Nokia Aktie: Überraschungssprung nach starken Zahlen
Nokia übertrifft mit zwölfprozentigem Umsatzwachstum die Erwartungen, korrigiert Jahresprognose nach oben. Der bereinigte Betriebsgewinn sank jedoch um zehn Prozent.
Der finnische Netzwerkausrüster hat die Märkte positiv überrascht. Nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen schoss die Aktie um über elf Prozent nach oben und erreichte zeitweise sogar ein neues Jahreshoch bei 5,29 Euro. Was steckt hinter diesem plötzlichen Kursfeuerwerk?
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nokia steigerte den Umsatz im dritten Quartal auf 4,8 Milliarden Euro – das bedeutet ein Plus von zwölf Prozent auf vergleichbarer Basis. Besonders die Bereiche Netzwerk-Infrastruktur und optische Netzwerke erwiesen sich als Wachstumstreiber und übertrafen die Analystenschätzungen deutlich.
Gewinnrückgang trübt das Bild
Doch nicht alles glänzt bei dem Traditionsunternehmen. Trotz der gestiegenen Erlöse sackte der bereinigte Betriebsgewinn um zehn Prozent auf 435 Millionen Euro ab. Noch drastischer fiel der Netto-Überschuss aus: Er brach um 54 Prozent auf nur noch 80 Millionen Euro ein. Das Problem liegt in der Profitabilität der verschiedenen Geschäftsbereiche.
Die Netzwerk-Sparten, die aktuell das Wachstum antreiben, sind deutlich weniger ertragsstark als etwa Cloud-Services. Entsprechend verschlechterte sich die vergleichbare Bruttomarge von 45,7 auf 44,2 Prozent. Ein klassisches Dilemma: Umsatzwachstum auf Kosten der Margen.
Jahresprognose nach oben korrigiert
Trotz der Gewinnproblematik zeigt sich Nokia optimistisch für das Gesamtjahr. Die Finnen hoben ihre operative Gewinnprognose auf 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro an – zuvor lagen die Erwartungen bei 1,6 bis 2,1 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist dieser Schritt, da Nokia erst im Juli wegen des schwachen US-Dollars und Handelskonflikten das Gewinnziel noch gekappt hatte.
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Der neue CEO Justin Hotard, der erst im April sein Amt antrat, will am 19. November seine Strategie auf einem Kapitalmarkttag vorstellen. Eine entscheidende Gelegenheit für den Konzern, seine Pläne zur Diversifizierung in Bereiche wie künstliche Intelligenz und Verteidigung zu konkretisieren.
5G-Flaute belastet weiterhin
Nokia kämpft gemeinsam mit dem nordischen Konkurrenten Ericsson seit Jahren mit schleppenden 5G-Verkäufen. Mobilfunkbetreiber zögern teure Netzwerk-Upgrades hinaus, was die traditionellen Geschäfte unter Druck setzt. Immerhin haben sich diese Verkäufe in diesem Jahr weitgehend stabilisiert – ein wichtiger Hoffnungsschimmer für die kommenden Quartale.
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