Immobilienmarkt Österreich: Preise steigen wieder
Erstmals seit 2022 steigen Österreichs Wohnimmobilienpreise wieder moderat an. Stabilisierte Zinsen und steigende Nachfrage bei schrumpfendem Angebot kennzeichnen die Markterholung.
Die Talsohle ist durchschritten. Erstmals seit 2022 steigen die Wohnimmobilienpreise in Österreich wieder – wenn auch moderat. Nach zwei Jahren Korrektur, die Käufer verunsicherte und Verkäufer zu Zugeständnissen zwang, zeigen aktuelle Daten für das dritte Quartal 2025 einen landesweiten Aufwärtstrend.
Die Phase der Unsicherheit ist vorüber. Während 2023 und 2024 noch Preisrückgänge von bis zu 5 % zu verkraften waren, kehrt nun das Vertrauen zurück. Stabilisierte Zinsen, steigende Nachfrage und ein schrumpfendes Angebot treiben die Wende.
Die Zahlen: Behutsame Erholung statt Boom
Raiffeisen Research prognostiziert für 2025 einen durchschnittlichen Preisanstieg von 0,5 %. Im ersten Halbjahr kletterten die Preise bereits um 0,3 % – ein klares Signal nach zwei Jahren Rückgang.
Die Entwicklung verläuft jedoch uneinheitlich. Neubauten blieben aufgrund hoher Baukosten relativ stabil, während Bestandsimmobilien stärkere Schwankungen zeigten. In Wien etwa fielen die Preise für gebrauchte Wohnungen 2024 deutlich – mittlerweile ziehen gerade diese Objekte in guten Lagen wieder an.
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Auch regional zeigt sich ein gespaltenes Bild:
- Teure Bundesländer (Wien, Tirol, Salzburg): Preisrückgänge
- Günstigere Regionen (Steiermark, Kärnten): Bereits wieder Zuwächse bei Hauspreisen
Was treibt die Wende?
Zwei Faktoren dominieren: Zinsen und Nachfrage.
Die EZB-Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung haben sich stabilisiert. Experten erwarten weitere leichte Senkungen – Finanzierungen werden wieder planbar. Dazu kommt: Die strenge KIM-Verordnung läuft Ende Juni 2025 aus. Junge Familien könnten dann leichter an Kredite kommen.
Gleichzeitig steigt die Nachfrage massiv. Inflationsbedingte Lohn- und Gehaltssteigerungen verbessern die Leistbarkeit. Prognosen rechnen mit einem Nachfrageanstieg von 8,4 % für 2025.
Das Problem? Das Angebot schrumpft dramatisch. Nach dem Rekordjahr 2022 sind die Fertigstellungen eingebrochen. Für 2025 und 2026 werden deutlich weniger neue Wohneinheiten erwartet – ein fundamentaler Preistreiber.
Experten: “Die Eiszeit ist vorüber”
“Die Eiszeit auf dem Immobilienmarkt ist wohl vorbei”, fasst Matthias Reith von Raiffeisen Research zusammen. Ab 2026 erwartet er jährliche Preiszuwächse von rund 3 %.
Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder hatte die Trendwende bereits früh prognostiziert. RE/MAX sieht besonders im mittleren Preissegment einen Aufschwung – dort wirken Finanzierungserleichterungen am stärksten.
Während Gewerbeimmobilien, insbesondere Büroflächen, verhalten bleiben, zeigen sich Wohnimmobilien robust.
Ein Markt findet sein Gleichgewicht
Die Korrektur war notwendig. Nach einem jahrelangen Boom, der die Preise seit 2010 massiv steigen ließ, sorgte der Zinsanstieg ab 2022 für Abkühlung. Die Gefahr einer spekulativen Blase, die die Oesterreichische Nationalbank zeitweise als erhöht einstufte, hat sich durch die sanfte Landung deutlich reduziert.
Der Bedarf an Wohnraum bleibt hoch – besonders in Wien, Salzburg und Innsbruck. Sinkende Neubautätigkeit trifft auf anhaltenden Zuzug in die Städte. Das schafft fundamentalen Nachfragedruck.
Für Käufer bedeutet das: Die Zeit der günstigen Gelegenheiten läuft ab. Verkäufer können mit stabileren bis steigenden Preisen rechnen.
Nachhaltigkeit wird zum Preisfaktor
Ein neuer Trend prägt den Markt: Energieeffizienz wird kaufentscheidend. Klimafreundliche Gebäude erweisen sich als preisstabiler, während bei Objekten mit schlechten Energiewerten künftige Sanierungskosten eingepreist werden.
Die Diskussion verschiebt sich von reinen Preisfragen zu Qualität, Lage und langfristiger Wertstabilität. ESG-Kriterien sind kein Nice-to-have mehr – sie bestimmen zunehmend den Marktwert.
Ausblick: Moderates Wachstum statt Hype
Für 2026 rechnen Experten mit jährlichen Zuwächsen um 3 % – eine Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum. Die extremen Preissteigerungen der Jahre vor 2022 dürften jedoch vorerst Geschichte bleiben.
Der österreichische Immobilienmarkt hat seine Korrektur überstanden und findet zu einem neuen, stabileren Gleichgewicht. Die Frage ist nicht mehr, ob die Preise steigen – sondern wie stark.
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