LibreOffice 25.8 erscheint - Microsoft beendet Office Online Server
LibreOffice beschleunigt seine Software um 30 Prozent, während Microsoft lokale Server-Lösungen einstellt und Unternehmen zur Cloud-Migration zwingt.
Ein Wendepunkt für die Office-Landschaft: Während LibreOffice mit Version 25.8 auf digitale Souveränität setzt, zwingt Microsoft Unternehmen in die Cloud. Die Document Foundation veröffentlichte diese Woche ihr neues kostenloses Office-Paket mit deutlichen Geschwindigkeitssteigerungen. Parallel kündigte Microsoft das Ende seines lokalen Office Online Servers für Ende 2026 an.
Diese zeitgleichen Entwicklungen verdeutlichen die wachsende Kluft zwischen lokalen Open-Source-Lösungen und cloudbasierten Abonnement-Diensten. Für viele Unternehmen steht eine strategische Grundsatzentscheidung an.
30 Prozent schneller: LibreOffice setzt auf Performance
LibreOffice 25.8 bringt erhebliche Leistungsverbesserungen mit sich. Benchmark-Tests zeigen: Die Textverarbeitung Writer und die Tabellenkalkulation Calc öffnen Dokumente bis zu 30 Prozent schneller als bisher. Besonders Nutzer mit weniger leistungsstarker Hardware profitieren von dieser Optimierung.
Ein technisches Highlight ist die Unterstützung für PDF 2.0-Export. Das modernere Format ermöglicht AES-256-Verschlüsselung und bietet damit deutlich robustere Sicherheitsoptionen. Gleichzeitig verbesserte das Team die Kompatibilität mit Microsoft-Office-Formaten – DOCX-, XLSX- und PPTX-Dateien werden nun präziser verarbeitet.
„Diese Version bekräftigt unser Engagement für die Freiheit und Privatsphäre der Nutzer im digitalen Zeitalter”, erklärt Eliane Domingos, Vorsitzende der Document Foundation.
Microsoft streicht lokale Server-Lösung
Microsofts Strategie wird eindeutig: Der Konzern beendet seinen Office Online Server (OOS) zum 31. Dezember 2026. Die lokale Server-Lösung ermöglichte es Unternehmen, browserbasierte Office-Anwendungen in den eigenen Rechenzentren zu betreiben.
Nach dem Stichtag gibt es keine Sicherheitsupdates, Fehlerkorrekturen oder technischen Support mehr. Besonders betroffen sind Unternehmen aus regulierten Branchen wie Behörden, Banken und Gesundheitswesen, die auf strikte Datenkontrolle angewiesen sind.
Microsoft begründet den Schritt mit dem Fokus auf Office für das Web und die Microsoft 365-Plattform. Diese böten sicherere und funktionsreichere Erfahrungen, so das Unternehmen.
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Der große Graben: Kontrolle gegen Cloud-Integration
Diese Entwicklungen offenbaren grundsätzlich verschiedene Philosophien. LibreOffice positioniert sich als Verfechter digitaler Souveränität – eine vollwertige Office-Suite, die lokal läuft, keine Nutzerdaten sammelt und kein Abonnement erfordert. Kostenlos, community-getrieben und als echte Alternative zu proprietärer Software konzipiert.
Microsoft hingegen vollzieht mit der OOS-Einstellung einen definitiven Schritt weg von lokalen Lösungen. Kunden müssen sich entscheiden: Migration zu Microsoft 365 oder Rückgriff auf Desktop-Clients wie Office LTSC 2024. Branchenanalysten sehen darin den Versuch, Nutzer im lukrativen Abonnement-Ökosystem zu bündeln und KI-Services wie Copilot zu etablieren.
Entscheidungsjahr für Unternehmen
IT-Abteilungen haben nur noch gut ein Jahr Zeit für ihre Migrationsstrategie. Viele werden zu Microsoft 365 wechseln – mit allen Fragen zu Datenschutz, Compliance und Budget. Doch was ist mit Organisationen, die aus rechtlichen oder Sicherheitsgründen nicht in die Cloud können?
Hier wird LibreOffice 25.8 besonders relevant. Als ausgereifte, kostenlose Alternative – kombiniert mit selbst gehosteten Cloud-Lösungen wie Nextcloud – bietet es einen überzeugenden Weg für Organisationen, die Kontrolle über ihre digitale Infrastruktur behalten wollen.
Diese Woche könnte als Wendepunkt in die Geschichte eingehen: Der Moment, als sich die Office-Welt endgültig in zwei Lager teilte.


