Microsoft beendet Windows-10-Support: Millionen Nutzer im Cyber-Risiko
Microsoft stellt Support für Windows 10 ein und hinterlässt 400 Millionen ungeschützte PCs. Letztes Update schloss 172 Sicherheitslücken, darunter sechs Zero-Day-Schwachstellen.
Microsoft hat den Support für Windows 10 offiziell eingestellt und lässt damit Hunderte Millionen Nutzer in einer gefährlichen Cybersicherheits-Landschaft zurück. Seit vergangener Woche erhält das zehn Jahre alte Betriebssystem keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr – ein Schritt, den Cybersicherheitsexperten als “Sicherheitsklippe” für unvorbereitete Privatnutzer und Unternehmen bezeichnen.
Das finale Update vom 14. Oktober machte das Ausmaß der Bedrohung deutlich: Es schloss 172 Sicherheitslücken, darunter sechs bereits aktiv ausgenutzte Zero-Day-Schwachstellen. Diese Einstellung des Supports betrifft alle Verbraucher-Editionen von Windows 10, einschließlich Home und Pro, und markiert einen kritischen Wendepunkt für einen Großteil des globalen PC-Markts.
Letzter Patch offenbart dramatisches Risiko
Das letzte planmäßige Sicherheitsupdate für die Allgemeinheit unterstrich die immense Gefahr für Nutzer, die nicht upgraden oder andere Schutzmaßnahmen ergreifen. Besonders alarmierend: eine Schwachstelle im Windows Remote Access Connection Manager und ein so schwerwiegender Fehler in einem Agere-Modem-Treiber, dass Microsoft den Treiber komplett aus Windows entfernte, anstatt ihn zu reparieren.
“Jeden Monat nach Oktober 2025 werden ungepatchte Geräte zu leichteren Zielen für Ransomware und Zero-Day-Exploits”, warnt Brad LaPorte, ehemaliger Gartner-Analyst. Cyberkriminelle horten oft Exploits und warten darauf, dass weit verbreitete Produkte ihr Lebensende erreichen.
Drei Wege aus der Sicherheitsfalle
Windows-10-Nutzer stehen vor einer kritischen Entscheidung: Microsoft empfiehlt offiziell das Upgrade auf Windows 11. Doch strenge Hardware-Anforderungen machen Hunderte Millionen PCs upgrade-unfähig.
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Als Brückenlösung bietet Microsoft das kostenpflichtige Extended Security Updates (ESU)-Programm an. Privatnutzer erhalten für 30 Euro ein zusätzliches Jahr mit wichtigen Sicherheitsupdates bis Oktober 2026. Unternehmen können den Service bis zu drei Jahre verlängern – allerdings zu deutlich höheren und jährlich steigenden Kosten ab 55 Euro pro Gerät im ersten Jahr.
Globales Sicherheitsproblem gigantischen Ausmaßes
Die schiere Anzahl der betroffenen PCs stellt eine weltweite Cybersicherheits-Herausforderung dar. Branchendaten zeigen: Fast die Hälfte aller Unternehmens-Geräte läuft noch auf Windows 10. Schätzungen gehen von 400 Millionen oder mehr PCs weltweit aus, die jetzt ein nicht unterstütztes Betriebssystem verwenden.
Sicherheitsexperten ziehen Parallelen zu vergangenen End-of-Life-Events wie Windows 7, das zu Angriffen wie der WannaCry-Ransomware führte. Unternehmen, die Windows 10 weiter nutzen, riskieren Compliance-Verstöße gegen Standards wie HIPAA oder DSGVO – und möglicherweise den Verlust ihres Cyber-Versicherungsschutzes.
Tickende Zeitbombe für Millionen
Die kommenden Wochen werden entscheidend: Mit jedem Tag wächst die Zahl ungepatchter Schwachstellen und macht die verbleibenden Systeme zu immer attraktiveren Zielen für Angreifer. Für Privatnutzer wird die Entscheidung für das ESU-Programm oder neue Hardware zur Dringlichkeitssache.
Für Unternehmen bedeutet das Windows-10-Ende eine komplexe Herausforderung mit Budget-Zyklen, Hardware-Erneuerungen und Anwendungskompatibilität. Das ESU-Programm bietet nur eine temporäre Atempause – die steigenden jährlichen Kosten sollen stark zur Migration auf Windows 11 motivieren. Experten drängen Organisationen, schnell einen klaren Migrationsplan zu entwickeln, um den eskalierenden finanziellen und sicherheitstechnischen Risiken zu entgehen.