Microsoft revolutioniert Arbeitsplatz-KI mit Gedächtnis
Microsoft, Zoom und Slack stellen Updates vor, die KI-Assistenten zu proaktiven Arbeitsagenten mit Gedächtnisfunktion und plattformübergreifenden Fähigkeiten entwickeln.
Die Arbeitswelt steht vor einem fundamentalen Wandel: Künstliche Intelligenz entwickelt sich vom simplen Werkzeug zum proaktiven Arbeitspartner. Diese Woche haben Microsoft, Zoom und Slack bedeutende Updates ihrer KI-gestützten Programme vorgestellt – ein klarer Trend hin zu “agentischer KI”, die nicht nur auf Befehle reagiert, sondern eigenständig Bedürfnisse erkennt und komplexe Aufgaben übernimmt.
Microsofts großes “Copilot Fall 2025 Update”, das heute angekündigt wurde, führt Funktionen ein, die aus dem KI-Assistenten einen personalisierten Arbeitspartner machen. Damit folgt der Konzern bahnbrechenden Ankündigungen von Zoom und Slack, die ebenfalls ausgefeiltere, agent-ähnliche Fähigkeiten in ihre Plattformen integrieren.
Copilot bekommt Gedächtnis und Persönlichkeit
Microsoft hat heute sein Copilot Fall Release vorgestellt – mit einem ausdrucksstarken Avatar namens “Mico” und einem entscheidenden Feature: langfristigem Gedächtnis. Die neue Funktion “Memory & Personalization” ermöglicht es Copilot, Informationen aus früheren Unterhaltungen und nutzerspezifische Details zu speichern – von Projektzielen bis zu Geburtstagen der Teammitglieder.
Diese Entwicklung soll die Notwendigkeit eliminieren, Informationen ständig zu wiederholen. Nutzer können künftig nahtlos dort anknüpfen, wo sie aufgehört haben.
Noch einen Schritt weiter geht das neue Feature “Copilot Groups”: Bis zu 32 Personen können nun gemeinsam mit der KI in einer einzigen Chat-Sitzung zusammenarbeiten. Copilot wandelt sich damit vom persönlichen Assistenten zur gemeinsamen Kollaborationsplattform für Brainstorming und Planung.
Die Integration in externe Dienste wurde ebenfalls deutlich ausgeweitet. Neue Verbindungen zu OneDrive, Outlook, Gmail und Google Drive ermöglichen es der KI, Informationen aus einem viel breiteren digitalen Umfeld zu sammeln und zu analysieren. Mustafa Suleyman, CEO von Microsoft AI, beschreibt das Update als Wandel hin zu Vertrauen und Befähigung – Copilot soll menschliche Kreativität und Urteilsvermögen verstärken.
Zoom will den Arbeitstag verkürzen
Bereits im vergangenen Monat signalisierte Zoom auf der Zoomtopia 2025-Konferenz seinen eigenen ambitionierten Vorstoß in die agentische KI. Der AI Companion 3.0, der im November 2025 erscheint, verspricht proaktives Zeit- und Aufgabenmanagement.
Das meistdiskutierte Feature: eine KI-Funktion, die den Kalender analysiert und vorschlägt, welche Meetings übersprungen werden können. Ziel ist es, wertvolle Zeit für fokussierte Arbeit freizusetzen.
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Der neue AI Companion geht über die Zoom-Plattform selbst hinaus. Er bietet Notizen und Zusammenfassungen für Meetings auf Drittanbieter-Plattformen wie Microsoft Teams und Google Meet. “AI Companion 3.0 wird tiefere Einblicke aus ihren Unterhaltungen liefern, um mehr zu schaffen und bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen”, erklärt Smita Hashim, Chief Product Officer bei Zoom.
Die plattformübergreifende Funktionalität, kombiniert mit “agentischer Suche” durch integrierte Google- und Microsoft-Umgebungen, positioniert das Tool als zentrales Nervensystem für das gesamte Arbeitsleben.
Slack verstärkt KI-gestützte Suche
Auch Slack führte diesen Sommer mächtige KI-Features ein, die Informationsüberflastung bekämpfen und Wissensentdeckung verbessern sollen. Ein Schlüssel-Update ist eine KI-verstärkte Unternehmenssuche, die natürlichsprachige Fragen beantwortet – mit Antworten nicht nur aus Slack-Kanälen, sondern auch aus integrierten Apps wie Google Drive und Salesforce.
Die KI erstellt außerdem intelligente Ein-Klick-Zusammenfassungen für Kanäle und lange Nachrichten-Threads. Für die Huddles-Audio- und Videofunktion generiert sie vollständige Transkripte, Zusammenfassungen und hebt wichtige Aktionspunkte hervor.
Slack-CEO Denise Dresser sieht diese Tools als Bausteine für ein zentrales “Arbeits-Betriebssystem”, in dem Wissen leicht zugänglich und umsetzbar wird.
Vom Assistenten zum Agenten
Die jüngsten Ankündigungen von Microsoft, Zoom und Slack zeigen einen klaren Trend: die Evolution von KI-Assistenten zu KI-Agenten. Während Assistenten hauptsächlich auf Nutzereingaben reagieren, arbeiten Agenten mit größerer Autonomie – sie führen Aufgaben aus, verwalten Arbeitsabläufe und treffen Entscheidungen im Namen der Nutzer.
Dieser Wandel wird durch Fortschritte in großen Sprachmodellen ermöglicht, die nun Kontext über längere Interaktionen hinweg beibehalten und sich mit anderen Anwendungen verbinden können.
Das Wertversprechen: eine deutliche Produktivitätssteigerung durch Entlastung von administrativen und kognitiven Belastungen. Ökonomen schätzen, dass die vollständige Einführung generativer KI die Arbeitsproduktivität in entwickelten Märkten um etwa 15 Prozent steigern könnte.
Doch eine aktuelle Studie zeigt auch: KI kann zwar die Produktivität erhöhen, führt aber oft zu längeren Arbeitszeiten. Die wirtschaftlichen Vorteile fließen häufig an Unternehmen und Verbraucher, nicht an die Arbeitnehmer selbst.
Ausblick: Integrierter und personalisierter
Die nächsten 12 bis 18 Monate werden entscheidend für die Einführung und reale Wirkung dieser neuen agentischen KI-Tools sein. Der Trend geht zu noch tiefer integrierten und hyperpersonalisierten KI-Agenten, die von der Verwaltung einzelner Aufgaben zur orchestrierten Betreuung komplexer, funktionsübergreifender Projekte übergehen.
Unternehmen müssen in die Weiterbildung ihrer Belegschaft investieren, um effektiv mit diesen KI-Partnern zusammenzuarbeiten. Im Fokus stehen kritisches Denken, Kreativität und strategische Entscheidungsfindung – Fähigkeiten, die Maschinen noch nicht reproduzieren können.


