Microsoft: Windows 11 Notfall-Update nach kritischem Bug
Ein fehlerhaftes Sicherheitsupdate legte USB-Geräte in der Windows-Notfallumgebung lahm. Microsoft reagierte mit einem außerplanmäßigen Patch, der die Funktionalität wiederherstellt.
Microsoft hat heute einen dringenden Sicherheitspatch veröffentlicht, nachdem eine fehlerhafte Aktualisierung die Windows-Wiederherstellungsumgebung lahmgelegt hatte. Das Problem: USB-Tastaturen und -Mäuse funktionierten im Notfallmodus nicht mehr.
Der kritische Fehler entstand durch das Sicherheitsupdate vom 14. Oktober und betraf Windows 11 in den Versionen 24H2 und 25H2. Nutzer, die auf die Wiederherstellungstools angewiesen waren, standen plötzlich vor unbrauchbaren Bildschirmen – ohne Möglichkeit zur Navigation.
Das neue Notfall-Update KB5070773 soll die Funktionalität der USB-Geräte in der Wiederherstellungsumgebung wiederherstellen. Die schnelle Reaktion zeigt, wie ernst Microsoft das Problem einschätzt.
Ein verheerender Fehler im Rettungssystem
Die Windows-Wiederherstellungsumgebung (WinRE) gilt als letzte Rettung bei Systemproblemen. Sie ermöglicht Systemreparaturen, das Rückgängigmachen problematischer Updates oder komplette Neuinstallationen.
Ausgerechnet dieses Sicherheitsnetz versagte durch das kumulative Update KB5066835 vom Patch Tuesday. Während Windows 11 selbst normal funktionierte, wurden Nutzer im Notfall mit einem nicht bedienbaren Wiederherstellungsbildschirm konfrontiert.
Die Tragweite wird klar: Wer einen kritischen Systemfehler erlebte, landete automatisch in einer WinRE-Umgebung, die sich nicht steuern ließ. Ein digitaler Teufelskreis entstand.
Microsofts Notfall-Reaktion
Selten greift Microsoft zu außerplanmäßigen Updates. KB5070773 ist ein sogenanntes “Out-of-Band”-Update – eine Maßnahme, die Microsoft schwerwiegenden Problemen vorbehält.
Der Patch wurde bereits am 20. Oktober ausgeliefert, nur sechs Tage nach dem problematischen Update. Das kumulative Update enthält sowohl die ursprünglichen Sicherheitsfixes als auch die Fehlerkorrektur für USB-Geräte.
Die Verteilung erfolgt automatisch über Windows Update. Nutzer können die Aktualisierung auch manuell aus dem Microsoft Update-Katalog herunterladen.
Lösungswege für Betroffene
Für Nutzer mit funktionsfähigen Systemen ist die Lösung simpel: Einstellungen öffnen, Windows Update aufrufen und nach Updates suchen.
Komplizierter wird es bei bereits blockierten Geräten. Microsoft empfiehlt mehrere Notlösungen:
- Touchscreens zur Navigation der WinRE-Oberfläche nutzen
- PS/2-Anschlüsse für ältere Tastaturen und Mäuse verwenden
- USB-Wiederherstellungslaufwerke als Alternative zum defekten System
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Unternehmen können die Preboot Execution Environment (PXE) im Configuration Manager nutzen, um betroffene Geräte zu reparieren.
Wiederholte Probleme werfen Fragen auf
Dies ist bereits der zweite schwere WinRE-Fehler in wenigen Monaten. Im August hatte ein anderes Sicherheitsupdate die “PC zurücksetzen”-Funktion beschädigt.
Die gehäuften Probleme mit diesem kritischen Systembestandteil lassen Zweifel an Microsofts Testverfahren aufkommen. Besonders bei Wiederherstellungstools, die unter außergewöhnlichen Bedingungen arbeiten, scheinen Lücken in der Qualitätssicherung zu bestehen.
Der Vertrauensverlust wiegt schwer: Wenn die Rettungstools selbst zum Risiko werden, stehen Nutzer im Ernstfall vor einem “gebrauchten” Gerät.
Microsoft sollte dringend seine Testpipelines überarbeiten, um solche Pannen künftig zu verhindern. Für Nutzer bleibt die Empfehlung: KB5070773 sofort installieren und externe Wiederherstellungsmedien als Backup erstellen.