Keeper Forcefield: Neue Waffe gegen Speicher-Angriffe auf Windows
Wenn der Arbeitsspeicher zum Einfallstor wird
Cyberkriminelle zielen verstärkt auf den Arbeitsspeicher von Windows-Geräten, um Passwörter und sensible Daten zu stehlen – oft unbemerkt von herkömmlicher Antivirensoftware. Keeper Security präsentiert nun eine Lösung, die genau diese Lücke schließen soll.
Das US-Sicherheitsunternehmen stellte heute Keeper Forcefield vor, einen Dienst zum Schutz von Windows-Systemen vor speicherbasierten Angriffen. Die Software arbeitet auf Kernel-Ebene und soll Angreifer daran hindern, Zugangsdaten, Session-Tokens oder andere kritische Informationen direkt aus dem RAM auszulesen. Besonders brisant: Solche Attacken umgehen häufig Verschlüsselung und traditionelle Sicherheitslösungen völlig.
Herkömmliche Endpoint-Detection-Lösungen (EDR) stoßen bei speicherbasierten Angriffen oft an ihre Grenzen. Während sie nach bekannten Schadcode-Mustern oder verdächtigen Dateien suchen, greifen moderne Angreifer direkt auf den Arbeitsspeicher laufender Anwendungen zu – ohne Spuren im Dateisystem zu hinterlassen.
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„Forcefield schließt eine der gefährlichsten Sicherheitslücken im Endpoint-Bereich”, erklärt Craig Lurey, CTO und Mitgründer von Keeper Security. „Schadsoftware kann sensible Informationen direkt aus dem Gerätespeicher extrahieren, selbst auf Nutzerebene, wo keine Administratorrechte erforderlich sind.”
Die Lösung funktioniert über einen schlanken Kernel-Treiber, der kontinuierlich Speicherzugriffe überwacht. Das System unterscheidet in Echtzeit zwischen vertrauenswürdigen und verdächtigen Prozessen und blockiert unbefugte Zugriffe, bevor Daten kompromittiert werden können.
Schutzschild für Browser und darüber hinaus
Forcefield überwacht zunächst populäre Webbrowser wie Chrome, Firefox, Edge, Brave, Opera und Vivaldi – also genau jene Anwendungen, in denen Nutzer täglich mit Passwörtern, Bankdaten und vertraulichen Informationen hantieren. Auch die eigenen Keeper-Programme werden geschützt.
Der Clou: Die Software arbeitet transparent im Hintergrund, ohne die Systemleistung spürbar zu beeinträchtigen – ein häufiges Problem klassischer Antivirenlösungen. Unterstützt werden Windows 11 auf x64- und ARM64-Plattformen, sodass ein breites Spektrum moderner Windows-Geräte profitiert.
Microsoft rüstet parallel auf
Keeper Security ist nicht allein mit dem Fokus auf Speicherschutz. Microsoft selbst verstärkt die Absicherung des Windows-Kernels kontinuierlich. Funktionen wie Core Isolation und Memory Integrity nutzen Hardware-Virtualisierung, um kritische Windows-Prozesse in isolierten Umgebungen laufen zu lassen – eine Art digitaler Tresor für Systemkritisches.
Nach schwerwiegenden Systemabstürzen, die durch fehlerhafte Sicherheitstreiber ausgelöst wurden, arbeitet Microsoft zudem mit Drittanbietern daran, Sicherheitsdienste künftig außerhalb des Kernels im „User Mode” auszuführen. Kann ein solcher Dienst bei Problemen abstürzen, ohne das gesamte System mit in den Abgrund zu reißen?
Mehrschichtige Verteidigung wird Standard
Die Einführung spezialisierter Kernel-Level-Tools wie Forcefield zeigt eine Trendwende: Betriebssystem-eigene Schutzmechanismen bilden eine wichtige Basis, doch erst in Kombination mit dedizierten Sicherheitslösungen entsteht eine wirklich robuste Verteidigung.
Für Unternehmen und Privatnutzer bedeutet dies konkret: Besserer Schutz gegen eine gefährliche Klasse von Cyberangriffen, die traditionelle signaturbasierte Erkennungsmethoden regelmäßig austricksen. Gerade Zero-Day-Exploits und dateilose Angriffe – bei denen Schadsoftware nur im Speicher existiert – lassen sich mit klassischen Mitteln kaum aufspüren.
Credential-Diebstahl und Ransomware-Attacken gehören zu den drängendsten Bedrohungen für deutsche Unternehmen. Die verstärkte Fokussierung auf Speicherschutz ist somit kein technisches Nischenthema, sondern eine notwendige Evolution im Wettlauf gegen Cyberkriminelle. Andere Sicherheitsanbieter dürften nachziehen – der Markt für speicherbasierte Schutztechnologien steht erst am Anfang.
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