Microsoft 365: Claude und LSEG erweitern KI-Ökosystem
Microsoft integriert externe KI-Assistenten wie Anthropic Claude und LSEG-Daten in Office 365. Die erweiterte Purview-Plattform soll dabei als zentrale Sicherheitslösung für alle KI-Interaktionen dienen.
Microsoft öffnet seine Office-Plattform für fremde Künstliche Intelligenz – eine strategische Wende, die das KI-Monopol aufbricht. Mit der Integration von Anthropics Claude-Assistent und den Finanzdaten der Londoner Börse (LSEG) setzt der Konzern auf ein vielfältiges KI-Ökosystem statt auf die bisherige OpenAI-Partnerschaft.
Was bedeutet das für deutsche Unternehmen? Erstmals können sie zwischen verschiedenen KI-Modellen wählen und spezialisierte Anwendungen direkt in Teams, Outlook und Word nutzen. Doch mit der neuen Flexibilität wachsen auch die Sicherheitsrisiken.
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Anthropic und LSEG mischen mit
Anthropics Claude-Assistent arbeitet ab sofort direkt in Microsoft 365. Enterprise-Kunden können damit Daten aus Word, SharePoint oder OneDrive analysieren, ohne Dateien manuell hochladen zu müssen. Das Model Context Protocol (MCP) verbindet die KI nahtlos mit vorhandenen Datenquellen – eine klare Alternative zu Microsofts eigenem Copilot.
Parallel dazu bringt die Londoner Börse ihre Finanzdaten ins Microsoft-Ökosystem ein. Über das Copilot Studio können Finanzprofis maßgeschneiderte KI-Agenten entwickeln, die auf LSEGs umfassende Marktanalysen zugreifen. Das Ergebnis: Komplexe Finanzanalysen direkt im gewohnten Office-Arbeitsablauf.
Microsoft Purview als digitaler Türsteher
Mehr KI-Assistenten bedeuten mehr Risiken für sensible Unternehmensdaten. Microsofts Antwort: die erweiterte Purview-Plattform. Sie fungiert als zentrale Kontrollinstanz für alle KI-Interaktionen – egal ob hauseigene oder externe Modelle.
Die wichtigsten Schutzfunktionen im Überblick:
– Data Loss Prevention: Blockiert automatisch Kreditkartennummern oder andere sensible Daten
– Zentrales Dashboard: Überwacht alle KI-Aktivitäten im Unternehmen, auch externe Tools wie ChatGPT
– Zugriffskontrolle: KI-Modelle sehen nur Daten, die der jeweilige Nutzer ohnehin einsehen darf
Entwickler erhalten neue Werkzeuge
IT-Administratoren können über Microsoft Defender for Cloud Apps präzise steuern, welche externen KI-Anwendungen sich mit dem Microsoft-Ökosystem verbinden dürfen. Automatische Warnungen greifen bei überprivilegierten oder nicht-konformen Apps.
Für Entwickler stehen zwei Plattformen bereit: Das Copilot Studio als Low-Code-Umgebung für schnelle KI-Agenten und Azure AI Foundry für komplexere, codebasierte Entwicklungen.
Strategie des offenen KI-Ökosystems
Microsofts Kursänderung ist eindeutig: Weg vom OpenAI-Monopol, hin zu einem föderierten System verschiedener KI-Partner. Kunden erhalten mehr Auswahl und Flexibilität – allerdings steigen auch die Anforderungen an die Datenverwaltung.
Die Erfolgsfrage lautet: Kann Microsoft eine einheitliche Kontrollschnittstelle bieten, die alle KI-Interaktionen sicher verwaltet? Für deutsche Unternehmen bedeutet das vor allem eines – rigorose Daten-Governance wird zur Pflicht.
Ausblick: Standards für die KI-Zukunft
Das Model Context Protocol könnte zum Standard für KI-Integrationen werden. Weitere Anbieter dürften folgen und das Microsoft-Ökosystem für ihre Modelle nutzen. Unternehmen müssen lernen, verschiedene KI-Tools zu bewerten und deren spezifische Risiken zu managen.
Microsoft investiert bereits in KI-gestützte Sicherheitsfeatures, die Angriffe wie Prompt Injection proaktiv erkennen sollen. Für Unternehmen bedeutet der Weg in die KI-Ära nicht nur neue Technologie – sondern vor allem einen Paradigmenwechsel hin zu Governance-first-Strategien.