Microsoft verlängert Windows 10: Kostenloses Sicherheits-Update für Millionen
Microsoft bietet erstmals kostenfreie Sicherheitsupdates für Windows 10 an, um Millionen inkompatibler PCs vor Cyberangriffen zu schützen. Privatnutzer erhalten drei Optionen für den einjährigen Schutz.
Ein Jahr länger sicher: Microsoft bietet Verbrauchern erstmals kostenlose Sicherheitsupdates für Windows 10 an – und das ohne den sonst üblichen Zwang zum Hardware-Upgrade.
Der Softwarekonzern reagiert damit auf die Realität, dass Millionen PCs den strengen Systemanforderungen von Windows 11 schlicht nicht gewachsen sind. Statt diese Geräte ab dem 14. Oktober 2025 schutzlos Cyberangriffen zu überlassen, gibt es nun Aufschub bis Oktober 2026.
Das Extended Security Updates (ESU) Programm, bislang Geschäftskunden vorbehalten, öffnet sich erstmals für Privatnutzer. Die Botschaft ist klar: Wer nicht upgraden kann oder will, muss trotzdem nicht auf Sicherheit verzichten.
Drei Wege zum kostenlosen Schutz
Microsoft macht es Nutzern überraschend einfach. Der erste Weg führt über die tiefere Integration in Microsofts Ökosystem: Wer sein System mit einem Microsoft-Konto verknüpft und die Windows-Backup-Funktion aktiviert, erhält die Updates gratis. Die Daten wandern dabei automatisch in die OneDrive-Cloud.
Alternative zwei richtet sich an loyale Microsoft-Nutzer: 1.000 Punkte aus dem Microsoft Rewards-Programm reichen für den Jahresschutz. Diese sammeln sich quasi nebenbei – durch Bing-Suchen oder die Nutzung anderer Microsoft-Dienste.
Wer lieber direkt zahlt, kann für einmalig 30 Dollar bis zu zehn Geräte unter einem Microsoft-Konto absichern. Die Anmeldung läuft bereits und erfolgt über die Systemeinstellungen.
Wichtig dabei: Es gibt nur Sicherheitsupdates, keine neuen Features oder den gewohnten technischen Support. Das ESU-Programm ist eine Notlösung, kein Dauerzustand.
Wenn die Hardware nicht mitspielt
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 53 Prozent aller Windows-Systeme liefen im Mai 2025 noch mit Windows 10. Das entspricht hunderten Millionen Geräten, die theoretisch ab Oktober zur Sicherheitlücke werden.
Das Problem liegt in Microsofts eigenen Vorgaben für Windows 11. Strenge Prozessor- und TPM-Chip-Anforderungen schließen viele noch funktionsfähige Rechner aus. Ein Upgrade bedeutet oft: neuer Computer kaufen oder unsicher weitermachen.
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Microsoft steht damit vor einem selbst geschaffenen Dilemma. Einerseits will das Unternehmen Windows 11 durchsetzen, andererseits droht eine Sicherheitskrise historischen Ausmaßes. Die kostenlose ESU-Variante wirkt wie ein verspäteter Kompromiss.
Das Programm gilt für die Consumer-Editionen Home, Pro, Pro Education und Workstation – Unternehmenskunden bleiben außen vor.
Kritik an der Microsoft-Strategie
Verbraucherschützer wie Consumer Reports sehen die Aktion zwiespältig. Zwar begrüßen sie die kostenlosen Optionen, kritisieren aber die Bedingungen. Warum müssen Nutzer bestimmte Microsoft-Dienste verwenden, um Sicherheit zu erhalten?
Der Vorwurf wiegt schwer: Microsoft hat durch seine rigiden Hardware-Vorgaben erst das Problem geschaffen, für das es nun eine kostenpflichtige Lösung anbietet. Zwang zur Cloud-Nutzung oder zum Geräteneukauf – das kommt nicht bei allen gut an.
Besonders problematisch: Millionen funktionsfähiger PCs werden früher oder später zu Elektroschrott, weil sie nicht upgradefähig sind. Ein ökologisches Problem, das Microsoft lange ignoriert hat.
Ein Jahr Aufschub, dann wird’s ernst
Das ESU-Programm verschafft Luft, löst aber das Grundproblem nicht. Nach dem 13. Oktober 2026 ist endgültig Schluss – dann gibt es keine weiteren Sicherheitsupdates mehr.
Anders als Geschäftskunden, die bis zu drei Jahre verlängern können, müssen Privatnutzer nach einem Jahr eine endgültige Entscheidung treffen: neuer PC, Betriebssystem-Wechsel oder das Risiko unsicherer Systeme.
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Microsoft empfiehlt weiterhin den Umstieg auf Windows 11 als „beste und sicherste Computing-Erfahrung“. Doch die Realität zeigt: Viele Nutzer haben schlicht nicht die Wahl. Das kostenlose Sicherheits-Update ist zumindest ein Zeichen, dass auch Microsoft diese Realität anerkennt.
Die Botschaft für Nutzer ist klar: Wer Windows 10 behalten möchte, sollte sich schnell für das ESU-Programm registrieren. Die Zeit läuft ab – und nach 2026 wird es wirklich ernst.