Foxconn bringt KI-Wearables in die Altenpflege
Foxconn testet Smartwatches zur Gesundheitsüberwachung in Pflegeheimen, die Reaktionszeiten von 72 auf unter 12 Stunden senken und Pflegekräfte durch Exoskelette entlasten.
Gemeinsam mit taiwanesischen Gesundheitspartnern startet der Technologiekonzern ein Pilotprojekt für KI-gestützte Überwachung in Pflegeheimen. Die smarten Uhren sollen Notfallreaktionszeiten drastisch verkürzen – und dabei helfen, den Pflegekräftemangel zu bewältigen.
Der weltweite Elektronikgigant Foxconn wagt sich in neue Geschäftsfelder: Zusammen mit dem Mackay Memorial Hospital und der Pflegegruppe Shiang Bao setzt das Unternehmen auf KI-getriebene Wearables für die Seniorenbetreuung. Angekündigt am 6. November 2025, soll die Kooperation zeigen, wie sich Pflegequalität und Effizienz durch digitale Technologie revolutionieren lassen.
Was treibt einen der größten Hardware-Hersteller der Welt in die Altenpflege? Die Antwort liegt auf der Hand: Überall altern die Gesellschaften, die Nachfrage nach innovativen Lösungen explodiert. „Gerontechnologie” wird zum Milliardenmarkt – und Tech-Konzerne wittern ihre Chance, ihr Know-how in den Gesundheitssektor zu übertragen.
Die CoDoctor Watch: Kontinuierliche Überwachung in Echtzeit
Herzstück des Programms ist Foxconns „CoDoctor Watch”. Rund 250 Senioren in Pflegeeinrichtungen in Taoyuan und Taipeh tragen die Smartwatch im Pilotprojekt. Sie misst kontinuierlich Blutdruck, Puls, Herzfrequenz und Gefäßgesundheit. Die Daten landen in Echtzeit in der Cloud, wo KI-Algorithmen Trends analysieren, Auffälligkeiten erkennen und Pflegekräfte sowie Ärzte alarmieren.
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Das System geht weit über simple Notfallknöpfe hinaus. Es erstellt langfristige Gesundheitsprofile für jeden Bewohner. Mackay-Direktor Chang Wen-han berichtet von beeindruckenden Ergebnissen: Die durchschnittliche medizinische Reaktionszeit sank von 72 auf unter 12 Stunden – ein entscheidender Fortschritt bei vulnerablen älteren Menschen. Die Shiang-Bao-Gruppe, die monatlich über 2.500 Menschen betreut, will die Technologie noch 2025 in einer neuen Einrichtung ausrollen.
Entlastung für Pflegekräfte: Exoskelette gegen Rückenschmerzen
Doch die Kooperation denkt auch an die Beschäftigten selbst. Chiang Chih-hsiung, Leiter von Foxconns Digital-Health-Sparte, präsentierte muskelunterstützende Assistenzgeräte. Diese ergonomischen Exoskelette bewegen sich natürlich mit dem Körper und reduzierten in Tests die Belastung von Rücken und Hüfte um bis zu 94 Prozent.
Warum ist das wichtig? Weil Pflegekräfte körperlich extrem gefordert sind und die Branche unter chronischem Personalmangel leidet. Weniger Verletzungen und Erschöpfung bedeuten: mehr Menschen bleiben dem Beruf länger erhalten. Der Fokus liegt bewusst auf beiden Seiten – den Pflegebedürftigen und denen, die sie versorgen.
Globaler Trend: Digitale Pflege auf dem Vormarsch
Foxconn steht nicht allein da. Am selben Tag kündigte der britische National Health Service (NHS) eine Großoffensive für häusliche Digitalversorgung an. Dutzende Pilotprojekte sollen die NHS-App für Fernüberwachung nutzen: Patienten mit chronischen Erkrankungen teilen Blutdruck oder Sauerstoffwerte direkt mit Spezialisten – ohne Praxisbesuch. Die Regierung erhofft sich Hunderttausende eingesparte Termine jährlich und frühere Erkennung von Verschlechterungen.
Auch die Finanzwelt hat die Branche im Visier. Die Private-Equity-Firma NexPhase Capital verkündete am 4. November 2025 eine Partnerschaft mit Always Best Care, einem führenden US-Franchise für häusliche Seniorenpflege. Ziel: Investitionen in „kontinuierliche Innovation” für besseren Zugang zu hochwertiger Versorgung. Das Signal ist klar: Investoren glauben an die technologiegetriebene Zukunft des Pflegemarkts.
Ausblick: Von Reaktion zu Prävention
Die nächste Stufe? Vorhersagemodelle und Früherkennung. Eine vorläufige Studie vom 3. November 2025 zeigt: Ein KI-Algorithmus kann mittels Einkanal-EKG einer Smartwatch mehrere strukturelle Herzerkrankungen präzise diagnostizieren. Die Ergebnisse werden bei den Scientific Sessions 2025 der American Heart Association präsentiert und warten noch auf Peer-Review. Doch die Richtung ist deutlich: Verbraucher-Wearables könnten zu mächtigen Werkzeugen für zugängliches, nicht-invasives Screening werden.
Sobald diese Technologien ausgereift sind, verschiebt sich der Fokus von reaktiven Alarmen zu vorausschauenden Erkenntnissen. Eingreifen, bevor die Gesundheitskrise eintritt – das ist die Vision. Für Senioren bedeutet das: länger selbstständig zu Hause leben, chronische Leiden souveräner managen. Für das Gesundheitssystem: ein effizienteres, datenbasiertes Versorgungsmodell mit Schwerpunkt Prävention.
Foxconns Vorstoß macht eines unmissverständlich klar: Die Zukunft der Altenpflege ist nicht nur digital, sondern vollständig integriert, intelligent – und darauf ausgelegt, sowohl Patienten als auch Pflegende zu unterstützen.
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