Fresenius Medical Care Aktie: Mühevolles Vorankommen
Fresenius Medical Care übertrifft Erwartungen mit Umsatz- und Gewinnwachstum, doch Aktienkurs bricht aufgrund von US-Schwächen und möglichen Anteilsverkäufen durch Fresenius ein.
Fresenius Medical Care liefert Quartalszahlen, die über den Erwartungen liegen – doch der Aktienkurs bricht ein. Was auf den ersten Blick widersinnig erscheint, entpuppt sich als perfektes Beispiel für die Irrationalität der Finanzmärkte. Oder steckt mehr dahinter?
Der Dialysespezialist meldete für das dritte Quartal 2025 einen Umsatzanstieg von 10 Prozent auf 4,89 Milliarden Euro – währungsbereinigt versteht sich. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) kletterte um beachtliche 28 Prozent auf 574 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich 550 Millionen Euro erwartet. Unter dem Strich schwoll der Gewinn um 29 Prozent auf 275 Millionen Euro an.
Der Sparkurs zeigt Wirkung
Hinter den Zahlen steckt ein knallhartes Sanierungsprogramm. Konzernchefin Helen Giza, die im Dezember 2022 das Ruder übernahm, hat den Rotstift angesetzt: Tausende Stellen gestrichen, unrentable Kliniken verkauft, Strukturen gestrafft. Im dritten Quartal wurden die Verkäufe der Klinikbetriebe in Brasilien und Malaysia abgeschlossen.
Das Ergebnis: Von den für 2025 geplanten Einsparungen von 180 Millionen Euro sind bereits 174 Millionen nach neun Monaten erreicht. Bis Ende 2027 sollen die jährlichen Kosten nachhaltig um 1,05 Milliarden Euro sinken. “Wir sind im Jahr 2025 auf einem hervorragenden Weg, unsere Versprechen zu erfüllen”, kommentierte Giza die Entwicklung am Dienstag.
USA-Geschäft bleibt Sorgenkind
Doch warum stürzt die Aktie dann ab? Ein Blick auf den wichtigsten Markt liefert die Antwort: In den USA wuchs die Zahl der Dialysebehandlungen im dritten Quartal nur um magere 0,1 Prozent. Preisdruck und eine hohe Sterblichkeit unter den Patienten machen dem Konzern zu schaffen.
UBS-Analyst Graham Doyle äußerte sich skeptisch: Zwar habe das Quartal positiv überrascht, doch er stelle die Nachhaltigkeit der Gewinnentwicklung infrage. Die verhaltenen US-Zahlen seien alarmierend.
Fresenius-Faktor drückt auf den Kurs
Der eigentliche Belastungsfaktor für die Aktie liegt jedoch woanders: Großaktionär Fresenius könnte weitere FMC-Anteile auf den Markt werfen. Im Frühjahr 2025 hatte sich Fresenius bereits von Papieren für 1,1 Milliarden Euro getrennt – teils direkt, teils über eine Umtauschanleihe mit Fälligkeit 2028. Damals wurde eine Lock-up-Periode von 180 Tagen vereinbart.
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JPMorgan-Analyst David Adlington warnte: Die Erwartung einer weiteren Anteilsplatzierung durch Fresenius dürfte die positive Kursreaktion auf die guten Zahlen zunichtemachen. Genau das trat ein: Die Aktie, die am Morgen noch moderat zulegte, rutschte im Tagesverlauf um über 6 Prozent ab und landete am DAX-Ende bei 43,05 Euro.
Schweres Erbe aus der Pandemie
Die Bilanz seit dem Frühjahr 2018 schmerzt: Damals erreichte die Aktie noch einen Rekord bei knapp 94 Euro. Nach mehreren Gewinnwarnungen während der Corona-Pandemie ging es bergab – heute kostet das Papier weniger als die Hälfte. Der radikale Sparkurs von Giza hat der Aktie zwar tendenziell wieder Auftrieb gegeben, doch die alte Stärke ist längst nicht zurück.
Hinzu kommt das negative Marktumfeld am Dienstag: Der DAX verlor 1,4 Prozent, Anleger positionierten sich defensiv. Technologiewerte und zyklische Titel standen besonders unter Druck. Die Bewertungen im Nasdaq-100 haben mit einem KGV von 35 schwindelerregende Höhen erreicht – 11 Punkte über dem 15-Jahres-Durchschnitt.
Für das Gesamtjahr 2025 bestätigte FMC seine Prognose: Der Umsatz soll währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen, das bereinigte operative Ergebnis im hohen Zehner- bis hohen Zwanzigerprozentbereich zulegen. Doch solange das US-Geschäft lahmt und die Fresenius-Platzierungen wie ein Damoklesschwert über der Aktie hängen, dürfte die Erholung mühsam bleiben.
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