Microsoft beendet Windows 10 mit massivem Sicherheits-Update
Microsoft schließt über 170 Sicherheitslücken im finalen Windows 10-Update, doch die Installation verursacht Netzwerk- und Authentifizierungsprobleme bei Unternehmen und Entwicklern.
Letzte kostenlose Patches für das beliebte Betriebssystem – doch die Installation bringt neue Probleme mit sich.
Microsoft hat diesen Monat eine Rekordzahl von Schwachstellen geschlossen und gleichzeitig das Ende einer Ära eingeläutet: Der Oktober-Patch-Tuesday brachte über 172 Sicherheitslücken zum Verschluss und markiert zugleich das finale kostenlose Update für Windows 10. Für Millionen Nutzer bedeutet das eine schwerwiegende Entscheidung.
Die Dimension des Updates ist beachtlich. Bis zu 196 Sicherheitslücken wurden geschlossen – einige davon bereits aktiv von Angreifern ausgenutzt. Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA stufte zwei der Zero-Day-Schwachstellen als so kritisch ein, dass Bundesbehörden die Patches bis Anfang November installieren müssen.
Doch die Installation verläuft alles andere als reibungslos. Entwickler klagen über defekte Netzwerkverbindungen, Unternehmen kämpfen mit Active Directory-Problemen und Smart Card-Authentifizierung funktioniert teilweise nicht mehr.
Zero-Day-Attacken und kritische Schwachstellen gestopft
Besonders brisant: CVE-2025-24990 betrifft einen veralteten Modem-Treiber, der seit Jahren unbemerkt in Windows schlummerte. Microsoft entfernte den kompromittierten Treiber komplett aus dem System – ein drastischer, aber notwendiger Schritt.
Eine weitere aktiv ausgenutzte Lücke, CVE-2025-59230, ermöglichte Angreifern die Ausweitung ihrer Systemrechte über den Remote Access Connection Manager. Besonders perfide: Hat ein Angreifer erst einmal Zugang zum System, kann er sich Administrator-Rechte verschaffen.
Insgesamt schloss Microsoft 80 separate Schwachstellen zur Rechteausweitung und über 30 kritische Remote-Code-Execution-Lücken. Ein besonders kritischer Fehler (CVE-2025-59287) betraf ausgerechnet den Windows Server Update Service selbst – ein Risiko für die gesamte Update-Lieferkette.
Installation mit Hindernissen
Das Windows 11-Update KB5066835 sorgt für Kopfzerbrechen. Entwickler berichten von defekten localhost-Verbindungen, die das Testen lokaler Anwendungen unmöglich machen. Andere Nutzer kämpfen mit Installationsfehlern und funktionsunfähigen Peripherie-Geräten.
Noch dramatischer trifft es Unternehmen: Windows Server 2025 zeigt massive Probleme bei der Active Directory-Synchronisation in großen Netzwerken. Die Smart Card-Authentifizierung versagt in vielen zertifikatsbasierten Anwendungen.
IT-Administratoren stehen vor einem Dilemma: Sicherheitslücken schnell schließen oder kritische Geschäftsprozesse gefährden?
Windows 10: Das Ende einer Ära
Mit dem 14. Oktober 2025 endete die kostenlose Sicherheitsunterstützung für Windows 10. Für Nutzer, deren Hardware die strengen Windows 11-Anforderungen nicht erfüllt, bleiben nur teure Alternativen.
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Microsofts Extended Security Updates (ESU) kostet Unternehmen 52 Euro pro Gerät im ersten Jahr – mit jährlich steigenden Preisen. Drei Jahre verlängerte Unterstützung sind maximal möglich.
Die Botschaft ist klar: Upgrade auf Windows 11, zahle für verlängerten Support oder akzeptiere massive Sicherheitsrisiken. Eine schwere Entscheidung für Millionen von Privatnutzern und Unternehmen weltweit.
Was kommt danach?
Die schiere Masse geschlossener Schwachstellen zeigt, wie komplex die moderne Bedrohungslage geworden ist. Angreifer setzen verstärkt auf Rechteausweitung: Erst kleinen Zugang erlangen, dann schrittweise das gesamte Netzwerk übernehmen.
Die Update-Probleme verdeutlichen ein Grundproblem der Softwareindustrie: Komplexe Systeme lassen sich kaum fehlerfrei aktualisieren. Besonders unter Zeitdruck durch aktive Exploits wird das zur Herausforderung.
Microsoft wird die gemeldeten Probleme vermutlich im November-Patch-Tuesday angehen. Bis dahin heißt es für IT-Abteilungen: wachsam bleiben und sich auf die nächste Runde kritischer Updates vorbereiten. Ob Angreifer nun verstärkt das ungeschützte Windows 10 ins Visier nehmen, bleibt abzuwarten.