Microsoft: KI-Assistent Copilot erobert Windows 11
Startmenü und Taskleiste: Neuer Look, bessere Bedienung
Microsoft integriert seinen KI-Assistenten Copilot tiefgreifend in Windows 11 und krempelt gleichzeitig zentrale Bedienelemente wie Startmenü und Taskleiste um. Das Timing ist perfekt kalkuliert: Das Ende des Windows-10-Supports am 14. Oktober trieb Millionen Nutzer zum Umstieg – und die bekommen nun ein völlig neues System präsentiert.
Die Updates für die Versionen 24H2 und 25H2 zielen darauf ab, jeden Windows-11-PC zu einem “KI-PC” zu machen. Im Zentrum steht die Sprachaktivierung “Hey Copilot”, mit der Nutzer den Assistenten ohne Tastatur oder Maus steuern können. Parallel dazu startet Copilot Vision – ein Tool, das den Bildschirminhalt “sieht” und in Echtzeit Hilfestellungen gibt.
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Das Start-Menü erhält eine grundlegende Überarbeitung. Microsoft testet derzeit mit Windows Insidern eine Version, die schnelleren Zugriff auf Programme bietet. Neu sind der prominentere “Alle Apps”-Bereich mit Kategorie- und Rasteransicht sowie ein responsives Layout, das sich an die Bildschirmgröße anpasst. Der oft kritisierte “Empfohlen”-Bereich lässt sich nun vollständig ausblenden.
Die Taskleiste wird informativer: Das Batteriesymbol zeigt sich bei niedrigem Ladestand gelb und kann direkt den Prozentwert anzeigen. Gleichzeitig kehren die App-Vorschauen beim Überfahren mit der Maus zurück – ein Detail, das viele Nutzer vermisst hatten.
Der Datei-Explorer bekommt KI-Aktionen spendiert. Über das Rechtsklick-Menü lassen sich Dokumente aus OneDrive oder SharePoint direkt zusammenfassen. Selbst der Sperrbildschirm wird aufpoliert – mit anpassbaren Widgets für Wetter, Sport und Finanzmärkte.
Copilot wird zum digitalen Assistenten mit Vollmachten
Die Oktober-Updates machen Copilot zur zentralen Schaltstelle von Windows 11. Besonders spannend: Die neuen “agentischen” KI-Fähigkeiten ermöglichen es dem Assistenten, eigenständig Aufgaben zu erledigen. Der KI-Agent Manus kann beispielsweise direkt aus dem Datei-Explorer heraus Websites aus lokalen Dokumenten erstellen.
Für Copilot+-PCs integriert Microsoft einen spezialisierten Agenten in die Einstellungen-App. Statt durch Menüs zu navigieren, können Nutzer Systemeinstellungen in natürlicher Sprache suchen und ändern.
Nach monatelangen Verzögerungen wegen Datenschutzbedenken startet auch die umstrittene “Recall”-Funktion. Sie soll dem PC ein “fotografisches Gedächtnis” verleihen, indem sie regelmäßig Screenshots macht. Nutzer können später alles wiederfinden, was sie einmal auf dem Bildschirm gesehen haben – allerdings nur auf Wunsch aktiviert.
Der große Umbruch: Windows 10 ist Geschichte
Die neuen Features kommen zur richtigen Zeit. Nachdem Windows 11 zunächst schleppend angenommen wurde, beschleunigte sich der Wechsel 2025 dramatisch. Der Grund: das Support-Ende für Windows 10 am 14. Oktober zwang Unternehmen und Privatnutzer zum Handeln.
StatCounter-Daten zeigen: Im Juli 2025 überholte Windows 11 erstmals seinen Vorgänger und läuft inzwischen auf über 51 Prozent aller Windows-PCs. Die Migration dauerte vier Jahre bis zur 50-Prozent-Marke – ein Jahr länger als bei Windows 10.
Im Unternehmensbereich haben etwa zwei Drittel der Organisationen die Umstellung bis zum Oktober-Stichtag geschafft. Kleinere und mittlere Betriebe werden den Wechsel allerdings oft bis 2026 oder 2027 hinauszögern – Kosten und Komplexität bremsen aus.
Strategie mit Risiken: KI als Verkaufsargument
Microsoft verfolgt eine Doppelstrategie: Der erzwungene Upgrade-Zyklus soll ein neues, KI-zentriertes Computing-Paradigma etablieren. Yusuf Mehdi, Microsofts Marketing-Chef, prophezeit: Gespräche mit dem Laptop werden “so transformativ wie Maus und Tastatur”.
Doch der Rollout läuft nicht reibungslos. Ein Sicherheitsupdate am 14. Oktober legte bei manchen Nutzern USB-Tastaturen und -Mäuse lahm – Microsoft musste eilig nachbessern. Solche Pannen zeigen die Komplexität des Windows-Ökosystems.
Die langsamere Adoption als bei Windows 10 offenbart anfängliche Nutzer-Skepsis. Diese will Microsoft nun mit überzeugenden KI-Features überwinden, die über kosmetische Änderungen hinausgehen.
Für die Zukunft plant Microsoft weitere KI-Integration across alle System-Bereiche. Der Erfolg hängt davon ab, ob Nutzer die neuen Tools wirklich nützlich finden – oder sie als Spielerei abtun. Die Tech-Branche schaut gespannt zu, ob Microsofts KI-first-Strategie den PC tatsächlich revolutioniert.