlagert sich auf nachhaltige Spezialchemikalien wie Biosurfactants. Während traditionelle Betaine-Geschäfte schrumpfen, wachsen die Zukunftsfelder.
Die beiden parallelen Transaktionen zeigen Evoniks klare Marschroute: Ausbau in profitablen Spezialitäten bei gleichzeitigem Rückzug aus weniger strategischen Bereichen. Doch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache – die Aktie notiert fast 35% unter ihrem Jahreshoch und kämpft sichtbar mit den Transformationsschmerzen.
Kann der radikale Asien-Umbau den Tiefflug beenden? Die Weichen sind gestellt, doch der Beweis steht noch aus.
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