Google startet Angriff auf Windows-Suche
Google veröffentlicht experimentelle Windows-App mit kombinierter Suche für lokale Dateien, Cloud-Inhalte und Web, die Microsofts Systemfunktionen direkt herausfordert.
Google hat eine neue experimentelle Windows-App veröffentlicht, die lokale Dateien, Cloud-Speicher und Web-Inhalte in einer einzigen Suchoberfläche vereint. Die „Google-App für Windows“ steht über das Search Labs-Programm zur Verfügung und fordert Microsoft direkt auf dem wichtigsten Desktop-Betriebssystem heraus.
Mit der einfachen Tastenkombination „Alt + Leertaste“ öffnet sich eine schwebende Suchleiste. Nutzer können damit gleichzeitig ihre Festplatte, installierte Programme, Google Drive-Dateien und das gesamte Internet durchsuchen – ohne ihren aktuellen Workflow zu unterbrechen.
KI-gestützte Universalsuche erobert den Desktop
Das Herzstück der neuen App eliminiert das lästige Wechseln zwischen verschiedenen Fenstern und Anwendungen. Das Tool indexiert sowohl lokale Inhalte als auch Google Drive-Dateien und präsentiert die Ergebnisse in einer übersichtlichen, kategorisierten Oberfläche.
Ein Highlight ist die tiefe Integration von Google Lens. Nutzer können jeden beliebigen Text oder jedes Bild auf ihrem Bildschirm auswählen – aus pausierten Videos, Dokumenten oder Webseiten – und sofort danach suchen. Die Funktion eignet sich perfekt zum Übersetzen fremdsprachiger Texte, für Hausaufgaben-Hilfe oder zur Objekterkennung.
Zusätzlich bietet ein optionaler „KI-Modus“ erweiterte, generative KI-Antworten mit der Möglichkeit für Nachfragen – basierend auf Googles Gemini-Technologie.
Direkter Angriff auf Windows-Suche und Copilot
Branchenexperten ziehen sofort Vergleiche zu Apples beliebter Spotlight-Suche unter macOS. Viele sehen Googles Angebot als direkte Antwort auf die jahrelange Kritik an Microsofts träger und unzuverlässiger Windows-Suche.
Der Schachzug bringt Google auch in direkte Konkurrenz zu Microsofts Copilot. Während Copilot tief in das Microsoft-Ökosystem integriert ist, zielt Googles App auf Nutzer ab, die stark auf Google Drive und Google Docs setzen.
Kann Google seinen Such-Vorsprung auch in der Desktop-Ära behaupten?
Experimenteller Start mit Einschränkungen
Die Google-App steht zunächst nur US-Nutzern über Google Search Labs zur Verfügung. Die Anwendung läuft ausschließlich auf Englisch und erfordert Windows 10 oder neuer. Wichtige Einschränkung: Nur private Google-Konten werden unterstützt – Google Workspace und Bildungskonten bleiben außen vor.
Erste Tests loben die Geschwindigkeit und den Komfort, besonders bei Web- und Google Drive-Suchen. Kritikpunkt: Die lokale Dateisuche ist derzeit auf bestimmte Ordner wie „Downloads“ beschränkt.
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Rückkehr der Google Desktop-Strategie
Googles Windows-App markiert eine strategische Kehrtwende. Jahre lang konzentrierte sich der Konzern auf den Chrome-Browser. Jetzt erinnert der Ansatz an das 2011 eingestellte „Google Desktop“ – nur mit modernen Cloud- und KI-Fähigkeiten.
Für Millionen Windows-Nutzer, die auf Google Drive, Gmail und Google Photos setzen, schlägt die App eine native Brücke zwischen lokalen und Cloud-Daten. Die Integration von Google Lens und dem KI-Modus spielt Googles Stärken aus – ein Bereich, in dem Microsofts Suche noch nicht mithalten kann.
Der Erfolg dieses Experiments könnte Microsoft zwingen, seine eigenen Such- und KI-Funktionen unter Windows deutlich zu verbessern. Steht eine neue Schlacht um den Desktop bevor?