Gehirntraining: Neue ETH-Studie zeigt 24-Minuten-Erfolg
Forschungsergebnisse belegen: Kombination aus Bewegung, Denkaufgaben und Atemübungen verbessert Gedächtnisleistung signifikant und senkt Demenzrisiko nachweislich.
Echtes Gehirntraining ist mehr als Kreuzworträtsel lösen. Eine wegweisende Studie der ETH Zürich belegt: Ein einfaches 24-Minuten-Programm für zu Hause verbessert die Gedächtnisleistung bei Menschen mit beginnenden kognitiven Beeinträchtigungen messbar.
Die neuesten Forschungsergebnisse verschieben den Fokus von isolierten Denkspielen hin zu ganzheitlichen Trainingsmethoden. Neurologen sind sich einig: Die wirksamsten Ansätze kombinieren Bewegung, gezielte Denkaufgaben und sogar Atemtechniken.
Revolution im Kopf: Körper und Geist im Einklang
Die Zürcher „Brain-IT”-Studie über zwölf Wochen zeigt eindrucksvoll: Eine Kombination aus körperlicher Bewegung, Denksport und Atemübungen verbessert die geistige Leistung bei Probanden mit leichten neurokognitiven Störungen signifikant.
Diese Erkenntnisse stehen nicht isoliert da. Eine brasilianische Studie vom August 2025 belegt, dass regelmäßiges Krafttraining zweimal pro Woche die verbale Gedächtnisleistung bei Senioren steigert und das Demenzrisiko senkt.
Bereits Ende 2023 konnten Forscher der Universität Zürich nachweisen: Körperliche und soziale Aktivitäten wie Spaziergänge mit Freunden verlangsamen die Alterung des entorhinalen Kortex – einer für das Gedächtnis entscheidenden Hirnregion.
Gedächtnispalast 2.0: Klassische Techniken neu entdeckt
Klassische Mnemotechniken erleben eine Renaissance. Die bekannte Loci-Methode, auch „Gedächtnispalast” genannt, verknüpft Informationen mental mit vertrauten Orten wie der eigenen Wohnung. Andere bewährte Methoden nutzen Assoziationsketten oder erfundene Geschichten.
Diese Techniken erweisen sich als besonders nützlich für komplexe Informationen und Listen. Warum funktionieren sie so gut? Das Gehirn merkt sich Informationen besser, wenn sie mit bereits bekannten Konzepten verknüpft werden.
App-Boom: Zwischen Marketing und Medizin
Der Markt für Gehirntraining-Apps boomt. Anbieter wie NeuroNation oder CogniFit versprechen spielerische Verbesserungen von Gedächtnis und Konzentration. Eine Studie mit der MSH Medical School Hamburg zeigt: Das Training mit NeuroNation führt zu signifikanten Verbesserungen der Gedächtnisleistung und reduziert kognitive Alltagsfehler.
Doch Vorsicht ist geboten. Ein Bericht des deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom April 2024 dämpft die Euphorie: Für computerbasierte Trainingsprogrammen bei Menschen mit bereits bestehender Demenz konnte kein sicherer medizinischer Nutzen nachgewiesen werden.
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Paradigmenwechsel: Das Gehirn ist kein isolierter Muskel
Die aktuelle Forschung zeigt eine klare Abkehr von der Idee, das Gehirn wie einen isolierten Muskel trainieren zu können. Kognitive Gesundheit ist untrennbar mit körperlicher und sozialer Gesundheit verbunden.
Die wirksamsten Interventionen adressieren mehrere Bereiche gleichzeitig: Sie verbessern die Durchblutung durch Sport, stimulieren neuronale Netzwerke durch herausfordernde Aufgaben und fördern das Wohlbefinden durch soziale Interaktion.
Experten warnen davor, sich ausschließlich auf Gehirnjogging-Apps zu verlassen. Ein umfassender Lebensstil mit gesunder Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßiger Bewegung bildet die Grundpfeiler der Demenzprävention.
Zukunft des Trainings: Maßgeschneidert statt Einheitsbrei
Die Zukunft liegt in personalisierten Programmen, die auf individuelle kognitive Stärken und Schwächen zugeschnitten sind. Ein zentrales Forschungsthema bleibt der „Transfer”: Wie gut lassen sich in Apps trainierte Fähigkeiten auf den Alltag übertragen?
Die jüngsten Studien geben eine klare Richtung vor: weg vom abstrakten Spiel, hin zur funktionalen Fitness für den Kopf. Das Ziel ist nicht mehr das perfekte Sudoku, sondern die Bewältigung echter Alltagsprobleme.