Intervallfasten: Deutsche Studie entzaubert den Diät-Trend
Kalorienbilanz schlägt Essensfenster
Zeitlich beschränktes Essen verbessert den Stoffwechsel nicht. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) räumt mit einem weitverbreiteten Mythos auf: Intervallfasten wirkt nur, wenn dabei auch tatsächlich Kalorien eingespart werden.
Das Ergebnis aus der renommierten Fachzeitschrift Science Translational Medicine dürfte viele Anhänger der 16:8-Methode überraschen. Die sogenannte ChronoFast-Studie zeigt, dass das Timing der Mahlzeiten allein keine messbaren Vorteile bringt – weder für den Blutzucker noch für die Insulinsensitivität.
Prof. Olga Ramich und ihr Team kontrollierten erstmals streng die Kalorienzufuhr der Teilnehmerinnen. Anders als in früheren Untersuchungen aßen die Probandinnen während des Intervallfastens genauso viel wie sonst auch. Das Ergebnis war eindeutig:
- Keine Verbesserung der Insulinsensitivität
- Keine positiven Effekte auf Blutzucker- oder Cholesterinwerte
- Keine messbaren Stoffwechselvorteile gegenüber normaler Ernährung
Die Forscher vermuten, dass frühere Studien ihre positiven Ergebnisse einer unbemerkten Kalorienreduktion verdanken. Viele Menschen essen in einem kürzeren Zeitfenster automatisch weniger – und genau das macht den Unterschied.
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Warnung für Jugendliche: Fasten kann schaden
Eine weitere Studie der Technischen Universität München liefert besorgniserregende Ergebnisse für junge Menschen. In Versuchen mit heranwachsenden Mäusen störte langfristiges Intervallfasten die Entwicklung der Insulin-produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse.
Während erwachsene und ältere Tiere vom Fasten profitierten, zeigte sich bei den jungen Tieren der gegenteilige Effekt. Die Münchner Forscher warnen: Diese Erkenntnisse könnten sich auf Menschen übertragen lassen. Gerade in der Wachstumsphase könnte Intervallfasten den Stoffwechsel langfristig beeinträchtigen.
Was bleibt vom Intervallfasten-Hype?
Die neue Studienlage entzaubert den Mythos der magischen Uhrzeit. Intervallfasten ist kein Stoffwechsel-Wundermittel, das allein durch das Timing der Mahlzeiten wirkt. Stattdessen funktioniert die Methode vor allem als praktisches Werkzeug zur Kalorienreduktion.
Für viele Menschen bleibt sie dennoch effektiv. Die klaren Strukturen – 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen – erleichtern die Gewichtsabnahme, ohne permanent Kalorien zählen zu müssen. Die psychologische Komponente ist nicht zu unterschätzen: Feste Regeln helfen beim Durchhalten.
Personalisierung statt Pauschalrezept
Die Forschung zeigt deutlich: Einheitslösungen funktionieren in der Ernährung nicht. Faktoren wie Alter, Genetik und individueller Stoffwechsel spielen eine entscheidende Rolle. Was für Erwachsene zur Diabetes-Prävention beitragen kann, könnte Jugendlichen schaden.
Experten raten daher zur Vorsicht bei folgenden Gruppen:
- Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase
- Schwangere und Stillende
- Menschen mit Essstörungen oder deren Vorgeschichte
Die Zukunft liegt in maßgeschneiderten Strategien. Die Nutrigenomik – die Wissenschaft vom Zusammenspiel zwischen Ernährung und Genen – könnte künftig personalisierte Fastenpläne ermöglichen. Bis dahin gilt die alte Regel: Für Gewichtsverlust und Stoffwechselgesundheit zählt vor allem die Energiebilanz.
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