Lufthansa Aktie: Alles auf Quartal!
Lufthansa verstärkt operative Kontrolle durch Übernahme der Flugzeugabfertigung in München, während Analysten Gewinnrückgang und anhaltende Pilotenkonflikte erwarten.
Die Deutsche Lufthansa greift zu drastischen Maßnahmen: Wenige Tage vor der entscheidenden Quartalszahlen-Veröffentlichung am Donnerstag übernimmt der Konzern die Kontrolle über kritische Bereiche der Flugzeugabfertigung in München. Während Analysten bereits einen Gewinnrückgang befürchten und ungelöste Pilotenkonflikte wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen schweben, setzt das Management auf operative Exzellenz. Kann dieser strategische Schachzug die Wende einleiten?
Eigenregie statt Fremdvergabe: Der Befreiungsschlag
Ab sofort übernimmt die neugegründete Lufthansa Ground Services (LGS) die Abfertigung der Konzernflüge in München – durch die Übernahme von Swissport Losch mit rund 600 Mitarbeitern. Das Ziel ist klar: Mehr Kontrolle, weniger Chaos. Jahre der Abhängigkeit von externen Dienstleistern haben der Branche Verspätungen und Flugausfälle beschert.
Hub Manager Heiko Reitz verspricht “mehr Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Qualität” – Eigenschaften, die nach den turbulenten Jahren dringend nötig sind. Die Kernmarke Lufthansa wird trotzdem weiterhin größtenteils von AeroGround abgefertigt, einer Tochter der Flughafen München GmbH.
Das Damoklesschwert der Quartalszahlen
Während die Aktie heute mit Verlusten bei 6,86 Euro notiert, tickt die Uhr. Am Donnerstag, dem 30. Oktober, werden die Q3-Zahlen die Wahrheit über Lufthansas aktuelle Verfassung enthüllen. Der Konsens der Analysten ist ernüchternd:
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- Erwarteter Gewinnrückgang im dritten Quartal
- Jahresprognose bei nur 1,11 Euro je Aktie
- Anhaltende Unsicherheit durch Tarifkonflikte
Die gescheiterten Gespräche mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hängen wie ein Schatten über den Zahlen. Streiks könnten jede operative Verbesserung zunichtemachen.
Kampf um die Zukunft: Wird der Plan aufgehen?
Die Übernahme der Bodenabfertigung ist mehr als nur ein operativer Schritt – es ist ein Bekenntnis zur Eigenverantwortung in kritischen Bereichen. Nach Jahren des Outsourcings holt Lufthansa Schlüsselfunktionen zurück ins eigene Haus. Doch reicht das aus, um die strukturellen Probleme zu lösen und die Investoren bei den Quartalszahlen zu überzeugen?
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