FBI warnt vor neuer Cyber-Betrugsmasche: "Phantom-Hacker" erbeuten 542 Millionen Dollar
Eine dreistufige Betrugsmasche kostete US-Bürger bereits über 542 Millionen Dollar, wobei KI-gestützte Phishing-Angriffe auf besonders ältere Menschen abzielen.
Die Bundespolizei FBI schlägt Alarm: Eine raffinierte neue Betrugsmasche kostet amerikanische Verbraucher Hunderte Millionen Dollar. Besonders ältere Menschen geraten ins Visier der Kriminellen.
Das Federal Bureau of Investigation warnte diese Woche eindringlich vor dem sogenannten “Phantom-Hacker”-Betrug – einer dreistufigen Masche, die bereits katastrophale finanzielle Schäden angerichtet hat. Allein in der ersten Jahreshälfte 2023 verloren Opfer über 542 Millionen Dollar an die Betrüger. Besonders alarmierend: 66 Prozent der Verluste entfielen auf Menschen über 60 Jahren.
Die Kriminellen nutzen dabei eine tückische Kombination aus gefälschtem Tech-Support, falschen Bankmitarbeitern und vorgetäuschten Regierungsbeamten. Künstliche Intelligenz macht ihre Angriffe immer überzeugender – und gefährlicher.
Künstliche Intelligenz macht Betrüger zu Meistern der Täuschung
Cybersicherheitsexperten beobachten eine beunruhigende Entwicklung: Täglich werden Milliarden von Phishing-E-Mails verschickt, doch die Qualität der Angriffe hat sich dramatisch verbessert. Vorbei sind die Zeiten schlecht formulierter Betrugs-E-Mails mit offensichtlichen Rechtschreibfehlern.
Moderne Betrüger setzen Künstliche Intelligenz ein, um täuschend echte Nachrichten zu erstellen. Sie können sogar Stimmen von Angehörigen imitieren oder überzeugende Deepfake-Videos produzieren. Diese personalisierten Angriffe wirken so authentisch, dass selbst vorsichtige Menschen in die Falle tappen.
Die Angriffe beschränken sich längst nicht mehr auf E-Mails. Kriminelle nutzen Messenger-Apps wie Teams und Slack, soziale Medien und sogar QR-Codes für ihre Betrügereien. Diese Mehrkanal-Strategie baut systematisch Vertrauen auf – bevor die Falle zuschnappt.
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Die perfide Dreier-Strategie der Phantom-Hacker
Das FBI beschreibt detailliert, wie die Betrüger ihre Opfer systematisch ausplündern:
Phase 1: Der falsche Tech-Support
Ein Pop-up-Fenster warnt vor einem angeblichen Virus oder Sicherheitsleck. Das Opfer soll eine betrügerische Hotline anrufen. Die falschen Techniker überreden ihre Opfer, Fernzugriff auf den Computer zu gewähren – angeblich zur Behebung des inexistenten Problems.
Phase 2: Die vorgetäuschte Bank-Warnung
Mit den erbeuteten Informationen geben sich die Kriminellen als Bankmitarbeiter aus. Sie behaupten, verdächtige Transaktionen entdeckt zu haben und erzeugen gezielt Panik. Die Konten seien kompromittiert, heißt es.
Phase 3: Der finale Schlag
Nun treten die Betrüger als Regierungsbeamte auf – etwa von der Zentralbank. Sie überreden die Opfer, ihr gesamtes Vermögen auf ein angeblich “sicheres” Regierungskonto zu überweisen. In Wahrheit landet das Geld bei den Kriminellen. Die Opfer werden angewiesen, niemandem von der Überweisung zu erzählen – eine perfide Isolation von möglicher Hilfe.
Rekordzahlen bei Phishing-Angriffen alarmieren Experten
Die Anti-Phishing Working Group verzeichnete im ersten Quartal 2025 über eine Million einzelne Phishing-Angriffe – die höchste Zahl seit Ende 2023. Experten führen diesen Anstieg direkt auf die Verfügbarkeit von KI-Tools zurück, die selbst ungeübten Kriminellen ausgeklügelte Angriffe ermöglichen.
Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt: Kriminelle setzen nicht mehr auf Masse, sondern auf maßgeschneiderte, psychologisch durchdachte Kampagnen. Die dreistufige Täuschung – Tech-Support, Bank, Regierung – zielt darauf ab, die Skepsis der Opfer schrittweise abzubauen.
Gegenschlag der Behörden und Schutzmaßnahmen
Das US-Finanzministerium kündigte gemeinsam mit Großbritannien die bislang größte Aktion gegen Cyberkriminalität in Südostasien an. Die dort ansässigen Netzwerke sollen für Milliardenschäden durch Online-Betrug verantwortlich sein.
Doch die wichtigste Verteidigung liegt bei jedem Einzelnen. Das FBI gibt klare Schutzregeln aus:
- Niemals Fernzugriff auf den Computer gewähren – nicht bei unaufgeforderten Anrufen
- Misstrauen bei Dringlichkeit: Echte Unternehmen und Behörden fordern keine sofortigen Geldtransfers
- Unabhängige Verifikation: Bank oder Behörde über offizielle Kanäle kontaktieren
- Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Konten aktivieren
Die Betrüger werden immer raffinierter – aber wer ihre Maschen kennt, kann sich effektiv schützen. Skepsis und Vorsicht bleiben die besten Waffen gegen die Phantom-Hacker.