Microsoft beendet Office Online Server zum Jahresende 2026
Microsoft stellt den Support für Office Online Server zum 31. Dezember 2026 ein und setzt damit voll auf Cloud-Lösungen. Unternehmen müssen bis dahin auf Microsoft 365 migrieren oder mit Sicherheitsrisiken leben.
Microsoft zieht den Stecker bei Office Online Server – und damit einen weiteren Baustein aus der On-Premises-Welt. Der Redmonder Konzern kündigte an, den Support für seinen lokalen Server zum 31. Dezember 2026 einzustellen.
Nach diesem Stichtag gibt es keine Sicherheitsupdates, Bug-Fixes oder technischen Support mehr für den beliebten Server, der browserbasierte Versionen von Word, Excel und PowerPoint bereitstellt. Besonders betroffen sind Unternehmen, die ihre Dokumente noch in eigenen Rechenzentren bearbeiten und anzeigen lassen.
Die Botschaft ist klar: Microsoft setzt voll auf die Cloud. Unternehmen haben nun gut zwei Jahre Zeit, um auf unterstützte Plattformen zu wechseln – oder sie riskieren Sicherheitslücken und Compliance-Probleme.
Das Ende einer Ära für lokale Office-Browser
Office Online Server spielte bisher eine zentrale Rolle für Organisationen mit lokalen SharePoint-, Exchange- und Skype for Business-Servern. Das Tool ermöglichte es Nutzern, Office-Dokumente direkt im Browser zu öffnen und grundlegend zu bearbeiten – ohne Desktop-Programme installieren zu müssen.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Nach der Einstellung verlieren beispielsweise Outlook-Nutzer die Möglichkeit, E-Mail-Anhänge direkt im Browser zu betrachten. PowerPoint-Funktionen in Skype for Business werden ebenfalls eingeschränkt.
Microsoft betont zwar, dass die verknüpften Produkte wie SharePoint Server und Exchange Server weiterhin unterstützt werden. Die OOS-Integration selbst fällt jedoch weg – eine Funktionslücke, die Unternehmen jetzt schließen müssen.
Der vorgezeichnete Weg: Migration zu Microsoft 365
Microsofts Empfehlung lautet: Vollumzug in die Microsoft 365-Cloud. Die cloudbasierte Suite bietet mit “Office for the Web” eine deutlich umfangreichere Alternative mit Echtzeit-Kollaboration, automatischen Updates und verbesserter Sicherheit.
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Wer Desktop-Anwendungen benötigt, kann auf Microsoft 365 Apps for Enterprise oder Office LTSC 2024 setzen. Für die Migration stellt Microsoft Ressourcen bereit – darunter das FastTrack-Programm für Kunden mit mindestens 150 Lizenzen.
Der Migrationsprozess umfasst typischerweise eine Bestandsaufnahme, Zieldefinition und die Wahl zwischen verschiedenen Ansätzen wie dem Komplett-, Stufen- oder Hybridmodell.
Harte Entscheidungen für IT-Verantwortliche
Für Unternehmen, die aus regulatorischen Gründen oder wegen Datenresidenz-Anforderungen bisher auf lokale Infrastrukturen gesetzt haben, wird es jetzt ernst. Sie müssen ihre OOS-Nutzung analysieren und eine Strategie entwickeln.
Die Optionen sind begrenzt:
– Migration zu Microsoft 365: Der empfohlene, funktionsreichste und sicherste Pfad
– Hybrid-Modell: Ein Kompromiss zwischen Cloud und lokaler Infrastruktur
– Reduzierte Funktionalität: Weiterbetrieb ohne OOS-Integration – Nutzer müssen Dateien herunterladen
– Unsupported Software: Hochriskant wegen Sicherheitslücken und Compliance-Verstößen
IT-Administratoren sollten bereits jetzt testen, wie ihre Systeme ohne OOS funktionieren, und Schulungspläne für die Mitarbeiter entwickeln.
Cloud-first: Microsofts konsequente Strategie
Die OOS-Einstellung reiht sich nahtlos in Microsofts “Cloud-first”-Strategie ein. Schon früher stellte der Konzern Skype for Business Online zugunsten von Teams ein und benannte Office 365 in Microsoft 365 um.
Durch die Fokussierung auf die Cloud kann Microsoft schneller innovieren, KI-Features wie Copilot flächendeckend ausrollen und ein sichereres Ökosystem schaffen. Gleichzeitig entstehen planbarere Umsatzströme durch Abonnements.
Während viele Kunden von diesem Ansatz profitieren, geraten stark regulierte Branchen und Unternehmen mit hohen On-Premises-Investitionen unter Zugzwang.
Zwei Jahre Vorbereitungszeit bis zum Stichtag
Bis zum 31. Dezember 2026 müssen betroffene Organisationen ihre Migrationsstrategie entwickeln und umsetzen. Erste Priorität: die Abhängigkeit von Office Online Server bewerten und Kosten, Schulungsbedarf sowie technische Komplexität einer Cloud-Migration kalkulieren.
Microsoft wird voraussichtlich weitere Leitfäden und Tools bereitstellen. Für Unternehmen mit gewachsenen lokalen Strukturen markiert diese Einstellung jedoch einen Wendepunkt: Das Ende der vollwertigen, selbst gehosteten Microsoft Office-Erfahrung ist besiegelt.