Millionen-Initiative: Digitale Ausgrenzung von Senioren beenden
Groß angelegtes Bündnis aus Unternehmen und Hilfsorganisationen will 100.000 ältere Menschen innerhalb eines Jahres mit digitalen Grundkenntnissen ausstatten.
Über 19 Millionen amerikanische Senioren leben noch immer ohne Breitband-Internet. Jetzt startet eine beispiellose Koalition aus Konzernen und Hilfsorganisationen die bisher größte Initiative zur digitalen Inklusion älterer Menschen. Das Ziel: 100.000 Senioren innerhalb eines Jahres fit für die digitale Welt machen.
Die gestern in New York vorgestellte Initiative kommt zur rechten Zeit. Während sich die Gesellschaft immer stärker digitalisiert, droht eine ganze Generation den Anschluss zu verlieren. Von der Terminbuchung beim Arzt bis zur Kommunikation mit der Familie – ohne Internet-Kenntnisse wird der Alltag zur Herausforderung.
Besonders brisant: 3,4 Milliarden Dollar verloren Menschen über 60 Jahren allein 2023 durch Online-Betrug, wie das FBI berichtet. Ein klares Signal dafür, dass bloßer Internetzugang nicht ausreicht – es braucht fundierte Sicherheitsschulungen.
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Telecom-Riesen und Hilfsorganisationen vereint
AT&T, einer der größten US-Mobilfunkanbieter, macht gemeinsame Sache mit dem National Council on Aging. Ihr Plan: Digitale Lernwerkstätten in Seniorenzentren im ganzen Land etablieren. Was als Bildungsprogramm für Schüler begann, wird nun auf ältere Erwachsene ausgeweitet.
Die Koalition umfasst vier nationale Organisationen, darunter Cyber Seniors und die Technologie-Services von AARP. Das Spektrum reicht von persönlicher Betreuung bis zu Online-Modulen – von E-Mail-Grundlagen über Cybersicherheit bis zu Videokonferenzen.
Besonders innovativ: Das “Train-the-Trainer”-Modell. Seniorenzentren erhalten nicht nur neue Technik, sondern auch Schulungen für ihre Mitarbeiter. So entstehen lokale Kompetenzzentren, die nachhaltig wirken können.
Cybersicherheit im Fokus der Schulungen
Meta verstärkt seine Schutzmaßnahmen für ältere Nutzer. WhatsApp warnt künftig automatisch, wenn jemand seinen Bildschirm mit unbekannten Kontakten teilen will – eine häufige Betrüger-Masche. In Indien startet zusätzlich die mehrsprachige Kampagne “Scams Se Bacho” mit Video-Inhalten zur Betrugs-Erkennung.
Die Schulungen gehen bewusst über Computer-Grundlagen hinaus. Starke Passwörter erstellen, persönliche Daten schützen, verdächtige E-Mails erkennen – praktische Fähigkeiten für den digitalen Alltag stehen im Mittelpunkt.
Politik schafft rechtlichen Rahmen
Der Digital Equity Act, Teil des amerikanischen Infrastruktur-Programms, verpflichtet Bundesstaaten zur digitalen Gleichberechtigung. New York kooperiert bereits mit 21 Tech-Unternehmen – von KI-Assistenten bis zu Anti-Einsamkeits-Kursen.
Diese Vielfalt ist kein Zufall. Iowa erkannte beispielsweise Lücken bei “mittleren” Fähigkeiten, besonders bei über 75-Jährigen. Lokale Bibliotheken und Gemeindezentren werden zu maßgeschneiderten Lernorten.
Der lange Weg zur digitalen Teilhabe
Die Corona-Pandemie machte das Problem überdeutlich: Plötzlich liefen Arzttermine und Lebensmitteleinkäufe online – Millionen Senioren blieben außen vor. Doch es geht um mehr als Technik-Zugang. Mangelndes Selbstvertrauen, Angst vor Fehlern und das Gefühl, Technologie sei “nichts für sie” verstärken die Ausgrenzung.
Tom Kamber von AARP bringt es auf den Punkt: “Bezahlbare Konnektivität ist essentiell fürs moderne Leben.” Die aktuellen Initiativen seien ein “Weckruf für Organisationen in ganz Amerika”.
Bis 2030 alle Senioren online
Das ambitionierte Ziel: Bis 2030 soll jeder ältere Amerikaner Internetzugang haben. Der National Council on Aging sucht bereits 50 weitere Partnerzentren und bietet Förderungen zwischen 4.500 und 9.000 Dollar.
Mit fortschreitender KI-Integration wird kontinuierliche Weiterbildung noch wichtiger. Die jetzigen Programme schaffen das Fundament dafür, dass keine Generation digital zurückbleibt – während sich die Welt rasant weiter digitalisiert.


