Ionos und Nextcloud: Deutsche Cloud-Alternative greift Microsoft an
Vollständiges Office-Paket aus einer Hand
Deutschland bekommt sein eigenes Cloud-Office. Mit dem „Ionos Nextcloud Workspace” wollen die beiden Tech-Unternehmen Ionos und Nextcloud eine echte Alternative zu Microsoft 365 und Google Workspace schaffen – made in Germany, datenschutzkonform und bewusst unabhängig von US-Konzernen. Diese Woche in Berlin vorgestellt, verspricht die Plattform: Alle Nutzerdaten bleiben ausschließlich in deutschen Rechenzentren. Ein klares Signal in Zeiten, in denen digitale Souveränität zum politischen Dauerbrenner geworden ist.
Der neue Workspace ist keine Nischenlösung. Ionos und Nextcloud liefern ein Komplettpaket: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail, Videokonferenzen, Chat – und sogar KI-Funktionen. Alles läuft über deutsche Server, alles DSGVO-konform. Die technische Basis bildet Open-Source-Software, insbesondere das etablierte Office-Tool Collabora. Ionos ergänzt diese um professionelle Features wie erweiterte Nutzerverwaltung und Skalierbarkeit für größere Organisationen.
Der Open-Source-Ansatz ist dabei kein Zufall. Er steht für Transparenz, Anpassbarkeit und Unabhängigkeit – Werte, die gerade für öffentliche Auftraggeber und datenschutzkritische Unternehmen zentral sind. Gleichzeitig vermeiden Organisationen die gefürchtete Abhängigkeit von proprietären Systemen, den sogenannten „Vendor Lock-in”. Wer wechseln will, kann das theoretisch einfacher tun als bei geschlossenen Plattformen.
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Preiskampf mit den Tech-Riesen
Bleibt die Kostenfrage. Ionos und Nextcloud wissen: Nur wer preislich mithalten kann, hat eine Chance gegen Microsoft. Deshalb orientiert sich die Preisgestaltung bewusst an den Business-Paketen von Microsoft 365. Für die ersten drei Monate gibt es sogar Sonderkonditionen für Teams bis zu 25 Nutzern – ein Anreiz, der gerade kleinere Organisationen zum Umstieg bewegen soll.
Das Kalkül dahinter ist klar: Der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, soll nicht aus Kostengründen bei US-Anbietern bleiben müssen. Auch Behörden und öffentliche Einrichtungen, oft mit knappen Budgets ausgestattet, sollen eine wirtschaftlich tragbare Alternative haben. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Digitale Souveränität: Vom Schlagwort zur Realität?
Die Einführung des Ionos Nextcloud Workspace fällt nicht zufällig in eine Zeit, in der „digitale Souveränität” zu einem der Topthemen in Berlin und Brüssel geworden ist. Seit Jahren warnen deutsche und europäische Politiker vor der einseitigen Abhängigkeit von wenigen großen Tech‑Konzernen aus den USA. Die Sorge: Wer keine Kontrolle über seine digitale Infrastruktur hat, verliert nicht nur Datenschutz, sondern auch wirtschaftliche und politische Handlungsfähigkeit.
Besonders brisant wird es, wenn öffentliche Verwaltungen und kritische Infrastrukturen auf ausländische Cloud-Dienste setzen. Der US Cloud Act macht deutlich, dass amerikanische Behörden theoretisch Zugriff auf Daten verlangen können – ein Szenario, das viele deutsche Organisationen nervös macht. Mit einer rein deutschen Lösung soll dieses Risiko eliminiert werden.
Was jetzt entscheidend wird
Die nächsten Monate werden zeigen, ob der Ionos Nextcloud Workspace mehr ist als eine gut gemeinte Initiative. Entscheidend wird sein, ob die Plattform im Alltag tatsächlich mit der Benutzerfreundlichkeit und Funktionsvielfalt der etablierten Konkurrenz mithalten kann. Denn auch die beste Datenschutzstrategie hilft wenig, wenn die Software umständlich ist oder wichtige Features fehlen.
Die beiden Unternehmen setzen zunächst auf den deutschen Markt, besonders auf den öffentlichen Sektor. Doch das könnte erst der Anfang sein. Wenn das Konzept aufgeht, wäre eine europaweite Expansion der logische nächste Schritt. Deutschland als Testlabor für digitale Souveränität – eine Blaupause für den ganzen Kontinent?
Klar ist: Der Vorstoß kommt zur richtigen Zeit. Die politische Rückendeckung ist da, das Bewusstsein für Datenschutz war nie höher. Ob daraus echter Wettbewerb für Microsoft und Google wird, entscheiden am Ende die Nutzer. Die ersten Reaktionen aus Behörden und Unternehmen dürften richtungsweisend sein.
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