Herodotus: Android-Trojaner täuscht Mensch vor
Die Banking-Trojaner Herodotus simuliert menschliches Tippverhalten und nutzt Barrierefreiheitsdienste, während 0-Click-Lücken Geräte ohne Nutzerinteraktion kompromittieren. Experten warnen vor wachsenden Gefahren für Android-Nutzer.
Android-Nutzer stehen vor einer neuen Gefahrenwelle. Die Banking-Malware “Herodotus” imitiert menschliches Tippverhalten und umgeht so moderne Sicherheitssysteme. Parallel dazu warnen Experten vor 0-Click-Lücken, die Geräte ohne jede Nutzerinteraktion kompromittieren.
Der Trojaner mit menschlicher Note
Herodotus unterscheidet sich fundamental von herkömmlicher Schadsoftware. Statt Daten sofort einzufügen, tippt der Trojaner Zeichen einzeln – mit zufälligen Verzögerungen zwischen 0,3 und 3 Sekunden. Diese Simulation menschlichen Verhaltens macht es verhaltensbiometrischen Sicherheitssystemen der Banken extrem schwer, den Betrug zu erkennen.
Die Malware wird als “Malware-as-a-Service” in Untergrundforen gehandelt und ist seit Ende Oktober aktiv. Ihr Ziel: vollständige Kontrolle über infizierte Geräte und das Abgreifen von Finanzdaten.
Täuschung über gefälschte Apps
Die Verbreitung erfolgt durch perfide SMS-Nachrichten. Nutzer werden aufgefordert, vermeintlich legitime Apps herunterzuladen – etwa Sicherheits-Tools von Banken oder News-Reader. Der eigentliche Trick folgt nach der Installation.
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Die Malware fordert Zugriff auf Androids Barrierefreiheitsdienste. Diese eigentlich für Menschen mit Einschränkungen gedachten Funktionen ermöglichen es Herodotus:
- Bildschirminhalte auszulesen
- Eingaben zu protokollieren
- Klicks und Gesten auszuführen
- Benachrichtigungen stummzuschalten
Gefälschte Ladebildschirme überlagern echte Apps und verbergen die bösartigen Aktivitäten.
0-Click-Angriffe: Die unsichtbare Bedrohung
Noch besorgniserregender sind die im September 2025 bekannt gewordenen 0-Click-Schwachstellen. Die kritischste Lücke (CVE-2025-21043) betrifft Samsung-Geräte: Ein manipuliertes Bild via WhatsApp genügte, um die Kontrolle zu übernehmen – ohne dass der Nutzer das Bild öffnen musste.
Google schloss parallel zwei weitere kritische Lücken (CVE-2025-38352 und CVE-2025-48543). Angreifer konnten hierbei ihre Systemrechte ausweiten, ohne dass Nutzer etwas davon bemerkten.
Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern
Die Entwicklungen zeigen: Cyberkriminelle passen ihre Methoden gezielt an neue Sicherheitsmaßnahmen an. Herodotus ist eine direkte Antwort auf verhaltensbasierte Analysesysteme der Banken. Die Sicherheitsbranche muss reagieren und über einfache Tempo-Analysen hinausgehen.
Bei 0-Click-Exploits liegt die Verantwortung fast vollständig bei den Herstellern. Durchschnittsnutzer können diese Angriffe nicht erkennen oder abwehren.
So schützen Sie sich
Experten rechnen mit einer Ausweitung der Herodotus-Kampagnen. Diese Maßnahmen sind jetzt entscheidend:
- Nur offizielle Quellen: Apps ausschließlich aus dem Google Play Store laden
- Misstrauen bei SMS: Keine Software-Downloads über unbekannte Absender
- Berechtigungen prüfen: Barrierefreiheitsdienste nur für vertrauenswürdige Apps freigeben
- Updates sofort installieren: Sicherheitspatches umgehend einspielen
Google arbeitet bereits daran, den Missbrauch von Barrierefreiheitsdiensten einzuschränken. Das Wettrüsten gegen immer raffiniertere Angriffsmethoden geht jedoch weiter.
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