KI-Betrug: Schäden steigen um 25 Prozent
Kriminelle nutzen KI-Technologie für perfekt getarnte Betrugsmaschen, die 2024 zu 10,6 Milliarden Euro Schaden führten. Deepfakes und synthetische Identitäten erschweren die Erkennung.
Künstliche Intelligenz macht Cyberkriminelle gefährlicher denn je. Verbraucher verlieren Milliarden durch perfekt getarnte Betrugsmaschen – und die Angriffe werden immer raffinierter.
Die Zahlen sind alarmierend: Amerikanische Verbraucher verloren 2024 über 10,6 Milliarden Euro durch Betrug – ein Anstieg von 25 Prozent zum Vorjahr. Was dahinter steckt? Kriminelle nutzen KI-Technologie, um Phishing-Mails und gefälschte Nachrichten zu erstellen, die selbst Experten täuschen können.
Die Federal Trade Commission warnt vor einer neuen Qualität des Online-Betrugs. Grammatikfehler, die früher Betrugsmails entlarvten, gehören der Vergangenheit an. Deepfake-Technologie ermöglicht es Kriminellen sogar, Stimmen und Videos zu fälschen – perfekte Nachahmungen vertrauter Personen entstehen.
Wenn Maschinen zu Betrügern werden
Besonders dramatisch zeigt sich der Wandel bei sogenannten Business Email Compromise-Angriffen. 40 Prozent dieser Attacken auf Unternehmen werden mittlerweile von KI-Tools generiert. Unternehmen berichten, dass 62 Prozent der gestiegenen Zahlungsbetrügereien direkt auf diese intelligenten Angriffsmethoden zurückgehen.
Die Kriminellen setzen auf psychologische Manipulation statt auf technische Schwachstellen. Ihre Fälschungen sind so überzeugend, dass selbst erfahrene Nutzer ins Visier geraten. Was früher plumpe Spam-Mails waren, sind heute maßgeschneiderte Täuschungsmanöver.
Identitätsdiebstahl 2.0: Wenn Fantasie-Menschen Kredite bekommen
Eine besonders perfide Masche breitet sich rasant aus: synthetischer Identitätsbetrug. Kriminelle kombinieren echte Daten – etwa die Sozialversicherungsnummer eines Kindes – mit erfundenen Namen und Adressen. So entstehen vollkommen neue, aber scheinbar legitime Identitäten.
Diese Fantasie-Personen bauen über Monate hinweg eine Kredithistorie auf, beantragen Karten und Kredite. Banken erkennen den Betrug oft erst spät, weil die synthetischen Profile alle Prüfungen bestehen. Experten bezeichnen diese Methode bereits als das am schnellsten wachsende Finanzverbrechen des Jahres.
Der Klassiker neu erfunden: Wenn die “Bank” anruft
Auch traditionelle Betrugsmaschen werden durch KI gefährlicher. Kriminelle geben sich als Bankmitarbeiter, Behördenvertreter oder bekannte Händler aus – mit erschreckend detailliertem Wissen über ihre Opfer. Sie kennen Transaktionsverläufe, Namen und sogar persönliche Gewohnheiten.
Besonders verbreitet sind derzeit SMS-Betrügereien rund um angeblich unbezahlte Mautgebühren oder abgelehnte Kartenzahlungen. Die gefälschten Nachrichten führen zu Websites, die täuschend echt aussehen. Während Nutzer ihre Daten eingeben, greifen die Betrüger bereits zu.
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Wettrüsten zwischen Kriminellen und Banken
Cyberkriminalität wird mittlerweile als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt bezeichnet. Während Banken Millionen in Sicherheitstechnologie investieren, umgehen Kriminelle diese Barrieren durch den Angriff auf das schwächste Glied: den Menschen.
Die Auswirkungen sind dramatisch. Eine internationale Umfrage zeigt: 66 Prozent der Verbraucher würden bei einem Händler nicht mehr einkaufen, nachdem sie dort Betrug erlebt haben. Besonders kleinere Unternehmen müssen daher in Präventionsmaßnahmen investieren – sonst verlieren sie das Vertrauen ihrer Kunden.
Wie sich Verbraucher schützen können
Sicherheitsexperten empfehlen eine “Stopp-Prüf-Misstraue”-Strategie. Betrüger erzeugen bewusst Zeitdruck – wer innehält und nachdenkt, kann sich schützen.
Konkrete Schutzmaßnahmen:
- Direkt nachfragen: Bei verdächtigen Anrufen auflegen und die Institution über offizielle Kanäle kontaktieren
- Kreditkarten bevorzugen: Sie bieten besseren Schutz als Girokarten bei Online-Käufen
- Zahlungsmethoden hinterfragen: Geschenkkarten, Überweisungen oder Kryptowährungen sind typische Betrüger-Favoriten
- Konten überwachen: Regelmäßige Kontrolle von Kontoauszügen und Kreditberichten
Die Zukunft verspricht noch raffiniertere Angriffe. KI wird Betrügereien noch persönlicher und überzeugender machen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Verbrauchern und Finanzinstituten lässt sich dieser digitale Wettkampf gegen die Kriminalität gewinnen.


