LKA schließt russischen Einfluss auf Weihnachtsmarkt-Anschlag aus
Das sachsen-anhaltische Landeskriminalamt (LKA) schließt aus, dass der Magdeburger Weihnachtsmarktattentäter Taleb A.
vom russischen Geheimdienst gesteuert wurde. Das geht aus dem Abschlussbericht der Behörde zu der Amokfahrt am 20. Dezember 2024 mit sechs Toten und mehr als 300 Verletzten hervor, über den der "Spiegel" berichtet. Weil es vor der Bundestagswahl eine Reihe von Anschlägen und schweren Gewalttaten gegeben hatte, war spekuliert worden, dass Moskau dahinterstecken könnte. Um diese These zu prüfen, untersuchte das LKA laut dem internen Bericht alle 7.364 Kontakte auf dem Handy des Täters.Russische Telefonnummern wurden keine gefunden. Auch einen Aufenthalt des Mannes in Russland gab es laut der GPS-Daten auf dem Gerät nicht. Das LKA prüfte auch Suchtreffer bei "Google Trends", die zeigen sollen, dass es bei Anschlägen 2024 bereits vor den Taten in Russland verdächtige Internetrecherchen gegeben habe. Die Behörde hält das Tool aber für ungeeignet, da es "Trugspuren" erzeugen könne. Für die Magdeburg-Ermittlungen liefere es keinen Mehrwert. Es gebe keine Anhaltspunkte für "Bezüge der Tat zu ausländischen bzw. russischen Diensten". Nach Überzeugung der Ermittler handelte der aus Saudi-Arabien stammende Arzt allein, Mittäter oder Helfer hatte er nicht. Auch eine "Saudi Military Opposition", als deren Mitglied sich Taleb A. auf der Plattform X bezeichnete, existiert laut LKA nicht. Vermutlich habe er sich als Teil einer Gruppe ausgegeben, um bedrohlicher zu wirken.