Microsoft: Neues Outlook enttäuscht mit Fehlern und fehlenden Funktionen
Das als Modernisierung angekündigte neue Outlook für Windows sorgt bei Nutzern für Frustration durch fehlende Funktionen und Stabilitätsprobleme. Viele kehren zur klassischen Version zurück.
Microsoft wollte mit dem “New Outlook” für Windows eine moderne, einheitliche E-Mail-Plattform schaffen. Doch statt Begeisterung erntet der Konzern eine Welle der Kritik: Nutzer beklagen massive Stabilitätsprobleme und vermissen essenzielle Funktionen. Viele kehren bereits zur klassischen Version zurück.
Der neue Client basiert auf Web-Technologien und soll eine konsistente Benutzeroberfläche zwischen Desktop und Browser bieten. Microsofts Vision: Weg von jahrzehntealtem Code, hin zu einer agilen, cloud-zentrierten Plattform. Die Realität sieht anders aus – für viele Anwender fühlt sich das Update wie ein Rückschritt an.
Das neue Outlook punktet zwar mit aufgeräumtem Design, tieferer Integration in Microsoft 365-Apps wie Teams und OneDrive sowie versprochener Performance-Steigerung. Doch diese Verbesserungen gehen offenbar zu Lasten bewährter Funktionen und stabiler Arbeitsabläufe.
Professionelle Nutzer vermissen zentrale Features
Die Kritik entzündet sich vor allem an der langen Liste verschwundener Funktionen. Besonders schwer wiegt die eingeschränkte Unterstützung für PST-Dateien – ein Grundpfeiler der E-Mail-Archivierung für Profis. Zwar können Nutzer mittlerweile E-Mails in PST-Dateien beantworten und weiterleiten, doch das Exportieren bleibt unmöglich.
Der Wechsel zu web-basierten Add-ins macht die Sache nicht besser: Legacy-COM-Add-ins funktionieren nicht mehr. Für Unternehmen mit maßgeschneiderten Workflows wird die Migration damit zum Problem. Weitere Verluste: robuste Offline-Funktionen, das Zusammenführen mehrerer Postfächer und erweiterte Anpassungsoptionen für Regeln und Symbolleisten.
Performance-Probleme frustrieren Anwender
Neben fehlenden Funktionen plagen das neue Outlook grundlegende Stabilitätsprobleme. In Nutzer-Foren häufen sich Berichte über träge Performance, übermäßigen Speicherverbrauch sowie häufige Abstürze. Der Grund: Das neue Outlook ist im Grunde ein Web-Wrapper auf Basis von Microsofts Edge-Browser – weit entfernt von einer nativen App-Erfahrung.
Microsoft bestätigt diverse aktuelle Probleme auf den eigenen Support-Seiten: verzögerte E-Mail-Zustellung, defekte Benachrichtigungen und UI-Fehler. Im März 2024 blockierte eine “problematische Code-Änderung” stundenlang den Zugang zu Exchange Online-Postfächern. Anfang Oktober 2024 stürzte die klassische Outlook-Version beim Start für zahlreiche Microsoft 365-Kunden ab.
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Aggressive Umstellungsstrategie sorgt für Unmut
Microsoft verfolgt das Ziel einer einheitlichen Outlook-Plattform konsequent. Das neue System wird standardmäßig auf Windows 11-Installationen gesetzt, die vertrauten Mail- und Kalender-Apps werden eingestellt. Viele Nutzer fühlen sich zu einem unvollendeten Produkt gedrängt.
Immerhin: Über einen Schalter können Anwender noch zur klassischen Version wechseln. Doch diese Option ist nicht dauerhaft – in den kommenden Jahren plant Microsoft die vollständige Umstellung.
Zeitplan bleibt unklar
Microsoft arbeitet an Updates und hat eine öffentliche Roadmap für neue Funktionen angekündigt. Offline-Fähigkeiten und PST-Funktionen werden schrittweise verbessert. Wann jedoch vollständige Funktionsparität erreicht wird, bleibt offen. Schätzungen gehen von 2029 aus.
Vorerst befinden sich Nutzer in einer Übergangsphase. Microsoft plant, noch längere Zeit bei der “Opt-in”-Phase zu bleiben, bevor das neue Outlook zur Standardeinstellung wird – mit 12 Monaten Vorlaufzeit für jeden größeren Schritt. Betroffenen Nutzern empfiehlt das Unternehmen, bei der klassischen Version zu bleiben oder die Web-Version als stabilere Alternative zu nutzen.