Mobile Security: 85 Prozent der Unternehmen melden Angriffswelle
85 Prozent der Unternehmen melden massive Attacken auf mobile Systeme. KI-gestützte Phishing-Methoden und Zero-Click-Schwachstellen verschärfen die Sicherheitslage erheblich.
Ein dramatischer Anstieg bei Cyberangriffen auf Smartphones und mobile Endgeräte alarmiert die Wirtschaft. Laut dem neuen Verizon Mobile Security Index 2025 berichten 85 Prozent aller Unternehmen von einer regelrechten Attackenwelle auf ihre mobilen Systeme. Die Studie spricht von einem “perfekten Sturm” – KI-gesteuerte Angriffe treffen auf menschliche Fehler und schaffen so noch nie dagewesene Sicherheitsrisiken.
Die umfassende Untersuchung unter knapp 800 Sicherheitsexperten zeigt einen fundamentalen Wandel in der Bedrohungslandschaft auf. Mobile Geräte sind längst nicht mehr nur Endpunkte – sie werden zur Haupteingangsschleuse für Cyberkriminellen in Firmennetzwerke.
Besonders brisant: 93 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass Mitarbeiter generative KI-Tools auf Firmengeräten nutzen. Das größte Risiko sehen 64 Prozent der Firmen darin, dass dabei sensible Unternehmensdaten in KI-Plattformen eingegeben werden könnten.
KI als Waffe der Cyberkriminellen
Die Zeiten einfacher Betrugsversuche sind vorbei. Cyberkriminelle setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz, um ihre Angriffe zu automatisieren und zu verfeinern. 77 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen glauben, dass KI-unterstützte Bedrohungen wie sophistizierte SMS-Phishing-Attacken oder Deepfake-Stimmen-Betrug sehr wahrscheinlich erfolgreich sind.
Doch nur 17 Prozent der Unternehmen haben bislang Abwehrmaßnahmen gegen diese KI-gestützten Angriffe implementiert. Eine gefährliche Lücke, wie aktuelle Sicherheitswarnungen zeigen.
Diese Woche entdeckten Forscher von Googles Project Zero eine kritische Zero-Click-Schwachstelle im Dolby-Audio-Decoder vieler Android-Geräte, darunter Google Pixel und Samsung-Modelle. Die als CVE-2025-54957 klassifizierte Lücke ermöglicht es Angreifern, schädlichen Code auszuführen – allein durch das Senden einer manipulierten Audiodatei. Nutzer-Interaktion? Nicht erforderlich.
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Der Mensch bleibt das schwächste Glied
Trotz aller technischen Fortschritte: Der zuverlässigste Schwachpunkt bleibt der Mensch. Bei Phishing-Simulationen klickten in 80 Prozent der Testfälle bis zu die Hälfte aller Mitarbeiter auf bösartige Links. Diese Zahlen decken sich mit branchenweiten Daten, wonach menschliche Fehler bei 68 Prozent aller Datenschutzverletzungen eine Rolle spielen.
Mobile Phishing – oder “Mishing” – entwickelt sich zum dominierenden Angriffsvektor. Die kleineren Bildschirme und das vermeintlich vertrauensvolle Umfeld mobiler Geräte machen Nutzer besonders anfällig. Cybersecurity-Firma Zimperium fand heraus: 82 Prozent aller Phishing-Seiten zielen mittlerweile spezifisch auf mobile Endgeräte ab.
Regierungen verschärfen Cybersecurity-Regeln
Die Politik reagiert auf die eskalierende Bedrohungslage. Indien führte diese Woche neue Cybersecurity-Bestimmungen ein, die eine Mobile Number Validation Platform für Banken und Finanzinstitute vorschreiben. Ziel: Kundenidentitäten gegen Telekom-Datenbanken abzugleichen.
In den USA rief das Weiße Haus den Oktober 2025 bereits zum 22. Mal zum nationalen Cybersecurity-Monat aus. Die Botschaft: Multi-Faktor-Authentifizierung nutzen, Software regelmäßig aktualisieren, wachsam bei verdächtiger Kommunikation bleiben.
Milliardenschwere Bedrohung für die Wirtschaft
Die finanziellen Dimensionen sind gewaltig. Experten prognostizieren globale Cybercrime-Kosten von 10,5 Billionen Euro jährlich bis 2025. Für einzelne Unternehmen können die Folgen verheerend sein: 63 Prozent der Organisationen erleiden nach Cyberangriffen erhebliche Konsequenzen wie Systemausfälle – ein Anstieg um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Kleine und mittlere Unternehmen trifft es besonders hart. 57 Prozent sehen sich aufgrund begrenzter Ressourcen im Nachteil beim Abwehren von Bedrohungen.
Mehrschichtiger Schutz wird überlebenswichtig
Die Zukunft verspricht keine Entspannung. Sicherheitsanalysten erwarten noch personalisiertere Phishing-Angriffe, die tägliche Gewohnheiten der Nutzer ausnutzen. Der Ausbau von 5G-Netzen und dem Internet der Dinge vergrößert die Angriffsfläche zusätzlich.
Chris Novak, VP Global Cybersecurity Solutions bei Verizon Business, bringt es auf den Punkt: “Der diesjährige Mobile Security Index ist ein klarer Weckruf: Mobile Sicherheit ist keine Perimeter-Verteidigung mehr, sondern ein Kampf, der in der Handfläche jedes Mitarbeiters ausgetragen wird.”
Die Lösung liegt in einem mehrschichtigen Verteidigungsansatz: Multi-Faktor-Authentifizierung, regelmäßige Updates, verschlüsselte Kommunikation und klare BYOD-Richtlinien sind nicht mehr optional – sie entscheiden über das Überleben im digitalen Zeitalter.


