Meta startet KI-Warnsystem gegen Betrug
Kanada schafft neue Anti-Betrug-Behörde
Regierungen und Tech-Konzerne verschärfen ihren Kampf gegen Online-Kriminalität: Kanada gründet eine neue Behörde für Finanzverbrechen, während Meta KI-gestützte Betrugserkennung für WhatsApp und Messenger einführt. Der Zeitpunkt ist brisant – die Schäden durch Cyberkriminalität explodieren förmlich.
Allein amerikanische Verbraucher verloren 2024 über 12 Milliarden Dollar durch Betrug, wie die US-Handelskommission FTC mitteilte. Das FBI verzeichnete sogar noch dramatischere Zahlen: 16,6 Milliarden Dollar Schaden – ein Anstieg von 33 Prozent gegenüber 2023. Investment-Betrug, oft mit Kryptowährungen, machte dabei den Löwenanteil mit 6,5 Milliarden Dollar aus.
Diese Woche kündigte Finanzminister François-Philippe Champagne die Gründung einer speziellen Financial Crimes Agency an. Die neue Behörde soll ab Frühjahr 2026 operativ werden und Kanadas nationale Anti-Betrug-Strategie koordinieren. Ihr Auftrag: Geldwäsche, organisierte Kriminalität und Online-Betrug systematisch bekämpfen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Kanada verzeichnete 2024 geschätzte 643 Millionen Dollar Schäden durch Betrug – fast eine Verdreifachung seit 2020. “Betrug und Finanzverbrechen entwickeln sich rasant, unsere Antwort muss mithalten”, erklärte Champagne. Gleichzeitig plant die Regierung Änderungen am Bankengesetz, die Geldinstitute zu klaren Betrugsschutz-Richtlinien verpflichten.
Meta setzt auf KI-Frühwarnung
Der Tech-Riese Meta rollte zeitgleich neue KI-gestützte Sicherheitsfeatures für seine Messaging-Dienste aus. WhatsApp warnt Nutzer künftig, wenn sie während eines Videoanrufs mit unbekannten Kontakten ihren Bildschirm teilen wollen – eine beliebte Betrüger-Masche zum Abgreifen von Bankdaten.
Messenger testet ein noch ausgefeilteres System: Eine KI analysiert verdächtige Nachrichten unbekannter Absender direkt auf dem Gerät. Bei Verdacht können Nutzer die Nachricht zur genaueren Prüfung an Metas zentrale KI weiterleiten. Seit Jahresbeginn störte das Unternehmen bereits fast 8 Millionen Accounts, die mit Betrugsoperationen in Verbindung standen.
Parallel erweitert Meta die Passkey-Unterstützung für WhatsApp, Messenger und Facebook. Nutzer können sich dann per Fingerabdruck oder Gesichtsscan einloggen – deutlich sicherer als herkömmliche Passwörter.
Anzeige: Übrigens: Wer sich vor immer raffinierteren Betrugsmaschen auf WhatsApp, beim Online‑Shopping oder Banking schützen möchte, sollte die wichtigsten Basics am eigenen Smartphone prüfen. Viele Android‑Nutzer übersehen genau diese 5 Sicherheitsmaßnahmen – dabei lassen sie sich ohne teure Zusatz-Apps umsetzen. Ein kostenloses Sicherheitspaket führt Sie mit leicht verständlichen Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen durch alle Einstellungen und schließt häufig unterschätzte Lücken. Jetzt das kostenlose Android‑Sicherheitspaket anfordern
Zahlungsriesen setzen auf Biometrie
Visa und Mastercard treiben den Wandel zu biometrischer Authentifizierung voran. Statt Kartennummern und Passwörtern sollen Passkeys nach dem FIDO-Standard für Online-Zahlungen sorgen. Ein einfacher Fingerabdruck oder Gesichtsscan genügt dann für die Kaufbestätigung – die sensiblen Daten bleiben dabei sicher auf dem Nutzergerät.
Neue Sicherheitsstandards werden Pflicht
Am 31. März 2025 tritt eine entscheidende Deadline in Kraft: Über 50 neue Anforderungen des Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS 4.0) werden dann verbindlich. Die Updates verlangen schärfere Kontrollen, darunter Multi-Faktor-Authentifizierung für jeden Zugriff auf Kreditkartendaten und verstärkte Überwachung von Zahlungsseiten gegen Digital-Skimming-Attacken.
Auch das US-Standardisierungsinstitut NIST überarbeitete 2025 erstmals seit 2017 seine Digital Identity Guidelines grundlegend. Die neuen Richtlinien integrieren moderne Technologien wie Passkeys und digitale Wallets und betonen Phishing-resistente Authentifizierung. Sogar Schutz vor Deepfake-Betrug wird thematisiert.
Wettrüsten gegen KI-verstärkte Kriminalität
Diese koordinierten Maßnahmen sind eine direkte Antwort auf eine durch KI transformierte Bedrohungslage. Generative KI ermöglicht Betrügern heute hochprofessionelle Deepfakes und personalisierte Phishing-Angriffe im großen Stil. Herkömmliche Sicherheitsvorkehrungen wie Passwörter oder einfache Einmalcodes werden dabei zunehmend wirkungslos.
Der Schwenk zu Biometrie, Passkeys und verstärkter Multi-Faktor-Authentifizierung schafft deutlich höhere Hürden für Angreifer. Gleichzeitig signalisieren Regierungsaktionen wie Kanadas neue Behörde: Technische Lösungen allein reichen nicht mehr aus.
Für 2025 erwarten Experten bereits den Beginn der Post-Quantum-Kryptografie: Finanzdienstleister und Tech-Konzerne beginnen, quantenresistente Algorithmen gegen künftige Bedrohungen einzusetzen. Die Botschaft ist klar – das digitale Wettrüsten zwischen Sicherheitsexperten und Cyberkriminellen geht in die nächste Runde.