Microsoft repariert kritischen Windows-Recovery-Fehler
Ein fehlerhaftes Oktober-Update legte die Windows-Wiederherstellungsumgebung lahm, indem es USB-Eingabegeräte deaktivierte. Microsoft reagierte mit einem außerplanmäßigen Patch für betroffene Windows-11- und Server-2025-Systeme.
Ein dringender Notfall-Patch behebt gravierende Probleme mit der Windows-Wiederherstellung nach fehlerhaftem Oktober-Update.
Microsoft hat diese Woche den Notfall-Patch KB5070773 veröffentlicht, um einen schwerwiegenden Fehler zu beheben, der die Windows-Wiederherstellungsumgebung lahmlegte. Das ursprüngliche Sicherheitsupdate KB5066835 vom 14. Oktober hatte USB-Tastaturen und -Mäuse in der Recovery-Umgebung deaktiviert – ausgerechnet dann, wenn Nutzer diese Tools am dringendsten brauchen.
Betroffen waren Anwender von Windows 11 24H2 und 25H2 sowie Windows Server 2025. Wer Startprobleme hatte oder sein System zurücksetzen wollte, stand plötzlich vor verschlossenen Türen: Ohne funktionierende Eingabegeräte waren die Reparatur-Menüs praktisch nutzlos.
Das Problem: Wenn die Rettung versagt
Die Ironie des Fehlers liegt auf der Hand: Ausgerechnet das Tool, das bei Systemproblemen helfen soll, wurde durch ein Sicherheitsupdate lahmgelegt. Die Windows Recovery Environment (WinRE) läuft getrennt vom Hauptsystem und bietet essenzielle Funktionen wie Systemwiederherstellung, Update-Deinstallation oder Factory-Reset.
Während USB-Geräte im normalen Windows-Betrieb einwandfrei funktionierten, wurden sie beim Wechsel in die Wiederherstellungsumgebung komplett unbrauchbar. Für Nutzer ohne Touchscreen oder alte PS/2-Anschlüsse bedeutete das: kompletter Ausschluss von wichtigen Reparaturoptionen.
Besonders brisant wurde die Situation bei Bluescreens oder anderen schwerwiegenden Fehlern. Was normalerweise durch die Recovery-Tools lösbar gewesen wäre, konnte plötzlich nur noch durch aufwendige technische Eingriffe behoben werden.
Microsofts schnelle Reaktion
Das Redmonder Unternehmen reagierte zügig auf die Nutzerproteste. Bereits am 21. Oktober folgte der Out-of-Band-Update KB5070773 – ein außerplanmäßiger Patch, der speziell die USB-Problematik in WinRE behebt.
Die Verteilung erfolgt automatisch über Windows Update. Für bereits betroffene Systeme bietet Microsoft verschiedene Notlösungen: Touchscreen-Navigation, PS/2-Anschlüsse oder das Booten von USB-Recovery-Medien können die Blockade umgehen.
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Pechsträhne bei Windows-Updates
Der Recovery-Fehler reiht sich in eine Serie problematischer Updates ein. Derselbe KB5066835-Patch störte auch localhost-Verbindungen über HTTP/2, was besonders Entwickler und IT-Profis traf. Lokale Webserver, Datenbanken und API-Tests warfen plötzlich Verbindungsfehler aus.
Weitere gemeldete Probleme umfassen Installationsfehler mit Codes wie 0x800f0922 und Störungen der Dateivorschau im Explorer. Diese Häufung zeigt: Die Komplexität von Windows macht jedes Update zum Drahtseilakt.
Lehren für die Zukunft
Der Vorfall verdeutlicht die Schwächen des Windows-as-a-Service-Modells. Kontinuierliche Updates ermöglichen zwar schnelle Sicherheitspatches, erhöhen aber auch das Risiko kritischer Bugs. Dass ausgerechnet das Reparatur-Tool durch ein Update zerstört wird, ist besonders bitter.
Microsoft kündigte an, den Fix auch in das reguläre November-Update zu integrieren. Die Geschwindigkeit der Reaktion ist lobenswert – doch das Vertrauen in die Update-Stabilität könnte leiden.
Für Windows 11-Nutzer bleibt die Empfehlung: KB5070773 schnellstmöglich installieren. Nur so ist sichergestellt, dass die Recovery-Tools im Ernstfall funktionieren – wenn sie am meisten gebraucht werden.