Hallmann-Gläubiger stimmen Sanierungsplan zu
Gestaffelte Auszahlung bis 2027
Der prominente Wiener Immobilienunternehmer Klemens Hallmann darf aufatmen. Die Gläubiger haben heute dem Sanierungsplan mit einer 35-Prozent-Quote mehrheitlich zugestimmt.
Am Handelsgericht Wien fiel heute eine entscheidende Weichenstellung für die Zukunft des angeschlagenen Immobilienmoguls. Nach Angaben der Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV wurde der vorgelegte Plan angenommen – ein wichtiger Schritt zur finanziellen Restrukturierung unter Eigenverwaltung.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bislang meldeten Gläubiger Forderungen von rund 141,6 Millionen Euro an, von denen aktuell etwa 125,9 Millionen Euro anerkannt sind. Bei einer Quote von 35 Prozent erhalten die Gläubiger damit deutlich mehr als in einem herkömmlichen Konkursverfahren.
Der Plan sieht eine klare Zahlungsstruktur vor. Bis zum 28. Februar 2026 muss Hallmann eine erste Rate von 10 Prozent sowie die Verfahrenskosten beim Sanierungsverwalter Dr. Stephan Riel hinterlegen. Erst dann kann das Gericht den Plan offiziell bestätigen.
Die weiteren Raten folgen gestaffelt: Zehn Prozent binnen zwölf Monaten, die restlichen 15 Prozent innerhalb von 24 Monaten nach Annahme. “Damit ist ein wesentlicher Grundstein für die geordnete Stabilisierung gelegt”, betonte Hallmann nach dem Gerichtstermin.
Goldwürfel könnte Quote auf 45 Prozent steigern
Eine Besonderheit birgt zusätzliche Chancen für die Gläubiger. Der sogenannte “Castello Cube” – ein konzeptionelles Kunstwerk aus 186 Kilogramm purem Gold – könnte eine Superquote ermöglichen. Hallmann hält einen 32-Prozent-Anteil an diesem außergewöhnlichen Vermögenswert.
Erzielt der Verkauf des Goldwürfels einen entsprechenden Mehrerlös, winken den Gläubigern zusätzliche 10 Prozent. Die Gesamtquote würde dann auf maximal 45 Prozent steigen – ein für Sanierungsverfahren beachtlicher Wert.
Immobilienbranche unter Druck
Das Verfahren gegen Hallmann wurde am 21. August eröffnet. Als Hauptursache nannte die Hallmann Group ein “außergewöhnlich herausforderndes und toxisches Marktumfeld”. Die gesamte Immobilienbranche kämpft mit gestiegenen Zinsen, hoher Inflation und explodierenden Baukosten.
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Bereits im April musste die SÜBA AG aus dem Hallmann-Imperium Insolvenz anmelden – mit Verbindlichkeiten von rund 226 Millionen Euro. Die Hallmann Holding International Investment GmbH ist vom aktuellen Verfahren nicht direkt betroffen.
Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich über die geordnete Verwertung des Vermögens sowie Rückstehungserklärungen von Gläubigern. Diese Verbindlichkeiten stammen größtenteils aus Haftungen für Finanzierungen von Projektgesellschaften.
Hallmann zeigte sich nach der Zustimmung zuversichtlich: “Die Gläubiger bestätigen den Weg einer transparenten und verantwortungsvollen Sanierung.” Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Verwertung der Vermögenswerte die versprochenen Quoten erbringen kann.


