Immobilienkrise: Wohnungsbau bricht historisch ein
Toxische Mischung lähmt Bauherren
Deutschland steht vor der schwersten Neubaukrise seit Jahrzehnten. Die Fertigstellungen brechen dramatisch ein, während sich die Preise für Bestandsimmobilien erholen.
Das ifo Institut prognostiziert für 2025 nur noch 205.000 fertiggestellte Wohnungen – ein Rückgang von 19 Prozent. Im schlimmsten Fall könnten es sogar nur 175.000 werden. 2026 droht ein weiterer Absturz auf 185.000 Einheiten.
Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen jährlich rückt damit in weite Ferne. Deutschland entwickelt sich zum europäischen Schlusslicht im Wohnungsbau.
Was macht den Neubau so unattraktiv? Die Baukosten stiegen seit 2019 um fast 50 Prozent. Hinzu kommen Zinsen zwischen 3 und 4 Prozent für Baufinanzierungen.
Axel Gedaschko vom Spitzenverband der Wohnungswirtschaft warnt vor einem Kollaps: Die Investitionen der Wohnungsunternehmen könnten 2025 um fast 20 Prozent einbrechen.
Die Bürokratie verschärft das Problem zusätzlich. Komplizierte Genehmigungsverfahren und eine Abgabenquote von 37 Prozent belasten die Projekte weiter.
Wohnungsmangel explodiert
Die Konsequenzen sind dramatisch: Bis 2025 fehlen rund 750.000 Wohnungen, bis 2027 sogar 830.000. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) schlägt Alarm.
Diese Knappheit treibt die Mieten nach oben und wird zur sozialen Belastung. Besonders Gering- und Mittelverdiener leiden unter dem Mangel.
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Ein schwacher Hoffnungsschimmer: Die Baugenehmigungen stiegen im Juli um 30 Prozent. Doch Experten bleiben skeptisch – die Zahlen sind noch zu niedrig.
Bestandsmarkt zeigt Lebenszeichen
Während der Neubau zusammenbricht, stabilisiert sich der Bestandsmarkt. Eigentumswohnungen verteuerten sich um 2 Prozent, Ein- und Zweifamilienhäuser um 3 Prozent.
Diese Erholung basiert auf stabileren Zinsen und anziehender Nachfrage. Regional gibt es jedoch große Unterschiede.
Die positive Entwicklung kann nicht über die fundamentale Krise hinwegtäuschen: Ohne funktionierenden Neubau bleibt der Wohnraum knapp.
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Talsohle erst 2027 erreicht
Die Aussichten bleiben düster. Experten erwarten die Talsohle frühestens 2026 oder 2027. Eine spürbare Erholung ist nicht vor 2027 zu erwarten.
Selbst dann werden voraussichtlich nur 195.000 Wohnungen fertiggestellt – weit unter dem tatsächlichen Bedarf.
Branchenverbände fordern von der Politik:
* Schnellere Genehmigungsverfahren
* Senkung der 37-prozentigen Abgabenquote
* Verlässliche Förderprogramme
Ohne entschlossenes Handeln droht Deutschland eine dauerhafte Wohnungskrise, die den sozialen Frieden gefährdet und den Wirtschaftsstandort schwächt.